Werden Dividendenerhöhungen in den USA 2018 ein Rekordniveau erreichen?

Anlageexperten der Franklin Equity Group erklären, warum die US-Steuerreform und Sektortrends immer mehr Unternehmen in bestimmten Branchen dazu veranlassen könnten, ihre Dividenden in diesem Jahr anzuheben. Franklin Templeton | 24.05.2018 11:46 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Seit der Verabschiedung der US-Steuerreformen im vergangenen Dezember sind viele Marktbeobachter gespannt, wie US-Unternehmen die zusätzlichen, ihnen zur Verfügung stehenden liquiden Mittel, einsetzen werden.  Im bisherigen Verlauf dieses Jahres haben sich Dividendenerhöhungen als eine Option erwiesen, die einige dieser Unternehmen gewählt haben, um ihre Aktionäre zu belohnen.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2018 haben im S&P 500 Index vertretene Unternehmen eine Rekordsumme von 109,2 Mrd. USD als Dividenden ausgeschüttet. Eine Analyse von S&P-Daten durch die Franklin Equity Group kommt zu dem Schluss, dass die Gesamtdividenden der im Index vertretenen Unternehmen in diesem Jahr erstmalig seit 2015 zweistellig sein könnten, wie die nachfolgende Grafik zeigt.

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Folgen für Anleger

Don Taylor von der Franklin Equity Group zufolge dürften bestimmte Unternehmen in den Sektoren Industrie, Materialien und zyklische Konsumgüter ihre Dividenden 2018 anheben. Als Gründe führt er die Senkung des US-Körperschaftsteuersatzes von 35 % auf 21 % sowie die stärkere Weltwirtschaft an.

„Während sich die Erträge und Cashflows im Zuge des Wirtschaftswachstums verbessern, werden Unternehmen aufgrund des niedrigeren Steuersatzes einen höheren Anteil dieser Gelder behalten können. Das dürfte wiederum höhere nominale Dividenden zur Folge haben.“ – Don Taylor, 2. März 2018.

Don Taylor rechnet damit, dieselben potenziellen Vorteile bei anderen Aktien zu beobachten, und zwar vor allem in inländisch ausgerichteten Sektoren, die sensibel auf Veränderungen der Wirtschaftslage reagieren, etwa im Bankwesen, bei gewerblichen Dienstleistungen, im Einzelhandel und bei Versorgern.

Allerdings scheinen die US-Steuerreform und das Wirtschaftswachstum nicht die einzigen Faktoren zu sein, die in diesem Jahr zu einem Anstieg der Dividenden führen könnten.

Matt Quinlan von der Franklin Equity Group ist der Ansicht, dass bestimmte US-Banken mit hoher Marktkapitalisierung von einem günstigeren aufsichtsrechtlichen Umfeld profitieren könnten. Daher geht er davon aus, dass diese Banken dank verbesserter Erträge und freigesetzten Kapitals über Spielraum verfügen, ihre Dividenden zu erhöhen.

„US-Banken haben ihre Kapitalquoten seit der Finanzkrise [der Jahre 2008-2009] aufgestockt. Aus unserer Sicht scheinen die Aufsichtsbehörden inzwischen zuversichtlich zu sein, dass die Kapitalquoten der Banken solide sind. Diese Institute haben bei den staatlich vorgeschriebenen Stresstests des vergangenen Jahres gut abgeschnitten, so dass sie in der Lage waren, Kapital an ihre Aktionäre zurückzuführen.“ – Matt Quinlan, 19. April 2018.

Wie die nachfolgende Grafik zeigt, haben die im S&P 500 Index vertretenen Finanzunternehmen ihren freien operativen Cashflow (FOCF) im Verhältnis zu ihrer Verschuldung während der letzten beiden Jahre gesteigert. Infolgedessen könnten ausgewählte Banken potenziell einen zunehmenden Anteil ihrer Gewinne an die Aktionäre zurückführen, da sie – teilweise aufgrund der US-Steuerreform – einen höheren Cashflow nach Steuern erzielen.

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Fred Fromm von der Franklin Equity Group ist der Ansicht, dass im Nachgang einer jahrelangen Senkung von Kosten und Investitionsausgaben Rohstoffunternehmen, die heute noch keinen freien Cashflow erzielen, in der näheren Zukunft hierzu in der Lage sein sollten. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, hat sich bei den im S&P 500 Index vertretenen Unternehmen aus der Öl- und Gas-Explorations- und Förderungsbranche das Verhältnis von FOCF zur Gesamtverschuldung während des letzten Jahres verbessert.

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Fred Fromm geht davon aus, dass die zusätzliche Liquidität in Kombination mit soliden Bilanzen eine Rückführung von Kapital an die Aktionäre in der Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen ermöglichen dürfte, was den Aktienkursen Unterstützung bieten sollte.

„Wir haben in jüngster Zeit beobachtet, dass mehrere Energie- und Materialunternehmen ihre Dividenden anheben. In einigen Fällen haben sie zudem ihre Aktienrückkaufprogramme, die sich in Phasen der Marktschwäche besser umsetzen lassen, wieder eingeführt. Explorations- und Förderungsunternehmen aus dem Öl- und Gassektor, die Rückkaufprogramme eingeführt und ihre Dividenden erhöht haben, konnten während der letzten Monate in den Fällen, in denen diesen Programmen ein nachhaltiger freier Cashflow zugrunde lag, eine Outperformance erzielen.“ Fred Fromm, 18. April 2018.

Ein Wort der Vorsicht

Auch wenn die Aussichten auf Dividendenerhöhungen unseren Anlageexperten vielversprechend erscheinen, muss stets berücksichtigt werden, dass die Dividenden von dividendenzahlenden Aktien nicht garantiert sind. Sie können ohne Vorankündigung erhöht, gesenkt oder eingestellt werden.

Daher müssen Anleger auf die Möglichkeit vorbereitet sein, dass ein Unternehmen, das in der Vergangenheit Dividenden ausgeschüttet hat, solche Zahlungen in der Zukunft einstellt. Dies geschieht am häufigsten, wenn Unternehmen vor finanziellen Herausforderungen stehen, die sie dazu zwingen, die liquiden Mittel, die sie unter normalen Bedingungen als Dividenden ausgeschüttet hätten, selbst in Anspruch zu nehmen.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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