Marktklima
Bei den globalen Aktien gab es im September wenig Veränderung. Für europäische Anleger allerdings wurde der zaghafte Anstieg der Aktienmärkte durch die Stärke des Euro gänzlich zunichte gemacht. Die Schwäche des US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Japanischen Yen prägte auch in diesem Monat die Marktentwicklung. Beide Währungen bewegen sich in Relation zum US-Dollar knapp unter den jüngsten Höchstständen. Es hat den Anschein, als würde die US-Regierung eine fortgesetzte Schwäche ihrer Lokalwährung gern als Teil einer konzertierten Aktion zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums in den USA begreifen. Darin liegt jedoch eine gewisse Gefahr, dass erste Anzeichen eines Konjunkturaufschwungs in Europa und in Japan unterdrückt werden. Trotz solcher Bedenken zeigte Japan auch im September wieder positive Entwicklungen. Ausländische Käufer sorgten für einen 5,6%igen Zuwachs in US-Dollar. Auch in Hongkong erfreute sich der Markt mit einem Plus von 5,2% eines weiteren guten Monats. Was andere Teile Asiens anbelangt, so gab der koreanische Markt 6,4% ab, ebenfalls in US-Dollar. Die europäischen Aktien präsentierten sich im Großen und Ganzen dynamischer als US-amerikanische Titel. Besondere Stärke zeigte der britische Markt, der in US-Dollar ganze 3,3% zulegte.Unsere allgemeinen Feststellungen vom August treffen weiterhin zu. Es gibt Signale für erhöhte Risikobereitschaft unter den Anlegern und Anlass zur Hoffnung, dass das Tal allmählich durchschritten ist. Die kurzfristigen Aussichten sind ausgesprochen günstig. Wie stark und nachhaltig die Erholung ins Jahr 2004 hinein ausfallen wird, ist jedoch weiterhin fraglich. Eine ganze Reihe von Branchen leidet immer noch unter beträchtlichen Überkapazitäten. Außerdem zeichnet sich ab, dass die Verbraucherausgaben in den USA vermutlich nicht mehr spürbar über das gegenwärtige Niveau steigen dürften. Manche Aktien, insbesondere im Technologiesektor, müssen in den nächsten Jahren drastische Ertragssteigerungen realisieren, um die aktuellen Erwartungen zu rechtfertigen. Andere, die vom gegenwärtigen Aufwärtstrend vernachlässigt wurden, bieten deutlich mehr langfristigen Wert.
Die Spitzenreiter des vergangenen Monats
Sechs der besten zehn Aktien im September stammten aus Europa, zwei davon – Electrabel aus Belgien und National Grid aus Großbritannien – aus dem Versorgungssektor. Unter den zehn Spitzenreitern befanden sich zwei Pharmawerte – Glaxosmithkline und Aventis. Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé gehört zu den größten Positionen im Portfolio und leistete im September ebenfalls einen positiven Beitrag zur Wertentwicklung. Aus Asien stammt das japanische Investmenthaus Nomura Holdings, das vom Anstieg des Nikkei 225 Index profitierte. Swire Pacific lag weiter im Aufwind, was dem anhaltenden Investoreninteresse am Immobilienmarkt von Hongkong zu verdanken war. Das Publikum sah hier die Möglichkeit, indirekt auf die schnell wachsende chinesische Wirtschaft zu setzen. In Südkorea entwickelte sich Korea Telecom besonders gut.
Die Schlusslichter des vergangenen Monats
Erwartungsgemäß wirkten sich vor allem solche Werte negativ auf den Fonds aus, die infolge der Schwäche des US-Dollar Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. In Europa war der Exportsektor betroffen, darunter das
niederländische Chemie-/Pharmaunternehmen Akzo Nobel, der finnische Papierproduzent UPM-Kymmene sowie der Autohersteller Volkswagen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die genannten Unternehmen in den letzten Monaten ausnahmslos hervorragend entwickelt hatten. Die Zahlen vom September sind in diesem Zusammenhang zu sehen. Der kanadische Goldproduzent Barrick brach im September ebenso ein wie der Lebensmittelfilialist Kroger und der Luftfahrt- und Rüstungsgigant Boeing. Am stärksten beeinträchtigt wurde die Wertentwicklung im September jedoch durch die britische Nachrichtenagentur Reuters. Reuters hatte allerdings seit Eröffnung der Position im ersten Quartal 2003 zu den absoluten Spitzenreitern im Medienbereich und im Fonds gehört.
Strategie & Aktivität
Auch in diesem Monat haben wir wieder Gewinne mitgenommen. Davon betroffen war eine Reihe stärker konjunkturabhängiger Werte, die sich in den letzten Monaten erfreulich entwickelt und den Konjunkturaufschwung bereits eingepreist haben. Verkauft wurden insbesondere der Eisenerzförderer Cia Vale do Rio Doce sowie die Ölgesellschaft Petrobras und der norwegische Öl- und Aluminiumproduzent Norsk Hydro. Im Technologiesektor lösten wir unsere Position im Internetdienstleister Verisign komplett auf.
Positionen in Unternehmen mit starken Bilanzen und attraktiven freien Cashflow-Strömen stocken wir dagegen weiter auf. Diese Strategie gründet sich weniger auf kurzfristige Markteinschätzungen als vielmehr auf die Ermittlung langfristigen Wertes durch unsere Analysten. Im Technologiebereich werden sie hier kaum fündig. Durchweg interessanter sind Nahrungsmittelproduzenten, Ölaktien und Pharmawerte. Die Gewichtung von Großbritannien wurde in den letzten Monaten etwas verstärkt. Kurzfristig wurde die Wertentwicklung dadurch belastet. Wir sind in Bezug auf diesen Markt dennoch optimistisch, weil wir hier eine große Auswahl an unterbewerteten Unternehmen erkennen.