Kommentar von M. Mobius und Lipper Awards

Die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika sorgten im Februar zu verstärkter Risikoscheu bei Anlegern, so dass die Aktienmärkte weltweit unbeständig waren. Hohe Ölpreise und eine Verteuerung der Lebensmittel in vielen Ländern bewirkten eine Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums und fachten Inflationssorgen an. Franklin Templeton | 10.03.2011 09:36 Uhr
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Templeton Emerging Markets

Überblick

Die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika sorgten im Februar zu verstärkter Risikoscheu bei Anlegern, so dass die Aktienmärkte weltweit unbeständig waren. Schwellenmarktfonds verzeichneten erhebliche Kapitalabflüsse, der MSCI Emerging Markets Index beendete den Februar mit einem Minus von 0,9% (in US-Dollar). Sorgen, dass die Unruhen in Libyen und die sich ausbreitenden Proteste im gesamten Nahen Osten zu einer Unterbrechung der Öllieferungen führen könnten, ließen Ölpreise scharf anziehen. Hohe Ölpreise und eine Verteuerung der Lebensmittel in vielen Ländern bewirkten eine weitere Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums und fachten Inflationssorgen an. Höhere Rohstoffpreise kamen jedoch ressourcenreichen Ländern wie Russland, Südafrika, Brasilien, Indonesien und Thailand zugute. Die Aktienmärkte dieser Länder entwickelten sich überdurchschnittlich und erzielten positiven Renditen.

Aktuelles aus den Regionen

In dem Bemühen, Liquidität und Inflation zu begrenzen, setzte die People´s Bank of China im Februar die einjährigen Einlagen- und Kreditzinsen um 25 Basispunkte (0,25%) herauf, die erste Anhebung in diesem Jahr. Der Inflationsdruck blieb hoch, die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Im Dezember 2010 hatte die Teuerungsrate noch 4,6% im Jahresvergleich betragen. Die Lebensmittelpreise trugen weiterhin am stärksten zur Teuerung bei, sie erhöhten sich im Januar um 10,3% im Jahresvergleich. China lockte nach wie vor ausländische Investitionen an, die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen wuchsen im Januar um 23% gegenüber dem Vorjahr auf 10 Mrd. US-Dollar an. Im Dezember 2010 war noch ein Anstieg um 15,7% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet worden. Das Dienstleistungs- und das verarbeitende Gewerbe verbuchten deutliche Zuflüsse.

Die Europäische Union stimmte im Februar einem Freihandelsabkommen mit Südkorea zu, es wird erwartet, dass das südkoreanische Parlament das Abkommen im April ratifiziert. Mit dem Abkommen, das zum Juli 2011 vorläufig in Kraft treten wird, dürften 98% der Importzölle und andere Handelsbarrieren zwischen den beiden Regionen wegfallen. Der Inflationsdruck stieg im Januar, die Verbraucherpreise erhöhten sich um 4,1% im Jahresvergleich (Dezember 2010: 3,5% im Jahresvergleich). Die Hauptschuldigen waren höhere Lebensmittel- und Transportpreise. Die Zentralbank behielt ihren Leitzins im Februar unverändert bei 2,75% bei, nachdem sie ihn im November 2010 und Januar 2011 heraufgesetzt hatte.

Zwar gab das BIP-Wachstum Indiens geringfügig nach, aber das Land ist weiter eines der Länder mit dem schnellsten Wachstum in Asien. Das BIP wuchs im 4. Quartal 2010 um 8,2% nach einem Plus von je 8,9% im 2. und 3. Quartal. Das Haushaltsdefizit für das Geschäftsjahr mit Ende März 2012 wird voraussichtlich auf 4,6% des BIP sinken, nachdem es 2010/11 noch bei 5,1% gelegen hatte. Es wird prognostiziert, dass die Wirtschaft im Geschäftsjahr 2011/12 um 9,0% wächst, mehr als die geschätzten 8,6% für 2010/11. In dem Bemühen, den Handel mit regionalen Partnern zu verstärken, unterzeichnete Indien in diesem Monat bilaterale Handelsabkommen mit Japan und Malaysia. Auch mit Indonesien wurden Handelsabkommen in Sektoren wie Bergbau, Infrastruktur und Produktion im Wert von 15,1 Mrd. US-Dollar getroffen. In den Bereichen Verteidigung, Energie und Informationsaustausch wurden ebenfalls Vereinbarungen geschlossen.

