Chart der Woche: Im globalen Handelskonflikt könnte Trumps Regierung mächtige Verbündete haben

DWS "Chart der Woche": Wir nehmen diesmal ein Leistungsbilanzungleichgewicht unter die Lupe, für das sich normalerweise nur Volkswirte und Außerirdische interessieren. DWS | 06.07.2018 12:58 Uhr
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Bei den hitzigen Handelsstreitigkeiten der vergangenen Monate standen die USA häufig ziemlich alleine da. Aber das Land könnte mächtige Verbündete haben. Wir sprechen dabei nicht über Moskau. Wenn es um internationale Leistungsbilanzen geht, fällt Russland kaum ins Gewicht. Leistungsbilanzen messen die Gesamtsalden von Exporten minus Importen bei Waren und Dienstleistungen, plus die Nettoeinkünfte aus Investitionen im Ausland, sowie einige andere Zahlungsströme, wie etwa Geld, dass im Ausland tätige Arbeitnehmer an Verwandte nach Hause überweisen. Die Exporte eines Landes sind gleichzeitig Importe von anderen Ländern. Deshalb würde man eigentlich erwarten, dass sich die Leistungsbilanzüberschüsse und -defizite für die Welt insgesamt exakt ausgleichen. Seltsamerweise ist dem nicht so, wie unser Chart der Woche zeigt. Bis vor relativ kurzer Zeit hatte die Erde insgesamt ein Leistungsbilanzdefizit. Seit dem Jahr 2005 überwiegen dagegen die Überschüsse. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag der Leistungsbilanzüberschuss unseres Planeten zuletzt bei etwa 370 Milliarden Dollar oder fast 0,5 Prozent der globalen Weltwirtschaft. Das entspricht dem Doppelten von Chinas Leistungsbilanzüberschuss und übertrifft den von Deutschland deutlich.

Wie ist das zu erklären? Die meisten Experten, unter ihnen der IWF, vermuten Messfehler. Handelsstatistiken sind immer nur ein Versuch, die Wirklichkeit in Zahlen zu packen. Das Wachstum grenzüberschreitenden Handels von Töchtergesellschaften multinationaler Konzerne und die zunehmend internationalen Wertschöpfungsketten könnten die korrekte Datenerfassung zusätzlich erschwert haben. Eine naheliegende Lösung des Problems wäre, die Datenerfassung zu verbessern. "Irreführende Statistiken können zu politischen Fehlmaßnahmen führen. Die Regierungen sollten die Datenqualität ihrer Handelsstatistiken verbessern", schrieb die britische Zeitschrift 'The Economist' schon vor geraumer Zeit in einem Artikel zum Thema. (Exports to Mars) Natürlich würden dieselben Experten auch empfehlen, Handels- und Leistungsbilanzen nicht überzubewerten. Ganz besonders dann nicht, wenn es um die Handelsbilanz zwischen zwei Personen, Ländern oder Planeten geht. "Beinahe jeder hat ein großes Handelsdefizit bei seinem Laden an der Ecke – bei dem er viel kauft, aber an den er im Gegenzug nichts verkauft –, und einen riesigen Überschuss bei seinem Arbeitgeber – an den er seine Arbeitskraft verkauft, bei dem er aber in der Regel nichts kauft.", schrieben wir im März.(Feinman, J. (2018) "Trade tensions: how worried should we be?")

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