Biotech-Aktien in 2018: Starke Wachstumsaussichten trotz politischem Gegenwind

Evan McCulloch, Manager des Franklin Biotechnology Discovery Fund: "Politischer Druck hat der Wertentwicklung des Gesundheitssektors im Laufe des vergangenen Jahres gelegentlich den Atem geraubt und könnte 2018 erneut aufflackern. Gleichzeitig hat die Innovation in diesem Sektort nach unserer Einschätzung ein bisher beispielloses Niveau erreicht. Wir sind besonders an den erheblichen Fortschritten bei Gentherapie, Immunonkologie und bispezifischen Antikörpern interessiert." Franklin Templeton | 07.12.2017 13:06 Uhr
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Evan McCulloch, Manager des Franklin Biotechnology Discovery Fund
Evan McCulloch, Manager des Franklin Biotechnology Discovery Fund

Durch Konsolidierung Volatilität und wachsenden politischen Druck im Gesundheitssektor überwinden 

Zwar erholten sich Biotechaktien allgemein im Jahr 2017, nachdem sie während der Wahlkampfrhetorik von 2016 unseres Erachtens deutlich überverkauft waren. Doch gelang es ihnen bisher noch nicht, an ihre im Juli 2015 erreichten historischen Höchststände anzuschließen. Verschiedenen Kennzahlen zufolge waren Biotechwerte Ende 2017 auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses günstiger als in den meisten Zeiträumen der vergangenen 20 Jahre.

Wir sehen in den Biotech- und Pharmasektoren trotz der jüngsten Aktienvolatilität und politischen Unsicherheit im Gesundheitssektor weiterhin starke Fundamentaldaten. Auch wenn das Interesse der Anleger an dem Sektor seit Ende 2016 bisweilen vor allem aufgrund der Sorgen um die Preisgestaltung bei Medikamenten, um den Wettbewerb und die Bewertungen gedämpft wurde, haben sich die langfristigen Wachstumsaussichten für die Sektoren Biotechnologie und Pharmazeutika nicht verändert. 

Auch auf breiterer Basis wurden grundlegende Verbesserungen beobachtet. Im Wesentlichen fanden 2017 gegenüber 2016 mehr neue Arzneimittel den Marktzugang und erzielten höhere Preise. Die Biotechnologie- und die Pharmabranche haben von einer verstärkten Zulassung neuer Arzneimittel profitiert, einschließlich der Genehmigung einer völlig neuartigen (und möglicherweise wegweisenden) Krebstherapie durch die US-Zulassungsbehörde FDA. 

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Politischer Druck hat der Wertentwicklung des Gesundheitssektors im Laufe des vergangenen Jahres gelegentlich den Atem geraubt und könnte 2018 erneut aufflackern. Unsicherheit über die letztendlichen Auswirkungen gesetzlicher Änderungen aufgrund der Anstrengungen der Republikaner, den Affordable Care Act (ACA), der den Zugang zur Krankenversicherung regelt, abzuschaffen und zu ersetzen, hat zeitweise auf der Stimmung gelastet und eine Flucht von Investitionskapital aus dem Gesundheits- und Biotechnologiesektor angefacht. Obwohl Trump seiner Unzufriedenheit über zu hohe Preise von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln Luft gemacht hat, legen seine jüngsten Andeutungen nahe, dass seine Gesundheitspolitik überraschend wohlwollend ausfallen könnte. Während es schwer fällt, nicht mit seiner Empörung zu sympathisieren, ist es tatsächlich schwierig, hier eine klare Lösung zu finden; es sei denn, die FDA möchte anfangen, Preise festzulegen. Letztlich sind wir der Auffassung, dass es nicht zielführend ist, Anleger bis zur Vorlage eines belastbaren Plans mit Arzneimittelpreisverordnungen in Panik zu versetzen.

Die jüngsten Reformvorschläge haben sich auf Initiativen wie eine Verringerung der persönlichen Selbstbeteiligung an Medikamentenkosten und die Untersuchung von „wertbasierten“ Preismodellen (bei denen die Vergütung der Medikamentenhersteller an die Wirksamkeit ihrer Präparate geknüpft ist) zu konzentrieren. Diese Vorschläge werden innerhalb der Pharma- und Biotechbranche weitläufig unterstützt. Unterdessen hat eine Fülle medizinischer Durchbrüche (und einige Fusionen und Übernahmen) Biotechaktien, basierend auf den Fundamentaldaten, kürzlich wieder angekurbelt. 

