Chart der Woche: Geldvermehrung hat ihren Preis

DWS "Chart der Woche": Obwohl sich in der Eurozone und in den USA die Geldmenge seit 2007 fast verdoppelt hat, hält sich die Inflation in Grenzen. Anders als in jenen Ländern, die eine noch lockerere Geldpolitik verfolgten. DWS | 24.08.2018 13:19 Uhr
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Der Monetarismus scheint aus der Mode gekommen zu sein. Wir meinen zu Unrecht. Der Zusammenhang zwischen dem Geldmengenwachstum und der Inflationsentwicklung ist durchaus gegeben – zumindest wenn man den Horizont erweitert.

Marktveteranen wird das kaum überraschen. Noch in den 1990er Jahren fand die Entwicklung der Geldmenge starke Beachtung, ähnlich wie die Beschäftigungs- bzw. Arbeitslosenzahlen heute. Seitdem ging der Einfluss des Monetarismus unter Marktbeobachtern wie Zentralbankern zurück. Wer heutzutage auf das Wachstum der Geldmenge schaut und deren Relevanz betont, wird eher belächelt. Das liegt wohl vor allem an der jüngeren Wirtschaftsgeschichte seit der großen Finanzkrise von 2008. Obwohl sich die Geldmenge binnen zehn Jahren in den USA und der Eurozone fast verdoppelt hat, bleiben die Inflationsraten in diesen Ländern bemerkenswert moderat.

Doch dieselben Daten können durchaus auch eine ganz andere, und ziemlich monetaristische Geschichte erzählen, wie unser „Chart der Woche“ zeigt. Im Chart haben wir für ausgewählte Länder das annualisierte Wachstum der Geldmenge M2 im Zeitraum 2007 bis 2017 und die Jahresveränderung im Konsumentenpreisindex bis Ende 2017 gegenübergestellt. Das Wachstum der Geldmenge ist demnach eine wichtige Determinante für die Inflationsentwicklung. Insbesondere gilt dies in Ländern mit besonders ausgeprägter Neigung zur raschen Geldvermehrung. In Schwellenländern wie Argentinien, Ägypten, der Ukraine und der Türkei wurden die Zügel in puncto Geldmengenwachstum besonders locker gehalten. Die Quittung erfolgte, wenig überraschend, in Form zweistelliger Inflationsraten.

Dagegen zahlte sich in anderen Schwellenländern wie Südafrika die monetäre Disziplin aus; die Folge waren moderate Teuerungsraten. Die Eurozone und die USA profitieren möglicherweise ebenso noch immer vom epischen Kampf gegen die Inflation in früheren Jahren. Trotz aller geldpolitischen Experimente bleiben die Inflationserwartungen in den Industrieländern gut verankert.

Wir ziehen daraus die zeitlose, gar nicht unmoderne Erkenntnis: In Ländern mit stark wachsender Geldmenge ist die Preisstabilität in hohem Maße gefährdet. Kommt sie erst einmal abhanden, ist es ein schwerer Weg zurück zur Stabilität. Wieviel Geldmengenwachstum sich ein Land "leisten" kann ist eine schwierige Frage – nicht zuletzt weil sich Geldmengen gar nicht so leicht messen lassen. Um ungute Überraschungen zu vermeiden scheint es jedenfalls ratsam, die Geldmenge weiterhin im Auge zu behalten.   

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