Nachhaltigkeit und Schwellenländer: Wie passt das zusammen?

Der globale, nachhaltig ausgerichtete Unternehmens-Schwellenländer-Anleihenfonds ERSTE RESPONSIBLE BOND EMERGING CORPORATE hat das Anlagevolumen von 100 Millionen Euro deutlich überschritten. Ein passender Anlass, um eine Zwischenbilanz des Fonds zu ziehen. Christian Schön, Mitglied der Geschäftsführung der Erste Asset Management, erklärt, welche Rolle nachhaltige Investments in Schwellenländern spielen, insbesondere im Segment Unternehmensanleihen. Erste Asset Management | 08.08.2016 13:00 Uhr
Christian Schön, Mitglied der Geschäftsführung, Erste Asset Management / ©  Daniel Hinterramskogler
Christian Schön, Mitglied der Geschäftsführung, Erste Asset Management / © Daniel Hinterramskogler
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Herr Schön, Nachhaltigkeit und Schwellenländer – wie passt das zusammen?

Christian Schön: Sehr gut sogar. Verantwortung und Wachstum sind kein Widerspruch. Lassen Sie mich das am Beispiel China verdeutlichen: Zwischen 2006 bis 2012 wurde der Energieverbrauch pro BIP-Einheit fast um ein Viertel reduziert. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen um 40 bis 45 Prozent pro BIP-Einheit gesenkt werden. Darüber hinaus plant die Regierung, den nichtfossilen Anteil des Energiekonsums auf 15 Prozent aufzustocken. Von dieser grünen Politik profitiert die gesamte Industrie. Allein in China wurden in den letzten fünf Jahren über 500 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und in Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion investiert. Auch in Südamerika beobachten wir enorme Fortschritte im Bereich nachhaltiger Unternehmenspraktiken. Gleichzeitig bieten Unternehmensanleihen aus Schwellenländer gegenüber ihren Pendants aus entwickelten Ländern noch immer signifikante Renditeaufschläge. Vor diesem Hintergrund eröffnen sich also Chancen für nachhaltige Investoren, das gilt vor allem für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.

Worin liegt aus Ihrer Sicht der Mehrwert eines Schwellenländer-Anleihenfonds, der auf Basis von nachhaltigen Kriterien gemanagt wird?

Christian Schön: Die Anwendung von nachhaltigen Kriterien bei der Unternehmensanalyse führt gerade bei Schwellenländern zu einer besseren Risikoeinschätzung. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man zusätzlich zu einer traditionellen Unternehmensbewertung eine weitere Lupe verwendet, mit der man neue Einblicke in das Unternehmen und dessen Unternehmensführung erhält. Das ist besonders bei der Beurteilung von Corporate Governance-Kriterien, zu denen auch das Korruptionsrisiko zählt, essentiell. Diese erweiterte Analyse erfolgt zusätzlich zu den hohen ethischen Ansprüchen, die wir als nachhaltige Investoren in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte oder die Problematik der Kinderarbeit ansetzen.

Welche Kriterien spielen beim Investmentprozess für Schwellenländeranleihen eine Rolle?

Christian Schön: Gerade in einem dynamischen Umfeld wie den Schwellenländern ist ein stetiger Research-Prozess ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Unser Ansatz wird seit nunmehr 15 Jahren weiterentwickelt. Er verbindet alle Analyse- und Selektionsmethoden, die nachhaltigen Investoren zur Verfügung stehen, zu einem integrativen Managementansatz. Darüber hinaus ergänzen wir unsere hausinterne Expertise um renommierte Research-Partner. Mit dieser Methode entwickeln wir ein übergeordnetes ESG-Anlageuniversum, auf dessen Basis dann der individuelle Investmentprozess der einzelnen Fonds erfolgt. Der ERSTE RESPONSIBLE BOND EMERGING CORPORATE Fonds investiert beispielsweise in Anleihen von Unternehmen aus Schwellenländern, die unser ESG-Screening erfolgreich durchlaufen haben. Dabei bewegt er sich auch im High-Yield-Segment, setzt allerdings mindestens ein Rating von B- voraus – den größten Teil des Portfolios machen aktuell allerdings Bonds mit einem Rating von BBB aus. Außerdem werden Fremdwährungsrisiken hauptsächlich gegenüber dem Euro abgesichert. Durch diesen mehrstufigen Prozess stellen wir sowohl Nachhaltigkeitskriterien als auch die Chance auf Mehrertrag sicher.

Wie hat sich ERSTE RESPONSIBLE BOND EMERGING CORPORATE seit Erstauflage entwickelt und wie ist ihr Ausblick?

Christian Schön: Seit Erstausgabe des Fonds im Dezember 2013 konnten wir eine annualisierte Wertentwicklung von 4,45 Prozent (per 29.7.2016, Quelle: FMP, Erste Asset Management) erzielen – trotz vergleichsweise schwierigem Marktumfeld. Vor allem im aktuellen Niedrigzinsumfeld zieht es viele Investoren wieder zurück in Schwellenländer. Die Kapitalzuflüsse unseres Fonds belegen, dass auch hier nachhaltige Kriterien eine immer größere Rolle spielen.

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