Börsenrückblick 2015

Von einem Beinahe-Grexit bis hin zum Start des Anleiheankaufsprogramm der Europäischen Zentralbank: Paul Severin, Erste Asset Management, wirft einen Blick zurück auf ein durchaus brisantes Kapitalmarktjahr 2015. Erste Asset Management | 04.01.2016 10:58 Uhr
Paul Severin, Erste Asset Management / ©  Erste Asset Management
Paul Severin, Erste Asset Management / © Erste Asset Management
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch im Blog der Erste Asset Management verfügbar.

Das Börsenjahr 2015 war von hohen Kursschwankungen geprägt. Während Euro-Staatsanleihen wider erwarten relativ gut abschnitten, konnten risikoreichere Anlagesegmente wie hochverzinsliche Unternehmensanleihen („High-Yield“) nicht überzeugen. Die Aktienmärkte entwickelten sich regional sehr unterschiedlich. Schwellenländerbörsen wie China und Brasilien waren schwach, die europäischen Aktienmärkte legten hingegen deutlich zu. Der wichtige US-Aktienmarkt entwickelte sich in US-Dollar gemessen seitwärts.

Anleger, die in US-Dollar investiert haben, konnten von der Festigung gegenüber dem Euro profitieren. Die Rohstoffpreise, allen voran der Ölpreis, setzten während des gesamten Jahres den negativen Trend fort. Zur Schwäche neigten auch die Lokalwährungen in den Schwellenländern.

Globale Aktien in Lokalwährung und in Euro (01/2011-12/2015)

Quelle: Thomson Reuters Datastream; per 31.12.2015; in der Kursentwicklung sind keine Gebühren berücksichtigt; die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.
Quelle: Thomson Reuters Datastream; per 31.12.2015; in der Kursentwicklung sind keine Gebühren berücksichtigt; die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.


Die beiden treibenden Faktoren für die Märkte waren die wirtschaftliche Schwäche in den Schwellenländern und die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung in den Industriestaaten. Hinter dem schwachen Wachstum der Schwellenländer steckt die allgemeine Verlangsamung des Kreditwachstums. Zudem ist die Profitabilität der Unternehmen gesunken. Der zunehmende Kostendruck lastet vor allem auf der großen Volkswirtschaft China, das sich in einem Transformationsprozess in Richtung einer serviceorientierten Wirtschaft befindet.

Diese Faktoren zusammen drücken auf die Rohstoffpreise und beeinflussen die globale Industrieproduktion. Der weltweite Inflationsdruck bleibt damit auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotz dieser Entwicklungen haben sich die Industriestaaten als widerstandsfähig erwiesen. Die Abwärtsrisiken sind dennoch angestiegen. Darauf deutet unter anderem die Gewinnsituation der börsennotierten Unternehmen, die eher stagniert beziehungsweise in manchen Branchen gefallen ist.

Rendite-Entwicklung deutsche Staatsanleihen (01/2011 – 12/2015)

Quelle: Thomson Reuters Datastream; per 31.12.2015; in der Kursentwicklung sind keine Gebühren berücksichtigt; die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.
Quelle: Thomson Reuters Datastream; per 31.12.2015; in der Kursentwicklung sind keine Gebühren berücksichtigt; die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.
Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bleibt expansiv

In der Eurozone standen vier Entwicklungen im Fokus der Investoren:

  • Griechenland stand kurz vor dem Ausscheiden aus der Währungszone. Im Juli wurde mit der Einigung auf ein Hilfspaket eine vorläufige Lösung gefunden.
  • Auf der geldpolitischen Seite sind die Implementierung eines umfangreichen Anleiheankaufsprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Senkung des Einlagezinssatzes für Geschäftsbanken bei der Zentralbank auf minus 0,3% bemerkenswerte Maßnahmen. Das Zinsniveau soll niedrig gehalten werden, damit die zu niedrige Inflation in Richtung des Inflationsziels der Zentralbank von knapp unter 2% ansteigt.
  • Das Ansteigen der Flüchtlingsströme hatte keine unmittelbare Auswirkung auf die Märkte, stellt aber eine große Herausforderung auf mehreren Ebenen dar: Unter anderem erleben die nicht-etablierten Parteien einen Aufschwung der den Bestand der EU selbst bedroht.
  • Zu guter Letzt: Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone hat sich fortgesetzt.

Die USA ist im Wirtschaftszyklus voraus

In den USA ist die Erholung von der Großen Rezession in den Jahren 2008 und 2009 soweit vorangeschritten, dass die US-amerikanische Zentralbank im Dezember den Leitzinssatz um 0,25%-Punkte auf eine neue Range zwischen 0,25% und 0,50% angehoben hat. Weil Zinsanhebungen in den USA weltweite Auswirkungen haben und die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft angestiegen sind, waren die Märkte zu Jahresende „nervös“.

Das kommende Jahr wird herausfordernd

Das kommende Jahr wird aufgrund der Rahmenbedingungen herausfordernd. Mit einem breit diversifizierten Portfolio aus Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Anleihen aus Schwellenländern und auch Aktien ist man als Anleger gut gerüstet.

Das EAM-Communications Team wünscht für 2016 alles Gute und viel Erfolg bei Ihren Veranlagungen!

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