Mehr Spielraum für Schwellenländer im Jahr 2018

Carlos von Hardenberg, Portfolio Manager und Chetan Sehal, Director of Global Emerging Markets (beide Franklin Templeton) analysieren, warum Schwellenländer im nächsten Jahr von großem Interesse sind und welche Rolle Technologieunternehmen dabei spielen. Franklin Templeton | 11.12.2017 11:17 Uhr
Chetan Sehal, Director of Global Emerging Markets und Carlos von Hardenberg, Portfoliomanager, Franklin Templeton / ©  Franklin Templeton
Chetan Sehal, Director of Global Emerging Markets und Carlos von Hardenberg, Portfoliomanager, Franklin Templeton / © Franklin Templeton
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Eine Reihe von Chancen, insbesondere in Asien

Für uns ist Asien jetzt die aufregendste Region unter den Schwellenländern. China, Südkorea, Indien, Taiwan aber auch Länder wie Indonesien bieten eine Reihe von Chancen. Da wir die Titel nach fundamentalen Aspekten auswählen, sind wir aber ebenso über einzelne Gelegenheiten in anderen Teilen der Welt erfreut, wie z.B. in Russland, das kürzlich am Markt in Ungnade gefallen ist. In solchen Situationen finden wir Unternehmen, die wir als extrem gut geführt einschätzen, die rasant wachsen und ein Engagement in wichtigen Themen wie Wirtschaftswachstum, demographische Veränderungen und lokale Verbrauchertrends ermöglichen. Tatsächlich hat die Unbeliebtheit dieser Märkte zur Folge, dass wir das Engagement in Unternehmen mit guten Fundamentaldaten zu Preisen erhöhen konnten, die wir als recht attraktiv erachtet haben.  Ähnlich sieht es mit Chancen in Lateinamerika aus. Brasilien hat sich von einer langen Rezession erholt und steht vor einigen Herausforderungen, darunter die hohe Arbeitslosigkeit sowie umfangreiche Korruptionsskandale. Wir beurteilen die Möglichkeiten in diesem Markt angesichts des neuen Reformeifers jedoch allgemein positiv. Darüber hinaus entdecken wir attraktive Anlagemöglichkeiten in anderen Ländern Lateinamerikas, insbesondere in Argentinien. 

Und nicht zuletzt freuen wir uns sehr über Grenzmärkte rund um den Globus, nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien und Lateinamerika. Diese Märkte bieten unserer Meinung nach die Chancen von morgen, sie eignen sich ideal für langfristig orientierte Anleger mit einem Zeithorizont von über fünf Jahren. 

Topthemen: Technologie und Konsum 

Die gesamten Sektorgewichtungen von Energie- und Materialtiteln im MSCI Emerging Markets Index sind von annähernd 40 % vor etwa zehn Jahren auf knapp 14 % im Oktober 2017 gesunken. Die Gewichtungen von Informationstechnologie (IT)-Titeln und Konsumunternehmen hingegen nehmen stetig zu. Inzwischen nimmt der IT-Sektor mit etwa 30 % die höchste Gewichtung im Index ein – ein Ergebnis sowohl der jüngsten Outperformance gegenüber dem Gesamtindex als auch des Anstiegs einer Reihe von bedeutenden IT-Akteuren, nicht nur in Südkorea und Taiwan, sondern auch in China. Darüber hinaus unterstützen die IT-Unternehmen der Schwellenländer nicht mehr nur die Produkte der Industrieländer, indem sie Komponenten oder Geräte in Lizenz herstellen, sondern sie entwickeln inzwischen auch technologische Markenprodukte, die in die gesamte Welt exportiert werden und so an Zugkraft gewinnen und Marktanteile erhöhen. 

Technologie führt allgemein zu einer höheren Effizienz und zu Innovationen. Sie versetzt Unternehmen in die Lage, rascher zu wachsen, Wettbewerbsvorteile und einen relativ hohen Marktanteil zu erzielen, der das Unternehmen lange Zeit schützt. Chancen im IT-Sektor können sehr unterschiedliche Formen annehmen, so z.B. E-Commerce-Geschäftsmodelle, wie in Lateinamerika gesehen; Unternehmen, die IT-Komponenten für Autos aus Taiwan oder Südkorea heraus entwickeln; oder digitale Banken in Asien und Afrika.

Beispielsweise erlebt die Automobilindustrie einen Wandel hin zu energieeffizienteren Elektrofahrzeugen. Viele Unternehmen in Schwellenländern bereiten sich darauf vor, eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung von Lösungen nicht nur im Softwarebereich, sondern auch bei Komponenten und Kraftübertragung zu spielen. Dadurch befinden wir uns in einer besonderen Lage, in der wir rasch wachsende und führende Unternehmen in China, Südkorea und Taiwan ausfindig machen, die von dem grundlegenden Wandel weg vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben, auch für Elektrofahrzeuge, profitieren dürften. 

Uns gefallen auch Konsumgütersektoren. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen in die Höhe schnellen wird, da die Haushaltseinkommen in den Schwellenländern weiter steigen. Alleine Vietnam verzeichnete innerhalb von acht bis neun Jahren einen Anstieg seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf von 500 auf 3.000 US-Dollar, was sich in einer drastisch höheren Kaufkraft ausdrückt. Diese Verbraucher wollen Waren und Dienstleistungen. Aus Anlegersicht sind wir besonders an Unternehmen interessiert, die diesen Bedarf mit lokalen Marken und regional hergestellten Waren abdecken.

Mehr Spielraum für eine Erholung der Unternehmensgewinne in Schwellenländern 

Im Hinblick auf Bewertungen als Ganzes haben wir festgestellt, dass die Gewinne zahlreicher Unternehmen der Schwellenländer sich bezüglich Rentabilität, Margen und Eigenkapitalrendite schrittweise verbessern, nachdem diese Variablen jüngst unter Druck geraten waren. Wir stellen einen besseren Einblick in die Gewinnprognosen fest und sind der Auffassung, dass die Gewinne noch reichlich Spielraum nach oben haben. Fasst man all diese Faktoren  zusammen,  kommen wir zu der Einschätzung, dass die Bewertungen von Unternehmen der Schwellenländer Ende 2017 noch immer sehr attraktiv sind.  

Es kann zu Volatilität kommen, insbesondere weil Investitionsströme häufig die sich ständig ändernden Einstellungen zum wahrgenommenen Risiko widerspiegeln können. Dies gilt vor allem für Mittelzuflüsse, wenn Anleger eine höhere Risikobereitschaft zulassen, und für Mittelabflüsse, wenn Anleger eine erhöhte Risikoaversion an den Tag legen. Weniger reife Märkte werden häufig sehr von Stimmungen geprägt. Daher könnten die Aktienkurse in diesen Ländern skeptische Einstellungen rasch widerspiegeln. Dennoch haben große globale Investoren einen geringeren Anteil an dem Engagement in dieser Assetklasse, der niedriger ausfällt als wir annehmen würden angesichts des Anteils des globalen BIP und der Marktkapitalisierung, den die Schwellenländer ausmachen. Dies könnte nachhaltige Mittelzuflüsse unterstützen. 

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Chetan Sehal, Director of Global Emerging Markets und Carlos von Hardenberg, Portfoliomanager, Franklin Templeton

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