Für heuer wird eine ähnlich gute Expansion der Wirtschaft erwartet. Christian Schön, verantwortlicher Vorstand für das institutionelle Fondsgeschäft in der Erste Asset Management GmbH (EAM), sieht „Licht am Ende des Tunnels“. „Die Anzeichen mehren sich, dass die CEE-Länder in eine Phase selbsttragenden Wirtschaftswachstums einmünden,“ sagte Schön bei der Asset Management Konferenz des börsennotierten Softwarespezialisten für die Investmentindustrie, SimCorp am 9.3. in Wien. Unterstützung finde die Region insbesondere von der überraschend kräftigen Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Aktivität.
Der deutliche Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise bewirke zwar höhere Inflationsraten, die Gefahr von Sekundärrunden- und Überwälzungseffekten in CEE sei aber gering, vor allem aufgrund des immer noch schwachen Arbeitsmarktes. Dennoch würden viele Zentralbanken die Leitzinsen (weiter) moderat anheben. Das Risiko einer Überwälzung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone sei ebenfalls niedrig, weil die Staatsschulden in Prozent des nominellen BIP im Durchschnitt unter 50% lägen. Im Unterschied dazu betrage der Schuldenstand in der entwickelten Welt bei knapp über 100%.
Die Entwicklung in Richtung eines einheitlichen Währungsraums sei „nicht aufzuhalten“, so Schön, „auch wenn sich der Zeitpunkt für die Einführung des Euro nach hinten verschoben hat.“ Auf der Währungsseite werde der mittelfristige Aufwertungsprozess damit eine Fortsetzung finden. Die Risiken für die Region seien vor allem externer Natur. Im Blickpunkt der Investoren stünden zurzeit die ansteigende Rohstoffpreise, die die konjunkturelle Dynamik dämpfen könnten.
Schön spricht sich für eine Beimischung von CEE-Anlagen in bestehenden Renten- und Aktienpotfolios aus. Mit einem KGV von 10 seien die Börsen Osteuropas momentan im Schnitt mit einem Abschlag von rund 40 % gegenüber den etablierten Börsen bewertet.