Großinvestoren sehen Anlageziele in Gefahr

Großanleger in Deutschland sehen schwierige Zeiten auf sich zukommen. Mit Blick auf das kommende Jahr erwarten sie, dass durchschnittlich 43,5 Prozent von ihnen die selbst gesteckten Anlageziele nicht erreichen werden. Zu diesem Ergebnis gelangt die aktuelle Risikomanagementstudie von Union Investment. Union Investment | 20.10.2014 10:24 Uhr
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Besonders ausgeprägt ist der Pessimismus bei Banken und Sparkassen. Die in dieser Investorengruppe mit der Kapitalanlage befassten Manager rechnen damit, dass innerhalb ihrer Branche 49 Prozent ihre Anlageziele im kommenden Jahr verfehlen werden. Am geringsten fällt die genannte Zielverfehlungsquote mit 37,8 Prozent im Investorensegment der Unternehmen aus. Auch mittelfristig sehen die Großanleger die Gefahr, ihre Ertragsvorgaben nicht erfüllen zu können. Für das Jahr 2018 gehen sie davon aus, dass im Durchschnitt 43,6 Prozent der institutionellen Investoren ihre Anlageziele nicht erreichen werden. „Die Anleger sind ganz offensichtlich davon überzeugt, dass das Niedrigzinsumfeld und die schwierigen Anlagebedingungen auf absehbare Zeit anhalten“, sagt Alexander Schindler, der für das institutionelle Kundengeschäft zuständige Vorstand bei Union Investment. „Die nähere Zukunft wird für viele von ihnen zu einer ernsten Belastungsprobe.“ 

Renditedruck zwingt Investoren zum Umdenken

Als Reaktion auf die Herausforderungen des Niedrigzinsumfeldes hat sich die Einstellung der Investoren bereits verändert. Innerhalb des klassischen Orientierungsrahmens von Sicherheit, Liquidität und Rendite erhält letztgenannter Aspekt eine zunehmend größere Bedeutung. In der aktuellen Befragung erachten 19 Prozent die Rendite als das generell wichtigste Kriterium ihrer Kapitalanlage. Dies ist der höchste Wert seit der Finanzkrise. Im vergangenen Jahr lag er noch bei acht Prozent.

Sicherheit bleibt zwar der dominierende Aspekt bei der Anlageentscheidung, wird allerdings nur noch von 64 Prozent der Großanleger als wichtigstes Kriterium benannt. Vor einem Jahr hatten sich 79 Prozent der Befragten in diesem Sinne geäußert. Zurückgegangen ist auch die Risikoaversion der Investoren. Lag der Anteil derjenigen, die ihre Anlagepolitik als sicherheitsorientiert bezeichnen, im vergangenen Jahr noch bei 84 Prozent, so sank dieser Wert in der aktuellen Untersuchung auf 77 Prozent. Für Alexander Schindler ist dieses Ergebnis folgerichtig: „Höhere Renditen lassen sich nur durch das Eingehen höherer Risiken erwirtschaften. Der verstärkte Renditedruck hat daher die Bereitschaft, gezielt Risiken einzugehen, zwangsläufig gefördert“, so der Vorstand von Union Investment. 

Risikomanagement-Kompetenz ist gefragt

Trotz erhöhter Risikoneigung steht die Vermeidung von Verlusten weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste deutscher Großanleger. Für 80 Prozent von ihnen ist dieser Aspekt von größter Bedeutung. Vor diesem Hintergrund erhält das Risikomanagement einen hohen Stellenwert. Bei der Auswahl eines Asset Managers ist dessen Risikomanagement-Kompetenz daher besonders wichtig. 82 Prozent der Investoren äußerten sich entsprechend, gegenüber 79 Prozent im Vorjahr. „Risikomanagement sollte dabei allerdings nicht allein defensiv betrachtet werden“, erklärt Schindler. „Angesichts des Renditedrucks geht es für Anleger heute mehr denn je darum, risikokontrolliert einen Mehrertrag zu erwirtschaften. Gutes Risikomanagement ist damit zugleich immer auch Chancenmanagement.“

Neben der Fähigkeit zur assetklassenübergreifenden Risikoanalyse und -kontrolle sollten Asset Manager darüber hinaus ein tiefes Verständnis der hiesigen Regulierungsanforderungen mitbringen. Denn für 84 Prozent der Großanleger spielen rechtliche Risiken eine herausgehobene Rolle bei ihrer Anlageentscheidung. Größte Bedeutung hat für institutionelle Investoren die Umsetzung der Regelungen der Bundesanstalt für Finanzdiensleistungsaufsicht (BaFin). 68 Prozent halten dieses Erfordernis für besonders wichtig, gefolgt von der regulierungskonformen Umsetzung investorenspezifischer Anlageverordnungen (61 Prozent) sowie der Berücksichtigung weiterer Regelungswerke wie etwa Solvency II oder Basel III (47 Prozent). 

Informationen zur Studie 

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