Trotz Nullzinsen: Sparen ist alles andere als ein Auslaufmodell

Die Österreicher lassen sich von niedrigen Zinsen das Sparen nicht vermiesen: über 70 Prozent der Menschen legen Geld zurück, mehr als jeder Zweite monatlich. Die Sparquote beträgt nach eigenen Angaben durchschnittlich 14,1 Prozent. „Sparen ist alles andere als ein Auslaufmodell. Die Österreicher sparen regelmäßig auf gleichbleibendem Niveau“, kommentiert Marc Harms, Landesdirektor der Union Investment Austria, die Ergebnisse einer aktuellen Auftragsstudie. Union Investment | 02.06.2016 12:11 Uhr
©  Andrey Popov
© Andrey Popov
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Österreicher lassen sich das Sparen trotz Niedrigzinsen nicht vermiesen - wesentliche Motive dabei: das Bedürfnis nach mehr Sicherheit und ein größeres Maß finanzieller Freiheit. „Das Thema Sparen ist positiv besetzt. Es geht um das Gefühl, sich Handlungsfähigkeit für die Zukunft zu erhalten“, so Marc Harms, Landesdirektor der Union Investment Austria. Nur ein kleiner Anteil von 7,2 Prozent verzichtet ganz aufs Sparen. Rund 55 Prozent von ihnen fehlt nach eigenen Angaben der finanzielle Spielraum. Dabei fällt auf, dass offensichtlich viele ihre Möglichkeiten unterschätzen. Beim Sparen generell ist die Finanzbildung ein entscheidender Faktor. Je höher Menschen ihr Wissen in der Geldanlage einschätzen, umso regelmäßiger und mit mehr Freude sparen sie. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Elbe 19 im Auftrag von Union Investment für Österreich. 

In zinslosen Zeiten fehlt der Anreiz, Geld zurückzulegen, und die Konsumlaune steigt. Stimmt das? Ist Sparen nur noch was für Spießer? Diese und andere Fragen waren Ausgangspunkt einer Befragung von mehr als 2000 Bürgern. Das Ergebnis: Die Österreicher sparen trotz der niedrigen Zinsen weiter auf hohem Niveau. Neun von zehn Befragten halten es weder für altmodisch noch für spießig. Das Sparschwein als Auslaufmodell zu bezeichnen, davon kann keine Rede sein. Dabei zeigt sich, dass die Sparquote von 14,1 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens auch über verschiedene Altersgruppen hinweg konstant geblieben ist.

Das Thema Sparen ist positiv besetzt. Für knapp 80 Prozent der Befragten bedeuten finanzielle Rücklagen, jetzt und künftig handlungsfähig zu sein, womit auch ein Zugewinn an persönlicher Freiheit verbunden ist. „Nicht zu sparen bereitet vielen ein ungutes Gefühl“, sagt Harms. „Wer spart, dessen Wohlfühlfaktor steigt, auch wenn es nur rein rational um das Halten oder Steigern des Lebensstandards geht.“ Dabei zeigt sich, dass die Freude am Sparen mit der Art und Weise der Anlage zusammenhängt. Moderne Sparer, die Wertpapiere und Fonds besitzen, kommen auf einen Sparlaune-Index von 62 auf einer Skala von 0 bis 100. Die traditionellen Sparer, die nur auf die Klassiker wie Tagesgeld und Sparbuch setzen, liegen mit 56 Punkten dahinter zurück. Die Zahlen zeigen: Die Freude am Sparen steigt mit dem Besitz von chancenreicheren Anlageformen. 

Nichtsparer unterschätzen ihre Möglichkeiten 

Der Anteil der Nichtsparer fällt mit 7,2 Prozent überraschend gering aus. Von ihnen geben 54,7 Prozent fehlende Mittel als Grund für ihre Untätigkeit an. Das zeigt, dass die knappe andere Hälfte ihr Potenzial nicht nutzt. Die Hälfte der Nichtsparer (50,2 Prozent) gibt niedrige Zinsen als Ursache für seine Sparverweigerung an. „Die Diskussion über das Niedrigzinsumfeld schadet der Sparkultur“, sagt Harms. „Viele glauben, dass es sich nicht mehr für sie lohnt, sich mit ihrer Geldanlage auseinanderzusetzen“, so Harms. Zudem unterschätzen viele Nichtsparer offensichtlich ihre Möglichkeiten: 63 Prozent verfügen über ein Einkommen von mehr als 1500 Euro. 34,2 Prozent gaben sogar ein Sparvermögen größer als 5000 Euro an, 27,6 Prozent sogar mehr als 10.000 Euro. 

Sparen zwischen Liebesheirat, Zweckbeziehung und Rosenkrieg 

Bei der Beziehung zum Sparen sind die Österreicher dreigeteilt. Auf die Frage, wie Studienteilnehmer ihr Verhältnis zum Sparen beschreiben, stufte mehr als jeder Vierte (28,2 Prozent) sein Verhältnis als „Liebesheirat“ ein, nur 2,6 Prozent als „Rosenkrieg“ und die große Mehrheit mit 69,2 Prozent als nüchterne Zweckbeziehung. „Um zu sparen, muss man das Thema nicht lieben. Eine rationale Einstellung reicht dafür aus“, sagt Harms. Es zeigte sich aber auch: Je moderner das Anlageverhalten ausgeprägt ist, umso weniger stehen die Befragten mit dem Sparen auf Kriegsfuß. Unter den modernen Sparern beschreiben nur 2,6 Prozent ihr Verhältnis als Rosenkrieg. Bei den Nichtsparern sind dies dagegen 17,5 Prozent. 

Schlaue sparen mehr 

Ein wichtiger Faktor beim Sparen ist die Selbsteinschätzung des Wissens. Die Studie ergab, dass diejenigen, die sich selbst als Experten bezeichnen (77 Prozent), regelmäßiger sparen. Unter den Ahnungslosen spart nur 44 Prozent regelmäßig. Wer mehr zu wissen glaubt, der spart regelmäßiger. Aber um erfolgreich zu sparen, muss man nicht unbedingt ein Experte sein“, sagt Harms. So ordnen sich unter den modernen Sparern weniger als die Hälfte (48,2 Prozent) als „Bisschen-Kenner“ ein. Bei den traditionellen Sparern lagen die Superexperten bei 21,6 Prozent und dafür die Bisschen-Kenner bei 55,7 Prozent. „Ich wünsche mir, dass im Niedrigzinsumfeld mehr darüber gesprochen wird, wie sich Sparen lohnt und weniger, warum es angeblich keinen Sinn mehr macht“, so Harms. „Ein bisschen mehr Ermutigung könnte schon helfen, um die Menschen nicht weiter zu verunsichern.“

Beratung kann hier unterstützen. Sie steht insbesondere bei modernen Sparern hoch im Kurs: 81,2 Prozent haben schon einmal eine Beratung zum Thema Sparen in Anspruch genommen. Bei den Traditionellen und Nichtsparern fällt der Wert mit 71,9 bzw. 49,7 Prozent deutlich niedriger aus. Ein Großteil der Befragten will sich nicht häufiger als unbedingt notwendig mit dem Thema auseinandersetzen. Zwei Drittel möchten die Angelegenheiten regeln und danach über einen längeren Zeitraum mit der Geldanlage nichts mehr zu tun haben. Harms: „Beratung macht den Weg frei für eine moderne Geldanlage, bei der wir mit zeitgemäßen Produkten die Brücke zum Sparer und seine individuellen Bedürfnisse schlagen können.“

Alle Ergebnisse der Studie finden Sie hier:

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.