Die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen nach Brasilien erreichten 2010 einen Rekordstand von 48,5 Mrd. USDollar, hauptsächlich bedingt durch höhere Investitionen aus China. Investitionszuflüsse aus China konzentrierten sich auf rohstoffabhängige Sektoren wie Öl, Bergbau und Landwirtschaft. Der Senat billigte im Februar den Gesetzesentwurf der Regierung zu Mindestlöhnen. Der Mindestlohn wird um 6,8% auf 326 US-Dollar angehoben. Die Teuerungsrate lag im Januar bei 6,0%, teilweise war dies auf höhere Lebensmittelpreise zurückzuführen. Dies schürte die Markterwartungen, dass die Zinsen im März steigen könnten. Die Bank hob ihren Leitzins zuletzt im Januar um 50 Basispunkte (0,5%) von 10,75% auf 11,25% an. Das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamte sich von November bis Dezember 2010 von 5,3% auf 2,7% im Jahresvergleich, da ein starker Real Importgüter im Vergleich billiger werden ließ. Die Produktion stieg im Jahr 2010 um 10,5% gegenüber dem Vorjahr an.

Das BIP-Wachstum in Südafrika beschleunigte sich vom dritten zum 4. Quartal 2010 von 2,7% auf 3,8% im Jahresvergleich. Wichtige Wachstumstreiber waren unter anderem die Sektoren Bergbau, Landwirtschaft und Fertigung. Im Gesamtjahr wuchs die Wirtschaft um 2,8% gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex zog von 3,5% im Jahresvergleich im Dezember 2010 auf 3,7% im Jahresvergleich im Januar an, Hauptursachen waren höhere Lebensmittel- und Transportpreise. Das für 2011/12 prognostizierte Haushaltsdefizit von 5,3% des BIP übertraf frühere Schätzungen und die Markterwartungen. Außerdem kürzte die Regierung ihren Ausblick für das BIP-Wachstum 2011 von zuvor 3,5% auf nun 3,4% im Jahresvergleich. Die Prognosen für 2012 und 2013 lauten weiter unverändert auf 4,1% und 4,4% im Jahresvergleich.

Die russische Wirtschaft wuchs 2010 um 4,0% im Jahresvergleich, nachdem sie 2009 im Zuge der Finanzkrise noch um 7,8% geschrumpft war. Maßgebliche Wachstumstreiber waren unter anderem Produktion und energieabhängige Exporte. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze fiel im Januar auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr, da eine höhere Teuerungsrate das Verbrauchervertrauen schwächte. Die Umsätze stiegen im Januar um nur 0,5% im Jahresvergleich (Dezember 2010: 3,4% im Jahresvergleich). Das Haushaltsdefizit verringerte sich von 2009 bis 2010 von 5,9% auf etwa 4%. Dies war vor allem höheren Ölpreisen, der Konjunkturerholung des Landes und der Ausgabendisziplin zu verdanken.

Die türkische Zentralbank behielt im Februar ihren Leitzins und die Mindestreservesätze unverändert bei. Der Verbraucherpreisindex sank im Januar im Jahresvergleich auf 4,9% und damit auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren. Im Dezember 2010 war noch ein Anstieg um 6,4% im Jahresvergleich gemeldet worden. Das Wachstum der Industrieproduktion erholte sich dank solider Verbrauchernachfrage im Dezember 2010 gegenüber dem Vormonat. Die Produktion stieg gegenüber dem Vormonat um 5,7%, verglichen mit einem Rückgang um 1,0% im Monatsvergleich im November 2010. Im Jahresvergleich stieg die Produktion im Dezember 2010 um 17,4%.

Feature des Monats: Trends in Asien

Asien ist die größte Schwellenmarktregion weltweit, hier findet man einige der im globalen Vergleich am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Etwa 60% der Weltbevölkerung leben in Asien und bilden somit eine riesige Verbraucherbasis für die Region.

Betrachtet man sich die einzelnen Märkte, so ist China eine der wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Welt und finanziell und wirtschaftlich weiter fundamental solide aufgestellt. Das Land verzeichnete 2010 ein kräftiges BIP-Wachstum und löste Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA ab. Das bekräftigte die wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung des Landes. Sollten sich die aktuellen Wachstumstrends fortsetzen, könnte China schon 2030 den USA den Rang als größte Volkswirtschaft der Welt ablaufen. Mit einer Verbraucherbasis von 1,3 Mrd. Menschen entwickelt sich China zur Konsumgesellschaft. Aufgrund steigender Pro-Kopf-Einkommen und hoher Nachfrage nach Konsumgütern und Dienstleistungen sind die Aussichten dieser Aktien auf Ertragssteigerungen günstig.

Ausländische Direktinvestitionen nehmen kontinuierlich zu, da sich internationale Investoren auch weiterhin von Chinas boomender Wirtschaft angezogen fühlen. Darüber hinaus hält das Land mit die größten Devisenreserven der Welt und ist somit weniger anfällig für externe finanzielle Schocks.

