DWS zur heutigen EZB-Pressekonferenz

Johannes Müller, Head Macro-Research bei DWS, zur heutigen EZB-Pressekonferenz: DWS | 24.01.2019 10:45 Uhr
Johannes Müller, Head Macro Research, DWS / © Stefan Gröpper Photography
Johannes Müller, Head Macro Research, DWS / © Stefan Gröpper Photography
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Insgesamt haben wir von dieser EZB-Sitzung wenig Überraschendes erfahren. Angesichts der unter Marktteilnehmern im Vorfeld zirkulierenden Szenarien enthielt aber auch diese Passivität damit bereits eine Botschaft. Und wenn es nur die ist, dass sich die EZB zum jetzigen Zeitpunkt zu keiner Kursänderung genötigt sieht. Ähnlich wie wir sieht die EZB mehr Abwärtsrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung, erwartet aber keine Rezession in der Eurozone. Unter anderem, da die Binnennachfrage weiterhin die Konjunktur stützt. Auch mit ihrer Klage über eine ungewöhnlich hohe Unsicherheit ist die EZB nicht allein. Ganz wie viele Unternehmenslenker und Investoren nennt sie mit dem Handelsstreit, dem Brexit und Chinas Wachstumspfad Faktoren, welche die Prognoseerstellung erschweren. Allerdings dürfte es etwa bei den Themen Brexit und Handelsstreit noch rechtzeitig vor der nächsten EZB-Sitzung im März, in der auch die neuen Projektionen bis 2021 veröffentlicht werden, mehr Klarheit geben. Die Quintessenz für die Märkte ist, dass die EZB trotz Beendigung der Nettoanleihekäufe im vergangenen Dezember weiterhin expansiv bleibt – mittels Reinvestitionspolitik und der zu erwartenden neuen Langfristtender.

Johannes Müller, Head Macro-Research, DWS

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