Liebe Leserinnen und Leser,
die Gesundheitskosten nähern sich weltweit der Belastungsgrenze. Ironischerweise ist dies zum Teil auf medizinische und technologische Fortschritte zurückzuführen, durch die unsere Lebenserwartung gestiegen ist. Vergütungsstrukturen, bei denen Ärzte für geleistete Behandlungen statt für die Gesundung des Patienten bezahlt werden, und der mangelnde Einsatz von Informationstechnologie (IT) und operationeller Technologie (OT) im Gesundheitswesen sind weitere Gründe für die Kostenexplosion. Heute sind Technologien wie künstliche Intelligenz, Big-Data-Analytik und Automatisierung mittlerweile so weit fortgeschritten, dass sie Lösungen zur Senkung der Gesamtkosten medizinischer Behandlungen bieten und zugleich die Ergebnisse für die Patienten verbessern könnten.
Hohe Kosten
Hauptsächlich dank wissenschaftlicher und technischer Fortschritte leben wir heute länger, pflegen zumeist aber einen sitzenden Lebensstil. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Pocken und Malaria wurden als wichtigste Todesursachen durch chronische Langzeiterkrankungen wie Diabetes, Alzheimer, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Krebs abgelöst.
Da die Bevölkerung wächst, länger lebt und die Verbreitung dieser langsam fortschreitenden und degenerativen Krankheiten zunimmt, werden die Kosten und die Ressourcenbeanspruchung für das Gesundheitssystem zur Belastung. Eine kürzlich publizierte Studie des Ökonomen Max Roser zeigt, dass die USA pro Kopf etwa doppelt so viel für die Gesundheitsfürsorge ausgeben wie andere Industrienationen. Die Schweiz liegt an zweiter Stelle. Trotzdem liegen die Ausgaben immer noch um 25 % unter dem US-Niveau. Überraschender ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in den USA trotz der hohen Gesundheitsausgaben wesentlich niedriger ist als in allen anderen Ländern in der Umfrage.
Angus Muirhead, Director & Senior Portfolio Manager, Credit Suisse
Interessierte Leser finden die vollständige Ausgabe von "Credit Suisse Thematic Insights: Robotik und Automatisierung – Revolutionierung des Gesundheitswesens?" hier als PDF-Dokument: