GAM über Cat Bonds: Wie geht es weiter nach dem Katastrophenjahr 2017?

2017 war ein Jahr voller Naturkatastrophen: Drei große Hurrikans in schneller Abfolge in der Karibik, Puerto Rico und den USA, schwere Erdbeben in Mexiko und Waldbrände in Kalifornien verursachten enorme Schäden und bedrohten das Leben und die Existenzgrundlagen von Millionen von Menschen. Darunter litt auch die Versicherungsbranche: Die Verluste der Sachversicherungen 2017 werden weltweit auf eine Gesamtsumme von über 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. GAM | 28.02.2018 12:50 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Dies stellt einen der bisher größten Verluste für die Branche dar. Der Versicherungsmarkt alleine kann diese nicht stemmen. Das bedeutet, dass die Kosten des nicht versicherten Anteils der Verluste vom Staat, von Unternehmen und von Privatpersonen getragen werden müssen“, erklärt John Seo, Manager von Cat-Bond-Strategien für GAM. Insurance Linked Securities (ILS) bewiesen an dieser Stelle ihren Wert, da sie ein strukturiertes Investmentinstrument für fehlende Gelder in der (Rück-) Versicherungsbranche darstellten. „Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr sind wir davon überzeugt, dass der Markt, zu dem auch die recht bekannten Cat Bonds gehören, in diesem Jahr deutlich wachsen wird“, so Seo weiter.

‚Katastrophenlücke‘ nimmt zu 

2017 habe verdeutlicht, dass der Versicherungsmarkt sowohl in Schwellen- als auch in Industrieländern mangelhaft sei und, dass die (Rück-) Versicherungsbranche nur sehr unzureichend auf die enormen Kosten potenziell schwerwiegender Katastrophen vorbereitet sei. „Die sogenannte ‚Katastrophenlücke‘ ist groß und wächst weiter“, sagt Seo. Dies werde anhand einer Analyse von Fermat Capital Research (Abbildung 1) deutlich: Die gesamte weltweite Rückversicherungskapazität von 350 Milliarden US-Dollar ist ungefähr gleichmäßig über verschiedene versicherte Risiken verteilt, sodass rund 20 bis 30 Milliarden an Rückversicherungskapital für eine gegebene Gefahr bereitstehen. Dagegen klafft eine strukturelle Katastrophenlücke von schätzungsweise  500 Milliarden zwischen der traditionellen Rückversicherungskapitalbasis und dem globalen Exposure gegenüber Katastrophenrisiken. „Diese globale Lücke dürfte sich alle zehn Jahre verdoppeln“, schätzt Seo. Grund dafür seien die steigenden Wiederbeschaffungskosten und eine Konzentration der versicherten Sachwerte auf Hochrisikozonen wie Küstenregionen mit großer Bevölkerungsdichte.

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„Der zusätzliche Kapitalbedarf zur Deckung dieser wachsenden Lücke zwischen der Versicherungsdeckung und den erwarteten Verlusten aus Katastrophen ist größer als das derzeit verfügbare Kapital der Rückversicherungsbranche. Dies erfordert eine Lösung außerhalb des traditionellen Rückversicherungsbereichs“, erklärt Seo. Kapitalmarktlösungen in Form von Insurance Linked Securities (ILS) könnten die Lücke stopfen. 

Kapital für den Versicherungsmarkt 

ILS böten Anlegern strukturierte Investmentmöglichkeiten in Anlagen, die Kapital für den (Rück-) Versicherungsmarkt bereitstellen. Einige der bekannteren Unterkategorien von ILS umfassen verbriefte Rückversicherungsverträge, Sidecars, Industry Loss Warranties (ILW) und Katastrophenanleihen (Cat Bonds). „ILS haben eine ähnliche Funktion wie traditionelle Rückversicherungen, auch wenn sie sich in ihrer Form unterscheiden. Dazu bieten sie Anlegern in der Regel attraktive Renditen im Gegenzug für die Inkaufnahme eines Verlustrisikos, wenn bestimmte Ereignisse eintreten sollten. Das Risikoniveau ist dabei mit dem von Hochzinsanleihen vergleichbar“, erklärt Seo. Cat Bonds zum Beispiel dienten in erster Linie dazu, (Rück-) Versicherungsunternehmen bei der Bewältigung von sehr selten eintretenden beziehungsweise extremen Verlustszenarien zu unterstützen. Unternehmen und Staaten griffen zunehmend auf diese Anlageklasse zurück, um diese Risikoereignisse abzudecken. 

Echte Diversifikation und stabile Renditen

Ein entscheidender Grund für die Aufnahme von ILS in breit diversifizierte Portfolios bestehe jedoch darin, dass sich ihre Renditetreiber fundamental von denen traditioneller Anlagen unterschieden: „Durch die Fokussierung des Risiko-Exposures auf einen begrenzten Aspekt des zugrunde liegenden versicherten Risikos werden breitere Markt- oder operative Risiken ausgeschaltet, die mit der Anlage in Eigenkapitaltitel von (Rück-) Versicherungsunternehmen verbunden wären“, so Seo. ILS böten somit nicht nur eine echte Diversifikation gegenüber traditionelleren Anlagen, sondern würden Anleger mit einer grundsätzlich stabilen Rendite belohnen, sofern keine große Katastrophe eintrete. 

„Nachdem ILS im Jahr 2017 ihren Wert bewiesen haben, stellen sie eine dauerhafte und wachsende Kapitalquelle für die Bewältigung weltweiter Risiken dar. Nach Verlusten dürfte der ILS-Markt weiter expandieren. Wir erwarten, dass allein der Cat-Bonds-Markt im Jahr 2018 um 20 Prozent wächst“, schließt Seo. 

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