Bei Raiffeisen kommt Fondsgeld zurück

Raiffeisen sieht den Boden der Finanzkrise erreicht, auch in den Depots der eigenen Fondsgesellschaft. Bei der marktführenden Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM) haben die Abflüsse bis spät ins erste Quartal 2009 gedauert, im jetzigen dritten Quartal meldet der Vorstand wieder "erste größere Zuflüsse". Raiffeisen Capital Management | 02.10.2009 11:05 Uhr
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Vorstandschef Mathias Bauer spricht nach dem schlechtesten Jahr in seiner 25-jährigen Karriere in der Fondsindustrie von einer Rückkehr zur Normalität. Die RCM-Gruppe musste selber den Sparstift ansetzen, einige Fonds fusionieren und 45 Stellen abbauen. Für Aktien ist man weiter positiv gestimmt.

Bauer erwartet unter den in Österreich tätigen Fondsgesellschaften eine Konsolidierungswelle. Auch Raiffeisen habe sich schon einiges angeschaut, aber nicht zugegriffen. "Wir würden nur kaufen, wenn wir uns damit Management-Know how oder zusätzlichen Vertrieb einkaufen. Bisher haben wir da nichts gefunden."

Den Tiefpunkt hatte das Fondsvolumen bei der RCM heuer im März erreicht, mit 24,3 Mrd. Euro. Von März bis Ende August 2009 meldete die Gesellschaft einen Anstieg um 2 Mrd. Euro auf 26,4 Mrd. Euro. Von Jänner bis August blieb damit ein marginales Plus von nur 0,3 Prozent, man sei damit aber wieder im grünen Bereich. Bis Jahresende solle noch "mindestens" eine Milliarde dazukommen, erklärte das Management am Montagabend vor Journalisten.

Zur Illustration: Der bisherige Höchststand bei der Raiffeisen-Fondsgesellschaft lag Ende 2006 bei 43 Mrd. Euro.

Inklusive Mandaten Dritter waren heuer Ende August 28,4 Mrd. Euro Assets under Management.

Die Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft war von der Krise scharf getroffen, hat 2008 "relativ viel" verloren. "Die weisen Aussagen eines Nobelpreisträgers haben uns heuer dann einen Teil des Auslandsgeschäfts gekostet", klagte Bauer. Nach den Sagern des Starökonomen Paul Krugman, der Österreich wegen der Ostrisiken der Banken in die Nähe von Pleitekandidaten rückte, seien binnen einer Woche 500 Millionen abgezogen worden. Vor allem Italiener schichteten ab.

Raiffeisen managt immer mehr Fondsfamilien wieder selber, nachdem vor Jahren vermehrt an Spezialisten u.a. in den USA "outgesourct" worden war. Seit 2008 hat die Gruppe ihre Kosten um 10 auf 60 Mio. Euro gesenkt, je 5 Millionen wurden bei den Personalkosten und bei Sachkosten eingespart. Die Mitarbeiterzahl wurde um 45 Planstellen auf rund 280 abgebaut. Die Zahl der Kündigungen konnte auf unter 10 begrenzt werden.

Man habe "sehr viele Hausaufgaben" gemacht in den vergangenen 12 Monaten, betont das Management, sei krisenfest aufgestellt. Die Nummer-eins-Position am Markt sehen die RCM-Chefs bisher nicht in Richtung Erste/Sparinvest abwandern.

RCM-Vorstand Gerhard Aigner ist für Veranlagungen in Emerging Markets weiter sehr optimistisch. High-Yield-Anleihen und Ost-Aktien hätten seit März eine Rallye hingelegt. Zinsanhebungen in Europa sieht er frühestens im Herbst 2010. Inflationsängste hat er nicht. "Wenn wir uns hier irren und es kommt eine Inflationsdiskussion rein, kann das riskantere Assets sehr treffen". In der "Rückkehr der Immobilien" als Fondsanlageklasse wird noch keine Indikation auf Inflationssorgen gesehen.

In seinem Optimismus für Aktieninvestments wissenschaftlich bestätigt sieht sich Raiffeisen durch Langzeitberechnungen des Wirtschaftsforschers Thomas Url (Wifo). Seinen Studien zufolge sinkt das Risiko von Kursverlusten mit dem Veranlagungshorizont, theoretisch wie empirisch. Bei einer Veranlagung über 25 bis 30 Jahre trete nur mit 5-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein realer Kursverlust auf - wichtig für Altersvorsorge oder Ansparmodelle für Ausbildungskosten. Ein Rückblick für den Zeitraum 1900 bis 2008 hätte gezeigt, dass das Risiko im Schnitt mit einer "Prämie" von 4 Prozentpunkten pro Jahr belohnt werde. Basis der Langfrist-Studie war ein Aktienkorb (MSCI ohne Großbritannien).

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