Die mehrjährige massive Verlängerung der Fed-Bilanz hat sich bekanntermaßen stark auf die Anlagemärkte ausgewirkt und für sinkende Renditen und eine Abflachung der Renditekurve gesorgt. Doch die Anleger erwarten nun wohl, dass der Umkehrprozess – wenn überhaupt – nur geringe Auswirkungen haben wird.
Das Team um Dr. Michael Hasenstab teilt diese Meinung nicht. Drei Faktoren haben das Potenzial, die Anleiherenditen nach oben zu treiben:
"Jeder davon könnte an sich ausreichen, die Renditen deutlich über die aktuellen Markterwartungen hinaus zu steigern, und wenigstens einer dieser Faktoren dürfte zum Tragen kommen.
- Bricht die Fed als Käufer weg, müssen neue Käufer einspringen, um den Markt für US-Schatzanleihen im Gleichgewicht zu halten.
- Die Überschussreserven der Banken werden in den kommenden Jahren äußerst hoch bleiben. Das Risiko einer unerwartet hohen Beschleunigung der Kreditvergabe, die das Wachstum weiter anfachen und die Inflation steigern könnte steigt.
- Lohn- und Preisdruck dürften nicht noch länger gedämpft bleiben.
Anzunehmen, dass keiner dieser drei Faktoren zum Tragen käme, hält das Team für töricht. Da die Fed ihre Bilanz abbaut, sollten wir uns nicht fragen, ob die Renditen steigen werden, sondern um wie viel schneller und höher, als der Markt es erwartet.
Folgende Themen werden in dem neuen Research-Paper der Templeton Global Macro Group detailliert behandelt:
- Kapitel 1 fasst das weltweite wirtschaftliche Umfeld zusammen;
- Kapitel 2 beschreibt die Herausforderungen bei der Normalisierung der Geldpolitik und stellt die Erwartungen des Marktes den drei Faktoren gegenüber, deren Einfluss wir sehen;
- Kapitel 3 legt den voraussichtlichen Pfad des Fed-Bilanzabbaus dar und beurteilt die möglichen Auswirkungen auf die Anlagemärkte und insbesondere auf die Nettonachfrage nach US-Schatzanleihen und auf die Anleiherenditen;
- Kapitel 4 erörtert das Risiko, dass enorme Überschussreserven die Beschleunigung der Kreditvergabe bei noch andauerndem Bilanzabbau anfachen werden; und
- Kapitel 5 behandelt den potenziellen makroökonomischen Druck für eine höhere Inflation.
- Abschließend fassen wir unsere Ansichten im Fazit zusammen."
Das gesamte Research-Paper sowie eine Kurzfassung desselbigen stehen interessierten Lesern hier zum Download zur Verfügung:
-) Kurzfassung (PDF)
-) Research-Paper (PDF)