China: Kehrt Vertrauen in A-Aktien dank jüngster Marktreformen zurück?

China scheint seine Reformbemühungen zu intensivieren. Die große Frage ist, ob mit diesen Reformen das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen werden kann, sodass der lokale Markt für A-Aktien in China wieder angekurbelt wird. Dr. Mark Mobius teilt seine Einschätzungen. Franklin Templeton | 15.09.2014 12:52 Uhr
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Im November 2013 kam die Kommunistische Partei Chinas zum 3. Plenum zusammen. Dort wurde ein allgemeiner Plan für die künftige Entwicklung des Landes erstellt („Beschluss über einige wichtige Fragen der umfassenden Vertiefung der Reform.”) Eine Vielzahl von Bereichen wurde angesprochen, darunter eine Fiskalreform, die Eindämmung der Korruption sowie eine integrierte Entwicklung ländlicher und städtischer Räume. Seitdem hat die chinesische Regierung detailliertere Reformpläne veröffentlicht und diejenigen, die sich mit den Kapitalmärkten befassen, sind für die Anleger natürlich von besonderem Interesse. 

Der Reformplan ist umfassend und unserer Ansicht nach haben die meisten der umgesetzten spezifischen Reformen erhebliche Auswirkungen auf die Anleger. Einige dieser Pläne könnten sich unmittelbar auswirken. Andere wiederum sind eher struktureller Natur, und ihre möglichen Folgen für die Märkte dürften sich langfristiger bemerkbar machen. 

Schon jetzt ist klar, dass die chinesische Regierung den Märkten innerhalb der Volkswirtschaft eine größere Rolle zukommen lassen möchte, um ein stärkeres Wachstum zu unterstützen. Die anhaltenden Bemühungen der Regierung der letzten Jahre zur Neuausrichtung der exportorientierten Volkswirtschaft hin zu einer auf dem Binnenkonsum basierenden Wirtschaft sind mit einem Lohnwachstum von bis zu 20% sicherlich positiv zu bewerten. Die Reformen könnten sich für die langfristige Performance der Wirtschaft und der Aktienmärkte Chinas sehr positiv auswirken. 

Die Pläne, die Überkapazitäten anzusprechen sowie ein offeneres und transparenteres Marktsystem zu fördern, scheinen eine Politik anzudeuten, welche die Reform von Staatsunternehmen und eine höhere Rentabilität in den Vordergrund stellen wird. Die Reform der regulierten Preise für Kraftstoffe, Wasser und Energie könnte die Rentabilität einiger Staatsunternehmen weiter verbessern. Gleichzeitig könnten diese Unternehmen durch die marktorientierte Preisbildung sowie die Bemühungen zur Eindämmung regionaler Monopole und unfairer Handelspraktiken unter einen stärkeren Wettbewerbsdruck geraten. Wir glauben, dass eine stärker wirtschaftlich orientierte Einstellung der Geschäftsleitungen von Staatsunternehmen erfreuliche Auswirkungen auf die börsennotierten Tochtergesellschaften dieser Unternehmen hätte. Verschiedene Gesellschaften mit gemischten Eigentümern sowie Finanzunternehmen könnten interessante Chancen für Anleger darstellen. 

Die Reformen der Finanzmärkte waren insgesamt positiv, so zum Beispiel die Ankündigung, dass wechselseitige Investitionen zwischen den Börsen Schanghai und Hongkong erlaubt werden und dass die Handelsspanne für den chinesischen Yuan ausgeweitet wird. Weitere politische Ankündigungen könnten eine starke Performance der Aktienmärkte nach sich ziehen. 

Mittel- bis langfristig könnte die stärkere Teilnahme ausländischer Investoren nach unserem Dafürhalten die Marktdynamik dahingehend ändern, dass sich die Governance auf Unternehmensebene verbessern wird. Wir glauben auch, dass all diese neuen Reforminitiativen helfen könnten, dass Vertrauen der inländischen Anleger in den chinesischen Markt für A-Anteile langsam zurückzugewinnen. Das Ziel dieser Bemühungen ist es, die chinesischen Kapitalmärkte vielfältiger, strukturierter und transparenter zu machen. Das ist unserer Ansicht nach ein sehr wichtiger Punkt, denn in China gibt es ein großes Volumen privater Sparvermögen, die investiert werden könnten. Eine derartige Entwicklung der Kapitalmärkte würde zudem Unternehmen in die Lage versetzen, sich leichter durch Aktienemissionen zu finanzieren und ihre Abhängigkeit vom staatlich dominierten Bankensektor verringern. 

Unter dem Strich enttäuschte die Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes im ersten Halbjahr 2014 aus zahlreichen Gründen. Der Markt litt unter schwachen gesamtwirtschaftlichen Daten, den befürchteten Anleihenausfällen sowie dem steigenden Angebot neuer Aktien an den Aktienbörsen. Auch wenn die Euphorie mit Blick auf die Reformen den längerfristigen strukturellen Ausblick für die Wirtschaft und den Markt Ende 2013 sicherlich verbessert hat, setzte nach Abschluss des 3. Plenum eine Korrektur des A-Marktes ein. In der Folge geriet die Realität der umzusetzenden Reformen zunehmend in den Mittelpunkt. 

Lesen Sie weiter im vollständigen Marktkommentar von Mark Mobius.

Dr. Mark Mobius, 
Executive Chairman, Templeton Emerging Markets Group

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