Die Vereinbarung ist die jüngste Wende in einem anhaltenden und in Teilen mysteriösen Finanzdebakel. Es begann im April 2016, als eine staatlich garantierte Anleihe im Wert von USD 850 Mio. des Thunfischfangunternehmens EMATUM in einen staatlichen Eurobond umstrukturiert wurde. Kurz darauf berichtete das Wall Street Journal, staatliche Unternehmen hätten heimlich staatlich garantierte Kredite im Wert von USD 1,2 Mrd. aufgenommen.
Der Internationale Währungsfonds stellte daraufhin sein Hilfsprogramm für Mosambik ein, Kreditgeber stoppten jede direkte Haushaltsunterstützung. Im Juli 2016 konnte Mosambik seine Auslandsverbindlichkeiten nicht mehr bedienen und hat seitdem alle Zahlungen eingestellt.
Mosambik hat umfangreiche Erdgasreserven und galt als mögliche afrikanische Erfolgsgeschichte. Fallende Rohstoffpreise, Verzögerungen bei Großprojekten und eine unkontrollierte Haushaltpolitik haben dem Land jedoch zugesetzt. Mit schwachen Institutionen und ohne Zugang zu den Kapitalmärkten ist Mosambik bis heute eines der ärmsten Länder Afrikas. Für Fortschritte ist ein Eingriff des IWF notwendig.
Der IWF hat eine Einigung mit den privaten Kreditgebern zur Voraussetzung für eine Wiederaufnahme des Hilfsprogramms gemacht. Die nächsten Schritte sind indes unklar.
Zwar sind die Schwierigkeiten Mosambiks im Detail eher ungewöhnlich, dennoch könnten sie auf größere Probleme in afrikanischen Ländern südlich der Sahara hinweisen. Das Laufzeitprofil subsaharischer Eurobonds zeigt eine deutliche Fälligkeitskonzentration zwischen 2022 und 2025. Unter ungünstigen Marktbedingungen könnte dies erhebliche Refinanzierungs- und möglicherweise Ausfallrisiken mit sich bringen.
Fazit: Zahlreiche afrikanische Länder müssen in den kommenden Jahren ihre Schulden refinanzieren, während in den USA die Zinsen steigen. Mit weiteren Restrukturierungen ist daher zu rechnen. Auf Gläubiger könnten schwierige Zeiten zukommen.