Makroökon. Trends und Perspektiven 2010

Zum Auftakt einer internationalen Franklin Templeton Konferenz in Wien, fand heute Vormittag eine Pressekonferenz statt. Die beiden Fondsmanager Michael Hasenstab und Uwe Zöllner haben Ihre Einschätzung für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft präsentiert. Erfahren Sie mehr im Folgenden: Franklin Templeton | 04.11.2009 13:01 Uhr
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Makroökonomische Trends und Wachstumsperspektiven 2010

  • Globale Konjunktur erholt sich
  • US Dollar als Reservewährung zunehmend in Frage gestellt
  • Aussichten für Europa 2010 vorsichtig optimistisch
Die globale Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs, auch wenn die Finanzkrise tiefe Spuren hinterlassen hat und 2010 noch Auswirkungen zeigen wird. Anlässlich der internationalen Franklin Templeton Konferenz, die unter dem Titel „A World Of Opportunities – Gain From Our Perspective“ von 4.11. – 6.11.09 in Wien stattfindet, prognostizieren die Experten der erfolgreichen Investmentgesellschaft ein langsameres Wachstum für das nächste Jahr. Die größte Gefahr für eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft ist, dass Regierungen ihre Unterstützung zu früh wieder absetzen. Der Internationale Währungsfond (IWF) prognostiziert in seiner letzten Vorschau ein mögliches globales Wachstum von 3,1% für 2010 und liegt damit um 1,2% über seinen Schätzungen vom April. Der Welthandel hat zwar noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht, nimmt aber stetig zu. Eine V-förmige Erholung ist laut Franklin Templeton Experten jedoch trotzdem unwahrscheinlich. „Seit den Tiefs vom ersten Quartal dieses Jahres haben sich viele risikobehaftete Anlagekategorien erholt. Wir gehen davon aus, dass wir den leichteren Teil dieser Erholung hinter uns haben und die Kurs Rally in den kommenden Monaten nachlassen wird. Der Marktaufschwung ist zum Teil auch auf technische Unterstützung und eine enorme Steigerung der Liquidität durch lockere Fiskal- und Währungspolitik zurückzuführen. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten Unterstützungsmaßnahmen für die Märkte wegfallen dürften und das mahnt zur Vorsicht“, meint Dr. Michael Hasenstab, Portfoliomanager Franklin Templeton Fixed Income Group im Rahmen eines Pressegesprächs heute in Wien.

US Dollar als einzige Reservewährung?

Sorgen um riesige Haushaltsdefizite, die liberale Gelddruckpolitik der Fed und die schwache Konjunktur haben zur jüngsten Abwertung des US Dollar beigetragen. Der Status des US Dollar als einzige Reservewährung der Welt wird zunehmend in Frage gestellt. China hat Überlegungen zu einer alternativen Reservewährung angestoßen und damit den Blick auf den US Dollar als globales Tauschmittel verändert. Die USA werden neben China und Brasilien weiterhin den Ton angeben , aber nicht länger als Solist auftreten – sind sich die Experten von Franklin Templeton einig. Die Entwicklung des Dollar dürfte weiter abwärts führen, doch nicht unbedingt im Verhältnis zu den Währungen, die heute vorrangig sind. „Europas Bankensektor ist vermutlich in schlechterem Zustand als der US amerikanische. Wie die Fed druckt auch Europa Geld und eine Erholung dürfte sich hier noch langsamer vollziehen als jenseits des Atlantik. Japans Lage ist ähnlich, wir beurteilen den Yen langfristig negativ, den Euro und das Britische Pfund neutral“, erläutert Hasenstab. Da die europäische Zentralbank (EZB) und die US Notenbank die Zinsen voraussichtlich noch länger unverändert lassen, wird die Zinsentwicklung weltweit künftig unterschiedlich verlaufen. Für Investoren ergeben sich aus unkoordinierten währungspolitischen Ausstiegsstrategien Chancen auf interessante „Cross-Currency“ Geschäfte. Da die schlecht verzinsten US Dollar anderswo angelegt werden, sollten sich solche Gelegenheiten vornehmlich durch Transaktionen in US Dollar gegenüber Schwellenländerwährungen ergeben. Insgesamt dürften die Entwicklungen auf den Währungsmärkten nach der kräftigen Rally bei Schwellenländeraktien und Unternehmensanleihen allmählich verstärkt taktische und strategische Gelegenheiten für Investoren eröffnen.

Vorsichtiger Optimismus für Europa 2010

In seinem letzten World Economic Outlook prognostiziert der IWF für die zweite Hälfte 2009 ein Ende der Rezession in den 16 Ländern der Eurozone und für 2010 ein bescheidenes Jahreswachstum von 0,3%. Es gibt zwar eine Reihe von Anzeichen für die Stabilisierung der Volkswirtschaften im Euroraum, doch die Qualität dieser Erholung und ihre Abhängigkeit von kurzfristigen fiskalpolitischen Anreizen der Nationalregierungen gilt als fragwürdig. Die BIP Zahlen für die kommenden beiden Quartale wirken ermutigend, müssen aber noch bestätigt werden und es wird erwartet, dass die Erholung im Verlauf des Jahres 2010 nur schleppend verlaufen wird. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone erreichte im September ein Zehnjahreshoch und der IWF prognostiziert ein Ansteigen auf bis zu 12% in Europa bis 2012 und erst für 2014 wieder einen Rückgang auf 9,5%. „In Zeiten höherer Arbeitslosigkeit versuchen Konsumenten vermehrt zu sparen und Schulden zu vermeiden. Aber genau dadurch entziehen sie der Wirtschaft den größten Antrieb für weltweites Wachstum. Hohe Arbeitslosenzahlen und kurzfristige Maßnahmen zur Ankurbelung der Weltwirtschaft bedingen bestenfalls ein langsames Wachstum für das nächste Jahr“, erklärt Hasenstab. Außerdem trübt die derzeitige Stärke des Euro gegenüber dem US Dollar und dem Britischen Pfund die Exportaussichten. Während sich die Produktionszahlen verbessern, lässt das Expansionstempo zu wünschen übrig. Nach mehreren Monaten rückläufiger Kreditvergabe an Unternehmen zeigten die EZB Zahlen, dass diese in der Eurozone im August um 3 Mrd. Euro zugenommen hat. Auch die Kredite an Haushalte haben sich im August leicht erhöht. Die EZB bleibt in Bezug auf eine Erholung skeptisch. Im Umgang mit faulen Krediten hinken europäische Banken noch hinterher. Der IWF erwartet noch Abschreibungen von Banken rund um die Welt in Höhe von 1,5 Bio US Dollar, von denen allerdings ein Großteil auf Europa entfallen dürfte. Banken der Eurozone und Großbritanniens haben bis dato erst rund 40% Wertminderung ausgewiesen und diese Verschlechterung der Kreditsituation belastet die Bilanzen europäischer Banken weiterhin. Den westeuropäischen Banken könnte es an ausreichendem Kapital mangeln, um einen Aufschwung in der Region zu stützen.

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