Die indische Wirtschaft dürfte künftig nachhaltig weiterwachsen. Langfristig dürfte die indische Wachstumsrate eine gute Plattform für spektakuläre Finanzzahlen indischer Unternehmen bilden. Indien hat mit die größte Bevölkerung weltweit und ist damit ein immenser Verbrauchermarkt. Da außerdem über die Hälfte der indischen Bevölkerung jünger ist als 25 Jahre wird Indien auch in Zukunft über eine hohe Zahl von Arbeitskräften und eine erhebliche Verbraucherbasis verfügen. Dies sind wichtige Faktoren für eine Unterstützung der zukünftigen Erholung des Marktes. Neben steigenden Konsumausgaben profitiert Indien auch von der Verfügbarkeit gut ausgebildeter Arbeitskräfte und hoch talentierten Managern, was dem Land einen Vorteil im Dienstleistungssektor verschafft. Auch die Infrastrukturentwicklung könnte zur Konjunkturerholung beitragen.

Der thailändische Markt erscheint attraktiv, und wir stufen die langfristigen Fundamentaldaten Thailands als positiv und die Konjunkturerholung als solide ein. Die Antriebskräfte für Thailands Wirtschaftswachstum sind unter anderem die beträchtlichen Agrarressourcen des Landes, die Offshore- Gasvorkommen, eine hart arbeitende Bevölkerung, die sich mit dem chinesischen Produktionssektor messen kann, sowie eine lange Tradition von Qualität und eine erfolgreiche Tourismusbranche. Als wichtiger Handelspartner für schnell expandierende asiatische Länder dürfte Thailand außerdem von einem anhaltenden Boom in Schwellenländern profitieren. Der thailändische Aktienmarkt konnte 2010 zulegen und zeigte mit die beste Performance unter den internationalen Aktienmärkten. Im Vergleich zu vielen anderen asiatischen Ländern kann Thailand ein höheres Wachstum vorweisen. In Verbindung mit den niedrigeren Bewertungen führt uns dies zu einer positiven Einschätzung des Landes.

Der indonesische Aktienmarkt gehörte 2010 zu den Spitzenreitern. Starkes Wirtschaftswachstum, steigende Verbrauchernachfrage und staatliche Ausgaben für Infrastrukturentwicklung könnten die Inlandskonjunktur weiter stützen. Indonesien hat eine junge, wachsende Bevölkerung, und man erwartet, dass die indonesische Hauptstadt Jakarta in 20 Jahren die weltweit größte Stadt sein wird. Indonesien ist dank seiner zahlreichen Ressourcen und der hohen Bevölkerungszahl gut aufgestellt, um Investitionen anzuziehen und eine starke Inlandswirtschaft zu begründen.

Südkorea hat sein Wachstum trotz geopolitischer Turbulenzen fortgesetzt. Die Wirtschaft dürfte dank der hohen Abhängigkeit von Exporten von der globalen Konjunkturerholung profitieren.Wir stellen trotz der  globalen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten eine zunehmende globale Wettbewerbsfähigkeit koreanischer Unternehmen fest. Außerdem dürfte auch die Erholung der inländischen Wirtschaft andauern, und dies könnte den Aktienkursen Auftrieb verleihen.

Unternehmen zeigen auch Verbesserungen in Fragen von Transparenz, sie schenken einer Steigerung des Shareholder-Value mehr Aufmerksamkeit. Neben reizvollen Bewertungen bieten südkoreanische Unternehmen auch eine gute Kombination aus solidem Technologie- und Produktionsfachwissen.

Abschließend lässt sich sagen, dass asiatische Märkte dank ihres herausragenden Wachstums und des historisch geringeren Risikoprofils attraktiv erscheinen. Die Gründe dafür sind unter anderem steigende Produktivität und wachsender Konsum, ausgelöst durch jüngere und besser ausgebildete Arbeitskräfte, höhere verfügbare Einkommen, ein beträchtliches Angebot natürlicher Ressourcen einschließlich weicher Rohstoffe sowie immense Devisenreserven. Die Implementierung adäquater fiskal- und währungspolitischer Maßnahmen, Wirtschafts- und Marktliberalisierung sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sind weitere Gründe für Optimismus. Asiatische Grenzmärkte wie Vietnam, Pakistan und die Philippinen sind aufgrund ihres Wachstumspotenzials ebenfalls interessant.

Dr. Mark MobiusExecutive Chairman, Templeton Emerging Markets Group


Lipper Fund Awards 2011

Franklin Templeton ist mit insgesamt 10 Awards und Zertifikaten Spitzenreiter bei den Lipper Fund Awards 2011.
Wie bereits im Vorjahr führt Franklin Templeton in der Kategorie "globale Rentenfonds" die Liste an. Zusätzlich ging der Group Award in der Kategorie Mixed Assets Large, also für Mischfonds, im Zeitraum von drei Jahren an Franklin Templeton. Das bedeutet die Bestnote für den konstanten Ertrag dieser Fonds.

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