Aussicht auf einen potenziell langen Innovationszyklus im Bereich Biotechnologie 

Die Innovation in diesem Sektor hat nach unserer Einschätzung ein bisher beispielloses Niveau erreicht. Wir sind besonders an den erheblichen Fortschritten bei Gentherapie, Immunonkologie und bispezifischen Antikörpern interessiert. Wir freuen uns, dass sich die Unternehmen auf Plattformen zur Entdeckung neuer Wirkstoffe und neuer Präparate konzentrieren.

Eine der faszinierendsten neuen Therapien, die derzeit entwickelt wird, beinhaltet die genetische Veränderung von Patientenzellen, damit sie gegen den Krebs ankämpfen können. Die FDA genehmigte jüngst eine Therapie, die diese Technik zur Bekämpfung von akuter lymphatischer Leukämie bei Kindern und Erwachsenen bis 25 Jahren einsetzt und allgemein als CAR-T bekannt ist. Bei dieser Therapie werden weiße Blutkörperchen bzw. T-Zellen von einem Patienten entnommen. Gene, die bestimmte Krebszellen erkennen, werden mithilfe eines inaktiven Virus in die T-Zellen eingesetzt. Die Gene produzieren Rezeptoren an der Oberfläche der T-Zellen, die von bösartigen Proteinen an der Oberfläche der Krebszellen angezogen werden. Die modifizierten T-Zellen werden 10 Tage lang im Labor gezüchtet. Der Patient unterzieht sich einer Chemotherapie, um einige der weißen Blutkörperchen abzutöten, damit der Körper die modifizierten T-Zellen leichter annimmt. Dann werden die modifizierten T-Zellen wieder in den Patienten injiziert, wo sie sich vermehren, auf die Krebszellen abzielen und sie abtöten. Einige Patienten, die sich vor sieben Jahren in Versuchen der Behandlung unterzogen haben, sind weiterhin krebsfrei.

Neben den klinischen Daten verschlechtert die sich abzeichnende politische Unsicherheit die Erfolgsaussichten für Übernahmeaktivitäten in der Biotechnologiebranche weiter. Geänderte Körperschaftsteuersätze, Unsicherheit über die Gesundheitspolitik und die Aussicht auf hohe Preise für verschreibungspflichtige Arzneien ließen die Käufer 2017 zaudern, und wir rechnen bis in das Jahr 2018 hinein mit einer ähnlichen Atmosphäre.  An der regulatorischen Front erwarten wir keine größeren Änderungen seitens der FDA, die nach wie vor eng mit den Branchen Biotechnologie und Pharma zusammenarbeitet und sich mehr denn je zuvor darauf verpflichtet zu haben scheint, Patienten wichtige neue Medikamente schnell zugänglich zu machen. 

Es gibt ferner mehrere übergeordnete Trends, die dem Gesundheitswesen und dem Biotechnologiesektor unserer Einschätzung nach weiterhin Unterstützung bieten sollten. Einer davon betrifft die demografische Entwicklung. Die Weltbevölkerung altert (insbesondere in den Industrieländern), und die Gruppe der älteren Menschen verbraucht deutlich mehr Produkte und Dienstleistungen zur Gesundheitsvorsorge als jüngere Generationen. Und auf Ebene der einzelnen Unternehmen sehen wir auch weiterhin große Fortschritte in der Forschung in den Bereichen Gentherapie und Krebs, wie oben ausgeführt. Bedeutende Innovationswellen spiegeln die exponentiellen Fortschritte in der Grundlagenforschung und im Verständnis der Humanbiologie wider, die allmählich Früchte tragen. Gleichzeitig halten wir trotz der neuesten und äußerst spannenden Entwicklungen an unserem disziplinierten Anlageansatz fest.

Evan McCulloch, Manager des Franklin Biotechnology Discovery Fund, Franklin Templeton

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