Mobius beantwortet Blog-Leser Fragen

Dr. Mark Mobius beantwortet regelmäßig Fragen seiner Blog-Leser. Im Folgenden erfahren Sie unter anderem, ob die Griechenland-Krise einen Einfluss auf die Emerging Markets haben kann. Franklin Templeton | 18.05.2010 09:52 Uhr
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George, USA: Ich habe Ihren Blog über Griechenland mit Interesse gelesen. Die Panik hat sich nun auf Portugal und Spanien ausgeweitet. Wie lauten Ihre Kommentare hierzu? Meinen Sie, dass sich Griechenland durchschlagen wird? Selbst wenn Griechenland kein Schwellenland ist, werden Berichte wie diese gewiss die Emerging Markets beeinträchtigen?

Mark Mobius: Ich bin davon überzeugt, dass die griechische Regierung ihre gesamten Verbindlichkeiten umschulden muss. Das wird der erste Schritt sein. Der nächste Schritt müsste darin bestehen, die Zahl der staatlichen Angestellten zu verringern und die Flut von Gesetzen und Vorschriften abzuschaffen, die zu Schmiergeldern verleiten könnten. Danach halte ich es für erforderlich, die Gehälter der übrigen griechischen Staatsdiener zu erhöhen, damit sie sauber und unparteiisch bleiben, und massive Strafen für Korruption einzuführen, vor allem in den Finanzämtern. Eine schnelle Verringerung in jeder Richtung ist entscheidend. Nach dieser Krise und einer Reihe von drastischen Maßnahmen wird sich Griechenland wohl erholen und wieder zu dem lebensfreudigen und aufregenden Land werden, das es einmal war.

Insgesamt reagieren die globalen Märkte kurzfristig auf Schlagzeilen. Letztendlich verfügt aber jedes Land und jedes einzelne Unternehmen über seine eigenen dynamischen Entwicklungen und Fundamentaldaten. Im Research geht es darum, deren Unterschiede festzustellen. Diese wichtigsten unterschiedlichen Faktoren bilden häufig die Grundlage für den langfristigen Erfolg.

Stella, Polen: Wenn Rumänien eine günstige Gelegenheit darstellt, was sagen Sie dann zu Polen?

Mark Mobius: Polen ist eine der wichtigsten Volkswirtschaften Europas und genießt viele Vorteile. Franklin Templeton verfügt über viele Mitarbeiter in Polen, die uns in den Bereichen Technologie, Marketing und anderen Backoffice-Tätigkeiten unterstützen, da die Erwerbsbevölkerung in diesem Land sehr qualifiziert ist. In Polen unterhalten wir zudem - neben unseren übrigen Geschäftsbereichen - ein Emerging Markets Research Office. Der Flugzeugabsturz von Smolensk, bei dem viele führende Politiker, Militärs und kulturell bedeutende Personen ums Leben kamen, war eine Tragödie für dieses Volk. Dennoch wird die politische Stabilität aus meiner Sicht dadurch nicht beeinträchtigt - das spricht für die Stärke der politischen Struktur des Landes. Polen überstand die globale Krise ziemlich gut und erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,7%.* Wir haben in Polen einige Investments und werden auch künftig dort investieren.

John, USA: In letzter Zeit habe ich die Wirtschaftsentwicklung in Kolumbien verfolgt. Was halten Sie von Kolumbien als einem aufkommenden Investment-Markt?

Mark Mobius: Wir begrüßen die Reformen, die in Kolumbien durchgeführt werden. Das Land durchläuft eine Konjunkturerholung; allerdings wirkt das Haushaltsdefizit belastend auf das Wachstum. Präsident Alvaro Uribe ist dank seiner starken Sicherheitspolitik unverändert beliebt. Er kann in diesem Mai zwar nicht zum dritten Mal antreten, aber sein Nachfolger dürfte seine Politik fortsetzen. Auch die Zinsen sinken und begünstigen so die Wirtschaft. Als weiterer positiver Faktor Kolumbiens ist seine gut ausgebildete Bevölkerung zu nennen - die Alphabetenquote ist entsprechend hoch.

Chigozie, Nigeria: Haben Sie schon einmal Nigeria besucht, oder haben Sie das Land in Ihrem Blog bereits analysiert?

Mark Mobius: Unsere Analysten haben Nigeria besucht, und wir haben dieses Land extensiv analysiert. Daher haben wir vor allem für bestimmte Portfolios einige Investments im nigerianischen Finanzsektor getätigt.

Der Tod des nigerianischen Präsidenten Umaru Yar’Adua am 5. Mai kam nicht überraschend, da er seit Monaten schwer erkrankt war. Der gegenwärtige Präsident Goodluck Jonathan hatte während der Abwesenheit von Yar’Adua bereits als sein Stellvertreter die Staatsgeschäfte geführt. Jonathan löste das Kabinett von Yar’Adua auf und ernannte im März 2010 sein eigenes Kabinett, was für seine Durchsetzungsfähigkeit spricht. Er bekräftigte, dass seine Regierung Schwerpunkte setzen will - Korruptionsbekämpfung, Reform des Wahlsystems und Aufbau einer Strom-Infrastruktur. All dies sind positive Signale für die nigerianische Wirtschaft und für die künftige politische Stabilität.

Der Markt zeigte sich vom Tod des Präsidenten wenig beeindruckt. Jonathan führte das Land effektiv bereits seit Februar 2010, und die jüngste Veränderung stellte nur einen weiteren Schritt in diesem Prozess dar.

Nigeria ist eines der größten Länder des afrikanischen Kontinents und verfügt über substanzielle natürliche Rohstoffe. Ich bin davon überzeugt, dass Nigeria an Bedeutung gewinnen und für Investments sehr interessant werden wird.

*Quelle: IWF, World Economic Outlook, Stand April 2010.


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