Chart der Woche: Die Kosten des Brexit-Theaters

DWS "Chart der Woche": Gerüchte über den ökonomischen Tod Großbritanniens könnten sich als stark übertrieben erweisen. Aber Brexit hat seinen Tribut gefordert. DWS | 05.04.2019 11:52 Uhr
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Vor kurzem kommentierte der Kolumnist der New York Times, Thomas L. Friedman, dass Großbritannien "ein Land ist, das entschlossen ist, wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen, sich aber nicht einmal darauf einigen kann, wie man sich umbringt". Nun, wenn auch schrecklich langsam, scheint der Entscheidungsprozess in London doch noch zu einem Abschluss zu kommen, und die Wahrscheinlichkeit eines pragmatischen Endes des Brexit-Dramas steigt (siehe auch CIO Flash „Tschüss Brexit?“). Mark Twain würde anmerken, dass Berichte über den wirtschaftlichen Tod des Vereinigten Königreichs sich als sehr übertrieben erweisen könnten.

Das Ausbleiben größerer Bremsspuren in der Wirtschaft könnte ein Grund für das unentschlossene Hick-Hack in Westminster sein. Tatsächlich weist die britische Wirtschaft weiterhin eine recht niedrige Arbeitslosenquote auf. Laut Eurostat sind nur 3,8 Prozent der britischen Erwerbsbevölkerung arbeitslos. Nach der gleichen Definition schneiden in Europa nur Deutschland und die Niederlande besser ab. In Frankreich liegt die Zahl bei 8,8 Prozent und damit doppelt so hoch wie in Großbritannien, während Spanien und Italien zweistellige Raten verzeichnen. Im Nachhinein erwiesen sich die Untergangsprognosen für Großbritannien unmittelbar nach dem Austrittsvotum beim Referendum im Juni 2016 als falsch. Hat das Brexit-Gezerre also gar keine schmerzhaften Spuren hinterlassen?

Doch, wie ein Blick auf die besorgniserregende Entwicklung der Investitionsausgaben zeigt. Seit dem Referendum stagnieren die Investitionen in Großbritannien auf fast unverändertem Niveau, wie unser "Chart der Woche" zeigt. Im Vergleich zu einigen seiner größeren Konkurrenten jenseits des Ärmelkanals ist Großbritannien von der Spitze ans hintere Ende gefallen.

Inflationsbereinigt sind die britischen Ausrüstungsinvestitionen seit dem Referendum mit einer Jahresrate von 5,4 Prozent geschrumpft, während sie davor mit 7 Prozent pro Jahr zulegen konnten. Im Gegensatz dazu haben sich die Wachstumsraten in anderen Europäischen Ländern beschleunigt, im Falle Italiens nach der Krise sogar deutlich.

Da die heutigen Investitionen dazu beitragen, die Arbeitsplätze, das Produktionspotenzial und das Arbeitseinkommen von morgen zu sichern, ist das für Großbritannien in den kommenden Jahren kein gutes Zeichen.

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