Emerging Market Credit im Fokus

Steve Drew, Head of Emerging Market Credit, Henderson Global Investors, analysiert die Schwellenländer-Credit-Märkte. In seiner Einschätzung zeigt er einerseits, wie stark dieses Anlagesegment von globalen Entwicklungen, wie zum Beispiel dem Kurs des US-Dollar und den Rohstoffpreisen, abhängig ist. Andererseits weist er darauf hin, dass sich dem kundigen Investor im aktuellen Umfeld auch neue Anlagechancen eröffnen. Janus Henderson Investors | 26.01.2015 08:12 Uhr
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Großer Einfluss globaler Entwicklungen

2014 hat uns in der Meinung bestärkt, dass Unternehmensanleihen aus Schwellenländern maßgeblich durch die globalen Entwicklungen an den Kapitalmärkten beeinflusst werden. Das wird auch 2015 mehr oder weniger der Fall sein. In Anbetracht der niedrigen Zinsen und des länger anhaltenden geringen Wachstums gehen wir davon aus, dass die Zahlungsausfälle niedrig bleiben werden. Allerdings dürften verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel das Ende des Anleiheankaufprogramms der US-Notenbank, eine höhere Volatilität begünstigen. Dass die spezifischen Risiken im Jahr 2014 angestiegen sind, ist einerseits eine Folge der Probleme an den Hochzinsmärkten in den Industrieländern. Andererseits setzt in den Schwellenländern eine Wachstumsabkühlung ein, die auch 2015 anhalten könnte.

2015 ist Jahr der Stockpicker

Für das laufende Jahr rechnen wir mit einer Verbreiterung des Marktes und einer Zunahme der Volatilität. Angesichts des fortgeschrittenen Zyklus dürfte 2015 das Jahr der Stockpicker an den Unternehmensanleihemärkten werden. Für uns sind das ideale Rahmenbedingungen.

Das im Vorjahr bereits solide Emissionsvolumen bei Schwellenländeranleihen dürfte 2015 einen weiteren Anstieg verzeichnen. Hinsichtlich der Diversifizierungsmöglichkeiten ist das eine äußerst positive Entwicklung. In Anbetracht der vorherrschenden Kapitalströme sollte diesem höheren Angebot auch eine höhere Nachfrage gegenüberstehen. Unternehmen können also auch weiterhin das Interesse der Anleger an regelmäßigen Erträgen und Renditen für sich nutzen. Wir gehen davon aus, dass die besten Anlagechancen in Themenbereichen zu finden sind, die sich auch jetzt schon gut entwickeln. Dazu zählen asiatische Anleihen (vor allem aus China) mit höherer Bonität, die in Asien als sicherer Hafen gelten. Zudem rechnen wir mit deutlich mehr Emissionen aus den südlich der Sahara gelegenen afrikanischen Ländern, wodurch das Universum an Anlagechancen deutlich erweitert wird. Verstärkte Schwankungen in Russland, Brasilien, Venezuela und Argentinien sollten Stockpickern gute Chancen an den Anleihemärkten eröffnen.

Ein großes Risiko für die Schwellenländer sehen wir in möglichen Rating-Herabstufungen, denn etwa 29 % der Staatsanleihen haben ein Rating von BBB-. Zudem wird ein Großteil der Schwellenländeranleihen von halbstaatlichen Stellen begeben. Diese Defizite in den fünf fragilen Märkten Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und Türkei könnten darüber hinaus wie ein Transmissionsriemen wirken, über den die Schwankungen bei Auslandsanleihen der Schwellenländer zunehmen könnten. Weitere Risiken sehen wir im Zusammenhang mit der Währungsentwicklung, die sowohl Änderungen in der Asset-Allokation als auch eine höhere Volatilität mit sich bringen könnte.

Nach unserer Überzeugung wird der US-Dollar seinen Höhenflug 2015 fortsetzen. Unter normalen Umständen würden damit vermehrt Schwankungen bei den Schwellenländeranleihen einhergehen, aber die aktuelle Dollar-Aufwertung dürfte wohl eher allmählich erfolgen.

Sinkende Rohstoffpreise drosseln Wachstum der Schwellenländer

Insgesamt sind wir aktuell etwas pessimistischer gestimmt als vor zwölf Monaten. Der Grund ist das Ende der quantitativen Lockerung in den USA, die zuvor die Volatilität sowie den Preisverfall bei Öl und Rohstoffen in Schach gehalten hatte. Darüber hinaus sehen wir, dass die derzeitige Entwicklung des Ölpreises das Investitionstempo sowohl in den USA als auch in den Schwellenländern drosselt. Letztlich könnte das die Wachstumsentwicklung insgesamt verlangsamen. Auch die Entwicklung des Rohstoffmarktes schätzen wir unverändert pessimistisch ein, denn in den letzten Jahren hatte China das überschüssige Angebot aufgenommen. 2015 dürfte das kaum der Fall sein, da das Land eigene Wachstumssorgen hat.

Im Jahresverlauf 2015 rechnen wir mit einer Ausweitung der Spreads bei Schwellenländer-Unternehmensanleihen. Nach unserer Einschätzung werden die Kurse vor allem von den Fundamentaldaten getrieben. Solide Analysen zu Unternehmensanleihen dürften daher belohnt werden.

Steve Drew, Head of Emerging Market Credit, Henderson Global Investors

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