Der Templeton Asian Growth Fund schnitt im August besser ab als seine Benchmark. Er rentierte netto - 1,62% (in US-Dollar), während der MSCI Asia Free (ex Japan) Index 2,87% einbüßte. Infolge der wachsenden Angst vor den Auswirkungen der Ölpreisrekorde auf die asiatischen Volkswirtschaften beschlossen die meisten asiatischen Märkte den Monat im Minus. So gut wie alle großen Volkswirtschaften Asiens sind Ölimportländer.
Indonesien unter Druck
Besonders heftig wirkte sich dieser Umstand in Indonesien aus. Die hohen Subventionen für Benzin und Diesel rissen angesichts steigender Ölpreise ein Loch in die Devisenreserven des Landes, wodurch die Lokalwährung unter Druck geriet. Thailand dagegen entzog sich dem Abwärtstrend. Der MSCI Thailand Index gewann in US-Dollar 5,3%. Trotz der jüngsten Kurssprünge gehört Thailand in diesem Jahr immer noch zu den schwächsten asiatischen Märkten.
Die Bottom-up-Philosophie des Fonds zur Wertpapierauswahl führte im August zu verstärktem Engagement in den meisten im Portfolio berücksichtigten Ländern. Besonders viel wurde in Thailand, Malaysia und chinesische „Red-Chips” investiert. Dadurch stieg das Engagement des Fonds in diversifizierte Banken, Baustoffunternehmen und im Öl- und Gassektor. Im Berichtsmonat trat der Fonds in Südkorea, Indien und den Philippinen per Saldo als Verkäufer auf, weil Aktien ihre Verkaufsziele erreicht hatten.
Kasino für In- und Ausländer performt
Unter den zehn Spitzenwerten des Fonds ist Kangwon Land, das einzige Kasino des Landes, das für koreanische Gäste zugelassen ist. Die übrigen 13 Kasinos des Landes dürfen nur Ausländer einlassen. Das Unternehmen könnte von der Erholung des Binnenkonsums profitieren. Es plant unter anderem den Bau einer Reihe von Freizeitanlagen. Dazu gehört der vor kurzem fertig gestellte 18-Loch-Golfplatz, aber auch die Erschließung eines Skigebiets mit acht Abfahrten, das 2006 in Betrieb genommen werden soll. Außerdem hat das Unternehmen bereits mit dem Bau eines neuen Kasinos gleich neben dem bestehenden begonnen. Es soll 2007 eröffnet werden.
China konnte erneut mit starken Handelsdaten aufwarten. Der Außenhandelsüberschuss erreichte im Juli den höchsten Wert des Jahres. Die Exporte stiegen im Jahresvergleich um 29%, die Importe nur um 13%. Daraus ergibt sich für Juli ein Überschuss von 10,4 Milliarden US-Dollar. Die Industrieproduktion legte weiter zu. Sie stieg vor allem aufgrund der florierenden Exporte im Juli im Jahresvergleich um 16%. Die Wachstumsrate lag jedoch knapp unter den im Juni registrierten 17%. In den ersten sieben Monaten des Jahres waren die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) um 3% auf 33,1 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Die vereinbarten Direktinvestitionen stiegen im Jahresvergleich um 19%.
US-Dollar, Euro, Japanischer Yen und Koreanischer Won dominieren
Im Berichtsmonat gab China darüber hinaus die vier dominierenden Währungen des Korbes bekannt, der zur Bildung des Renminbi-Wechselkurses herangezogen wird. Es sind US-Dollar, Euro, Japanischer Yen und Koreanischer Won. Diese vier Länder sind die wichtigsten Handelspartner Chinas. Zur Verbesserung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen unterzeichnete Südkorea sein erstes Freihandelsabkommen in der Region mit Singapur. Das Abkommen sieht vor, dass rund 75% von Singapurs Exporten nach Südkorea von Einfuhrzöllen befreit werden, während sämtliche Importe aus Südkorea zollfrei erfolgen. Südkoreas Devisenreserven wachsen weiter. Am 15. August erreichten sie im Zuge der weiteren Stärkung der Finanzposition einen neuen Höchststand von 208,3 Milliarden US-Dollar. Trotz hoher Ölpreise stieg der VPI im Juli mit 2,5% so schwach wie seit fast drei Jahren nicht mehr.
September 2005
Mark Mobius, Singapur