Wo bleibt die Inflation?

Die Inflation entwickelt sich der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge aufgrund der Globalisierung und struktureller Veränderungen am Arbeitsmarkt nicht mehr wie gewohnt. Columbia Threadneedle Investments | 15.11.2017 11:46 Uhr
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Der inverse Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote und Verbraucherpreisinflation (je niedriger die Arbeitslosenquote, desto höher die Inflation, da die Löhne steigen – und umgekehrt) – auch als Phillips-Kurve bezeichnet – sei außer Kraft gesetzt. „Da die Globalisierung immer stärker an Bedeutung gewinnt, sorgt der Wettbewerb auf dem weltweiten Arbeitsmarkt dafür, dass die Löhne niedriger bleiben“, schreibt Mark Burgess, Chief Investment Officer für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sowie globaler Aktien-Chef bei Colum bei Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar. „Es spricht dafür, dass die Volkswirtschaften der länderbezogenen Phillips-Kurve entwachsen sind und sich stattdessen eine globale Phillips-Kurve herausgebildet hat.“

Daran, dass die Globalisierung Hauptursache der niedrigen Inflation ist, glaubt Columbia Threadneedle jedoch nicht: Denn während Waren im Zuge der Globalisierung rund um die Welt gehandelt werden und damit globalen Preiskräften unterliegen, werden Dienstleistungen in der Regel im Inland erbracht. Demzufolge müsste dort eine Preissteigerung zu beobachten sein. „Dem ist jedoch nicht so, und das ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass hier andere Kräfte am Werk sein müssen“, schreibt Burgess.

Eine dieser Kräfte sei der Wandel hin zu einer „Sharing Economy“, in der Menschen sich Arbeitsplätze teilen. Diese Entwicklung wirke deflationär und werde von herkömmlichen Messgrößen für die Inflation nicht erfasst. Angesichts einer zunehmenden „Sharing Economy“ vermittle die Arbeitslosenquote kein wahrheitsgetreues Bild von der Arbeitslosigkeit, und der Anstieg der Löhne verzögere sich somit. Hinzu komme, dass aufgrund der alternden Bevölkerung in den Industrieländern ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu verzeichnen sei. Ferner lasse sich das Rätsel um die Lohnentwicklung in Industrieländern teilweise lösen, wenn man bedenke, dass Strukturreformen nach der Krise zur Verringerung der natürlichen Arbeitslosenquoten geführt haben. So seien die Messgrößen für Unterauslastung auf dem Arbeitsmarkt breiter gefasst worden und berücksichtigten jetzt auch freiwillige Unterbeschäftigung. „Des Weiteren müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass niedrige Löhne unter anderem eine Folge anhaltend geringer Produktivitätssteigerungen sind“, schreibt Burgess.

Die Zentralbanken sollten Columbia Threadneedle zufolge einen Weg finden, um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, wenn sie die wachsende Menge unvollkommener Daten, die sich auf die Inflation auswirken, wirklich verstehen möchten. „Das könnte tatsächlich dazu führen, dass Zentralbanken ihren geldpolitischen Ansatz künftig überdenken müssen“, schreibt Burgess.

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