Die Welt ist schön – aber nicht sorgenfrei!

Ein Marktkommentar von Frank Fischer, CIO der Shareholder Value Management AG: Shareholder Value Management AG | 06.04.2017 08:04 Uhr
Frank Fischer, CIO der Shareholder Value Management AG
Frank Fischer, CIO der Shareholder Value Management AG
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Der Anleger an sich ist doch ein armer Tropf. Er könnte es so schön haben. Doch was macht er? Sich Sorgen. Immer wieder Sorgen. Denn das schwierige an der Zukunft ist: sie ist und bleibt ungewiss! Fangen wir mit dem Positiven an. Das erste Quartal ist zu Ende, und bislang lief es an den Aktienmärkten bemerkenswert gut: Der S&P 500 hat über 5 Prozent zugelegt, der Stoxx 600 noch einen Schluck mehr, beim DAX waren es rund 7 Prozent. Und die Stimmung der Unternehmen war zuletzt besser, als viele Analysten das vermutet hatten. Auch unsere beiden Mischfonds-Mandate konnten eine gute Performance erzielen. Das defensivere, der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, liegt über 5 Prozent im Plus, der PRIMA – Globale Werte sogar mit gut 7 Prozent. Die Märkte sind stabil, die Volatilität gering. Die Welt ist schön!

Doch die Historie zeigt: Immer dann, wenn die Kurse kaum oder nur wenig schwankten, nimmt die Gefahr von Rückschlägen zu. Und so besteht auch derzeit Grund zur Sorge. Da ist zum einen US-Präsident Donald Trump, der viel versprochen hat, dem aber seine eigene Partei die Gefolgschaft verweigert. Die jüngste Reform des Gesundheitswesens war wohl nur der erste Stolperstein. Viele Beobachter rechnen jetzt mit Problemen bei der geplanten Steuerreform. In Europa stehen die Wahlen in Frankreich vor der Tür. Die Gefahr, dass Marine Le Pen die Wahlen gewinnt, scheint zwar nach dem Urnengang in den Niederlanden vom Tisch, aber ausgeschlossen ist es trotzdem nicht.

Die Korrekturgefahr kommt aber auch von einer ganz anderen Seite: Besonders die institutionellen Anleger trauen vor allem in den USA den heiß gelaufenen Märkten keine weiteren Kurssteigerungen zu. Sie halten nach einer Umfrage der Bank of America Merrill Lynch US-Aktien schlichtweg für zu teuer. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis Gewinne im größeren Umfang mitgenommen werden. Nach den Rekorden der letzten Monate ist dies wenig verwunderlich. Deshalb haben wir in unseren Mandaten auch die Aktienquote auf rund 50 bis 60 Prozent heruntergefahren. Wir glauben zwar nicht an einen Crash, aber an eine Korrektur allemal.

Business Owner mit stabilen Geschäftsmodellen

Wie kann man sich in solchen Situationen positionieren? Wir halten uns als Value Investoren hier vor allem an Unternehmen, die von starken Eigentümern geführt werden und dabei ein stabiles Geschäftsmodell aufweisen. Diese Business Owner denken selten kurzfristig. Sie haben das Unternehmen und seine Zukunft im Blick und vergessen dabei auch nicht die Aktionäre. Zwei der jüngsten Beispiele kommen aus Italien. Da ist zum einen der Hypothekenvermittler Gruppo Mutui-Online. Das Unternehmen gehört zu 35 Prozent dem Management. Und das setzt – ganz im Sinne der Aktionäre – auf einen langfristigen Erfolg der Gruppe. Auch wenn manche jetzt sagen: Italien und Finanzindustrie, das geht ja gar nicht! Dem ist zu entgegnen: Gruppo Mutui ist ein reiner Vermittler und hat keine Kreditrisiken auf den eigenen Büchern. Das sollte auch die Skeptiker beruhigen.

Ähnlich ist es beim Unternehmen mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen „Be Think Solve Execute”. Auch hier ist das Management signifikant am Unternehmen beteiligt. „Be“ ist ein italienischer IT-Consultant, der vornehmlich für Italiens Banken arbeitet. Hier sind es Regulierungsthemen, die dem Unternehmen momentan viele Aufträge einbringen. Darüber hinaus ist „Be“ nicht nur in Italien, sondern auch in Spanien, Deutschland und in England aktiv. Auch hier zahlt sich das Business Owner-Modell für den Aktionär aus, wie etwa in Deutschland auch beim familiengeführten Autovermieter Sixt, dessen Aktien wir seit langem in unseren Portfolios halten.

Doch das Business Owner-Modell ist nicht per se ein Erfolgsgarant. Auch hier kann es zu Schieflagen kommen, wie unlängst bei Volkswagen. Das mussten die Familien Piech und Porsche als (zu große) Aktionäre schmerzlich erfahren. Trotzdem ist das eher die Ausnahme. Denn wenn das Management wie alle anderen Aktionäre in größerem Umfang am Unternehmen beteiligt ist, leidet es mit, wenn etwas nicht rund läuft. Eine gute Voraussetzung, dass Fehlentwicklungen schnell und entschlossen angegangen werden.“

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