Flucht in den Osten?

Thema der zweiten Zukunftsbörse war das Zusammenwachsen Europas im Zuge der EU-Erweiterung im Mai 2004. Michael Fleischhacker, stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“, begrüßte am 21. Oktober 2003 als Diskussionsteilnehmer Eugen Russ, Inhaber des Vorarlberger Medienhaus, Herbert Tumpel, Präsident der Arbeiterkammer und Karl Johannes Fürst zu Schwarzenberg. Dr. Johann Kernbauer, Vorstand der Capital Invest, begrüßte die Gäste der Veranstaltung. Pioneer Investments Austria | 06.11.2003 13:03 Uhr
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„Privilegierte Generation“

Gleich zu Beginn der Diskussion sprach Eugen Russ, davon, dass er sich als Teil einer privilegierten Generation sehe, die die Entwicklungen in Osteuropa mitgestalten und mittragen dürfe. Russ, dessen Vorarlberger Medienhaus über starke Marktdominanz in Vorarlberg verfügt (u.a. Vorarlberger Nachrichten und Neue Vorarlberger Tageszeitung), hat stark in Osteuropa, insbesondere Ungarn und Rumänien investiert, wo er mehrere Zeitungen aber auch elektronische Medien besitzt. Mit der Entwicklung der Unternehmen vor Ort ist er mehr als zufrieden.

Herbert Tumpel, der bereits viele Jahre lang mahnt, auch die Schwierigkeiten der EU-Erweiterung zu sehen, und zahlreiche kritische Fragen stellt, ist davon überzeugt, dass der österreichische Arbeitsmarkt mit der EU-Erweiterung unter Druck kommen wird, da viele Arbeitskräfte aus Osteuropa nach Österreich drängen würden.

Karl Schwarzenberg, der über zahlreiche Unternehmen u.a. in der Tschechischen Republik und in Ungarn verfügt, entgegnete Tumpel, dass es immer schon natürlich gewesen sei, dass junge Menschen, auf der Suche nach etwas „Neuem“ in fremde Länder auswanderten. Der Unterschied zu früher sei allerdings der, dass es sich dabei um kinderreiche Generationen gehandelt habe. Heute gäbe es gar nicht mehr so viele Junge, die bereit seien, sich den Herausforderungen in einem fremden Land zu stellen. Im Gegenteil. Regionen in Westungarn beispielsweise klagen bereits jetzt über Arbeitskräftemangel. Menschen aus Ostungarn, eine Region, in der die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch ist, seien aber nicht bereit nach Westungarn zu übersiedeln. Warum, so Schwarzenberg, nehme man dann an, dass sie bereit wären, nach Österreich zu kommen?

„Jugend hat keine oder die falsche Ausbildung“

Tumpel sieht weiters Gefahr für den österreichischen Arbeitsmarkt, da die Jugend im Land, keine oder die falsche Ausbildung hätte. Schwarzenberg dazu „Generäle sind immer für den vergangenen Krieg am besten gerüstet.“ Tumpel kritisiert die österreichische Bildungspolitik, die die falschen Ziele verfolge. Russ ist der Ansicht, dass es sich ein reiches Land wie Österreich leisten könnte, die Kinder länger in der Schule zu lassen, und sprach sich dafür aus, die Jugend zu Generalisten auszubilden, worauf dann Spezialwissen aufgesetzt werde.

„Einheitliche europäische Generation“

Schwarzenberg ist zuversichtlich, was die Einigung Europas betrifft. Am Beispiel seines Sohnes habe er gesehen, dass dieser keinerlei Probleme haben mit Gleichaltrigen in Prag Gesprächsstoff zu finden. Die junge Generation sieht die gleichen Filme, hört die gleiche Musik, kleidet sich ähnlich, egal ob in Krakau, Krumau oder Györ, so Schwarzenberg.
Auch habe die jüngere Generation, gerade in den Beitrittsländern, eine oft ausgeprägtere Vorstellung von einem geeinten Europa, als die in den „westlichen“ europäischen Ländern.
Schwarzenberg begründet seine Zuversicht zur Zukunft Europas: „Für die junge Generation ist ein geeintes Europa eine Selbstverständlichkeit, wie es für ihre Väter eine Unvorstellbarkeit war.“

Die nächste Diskussion im Rahmen der Zukunftsbörse mit dem Titel „Alt & Arm?“ findet am 25. November 2003 im Wiener Odeon (Taborstraße) statt. 

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