Frontier Markets: Der Weg zur Rendite hat viele Facetten

Eine heute vom Credit Suisse Research Institute veröffentlichte Studie erforscht die heterogene Anlageregion der Grenzmärkte und stellt die 30 Länder umfassende Gruppe der Credit Suisse Frontier Markets vor, die einen Anteil von 16 % an der Weltbevölkerung haben, 12 % der weltweiten Landmasse ausmachen und 5 % der globalen Wirtschaftsaktivität generieren. Credit Suisse | 16.12.2016 15:36 Uhr
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Während die Volkswirtschaften konventioneller Schwellenländer reifer werden, beschreiten Anleger auf der Suche nach überdurchschnittlichem Wachstum, höheren Renditen und günstigen Bewertungen zunehmend Neuland und nutzen Anlagechancen in weniger entwickelten Märkten. In seinem Bericht über «The Next Frontier» untersucht das Credit Suisse Research Institute (CSRI) das Potenzial dieser Grenzmärkte, um konsistente risikoadjustierte Renditen zu erzielen, identifiziert die damit verbundenen  Mythen und Gefahren und warnt davor, pauschale Parallelen zu den Schwellenmärkten der Vergangenheit zu ziehen. Alexander Redman, Mitautor der Studie: «Grenzmärkte sind noch immer die am stärksten unterrepräsentierte Anlageklasse bei Aktien und Anleihen weltweit. Sie bieten Anlegern das Potenzial, durch Diversifikationseffekte höhere risikoadjustierte Renditen zu erzielen und ihre Performance gegenüber dem Benchmark zu differenzieren. Angesichts der Heterogenität dieser Anlageregion sollten Anleger inbesondere auf die Fähigkeit der Grenzmärkte achten, eine schnell wachsende Bevölkerung in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sowie auf die Urbanisationsdynamik, die Technologienutzung und die Qualität der administrativen und unternehmerischen Governance.»

Hinsichtlich der neu eingeführten Gruppe «Credit Suisse Frontier Markets», welche 30 Länder in Asien, der EMEA-Region, in Afrika südlich der Sahara und in Lateinamerika umfasst, kommt die Studie zu den folgenden zentralen Erkenntnissen:

  • Grenzmärkte bleiben eine sehr heterogene Anlageregion: Die Bandbreite der Wirtschaftsaktivität pro Kopf sowie die Tiefe und Liquidität der Aktien- und Anleihemärkte unterstreichen die Diversität dieser heterogenen Gruppe von 30 Entwicklungsländern. Auf der Grundlage von IWF-Projektionen bis 2021 sind einige dieser Länder – insbesondere die Elfenbeinküste, Bangladesch, Kenia und Vietnam – auf bestem Weg, beeindruckendes Wachstum zu erzielen und damit selbst Indien oder China zu übertreffen. Einige der Grenzmärkte jedoch – meist in Lateinamerika und der EMEA-Region – dürften sich hinsichtlich des Wachstums im Vergleich zu Industriestaaten eher unterdurchschnittlich entwickeln.
  • Grenzmärkte überzeugen mit starken demografischen Strukturen: Im Vergleich zu Industriestaaten und Schwellenländern weisen Grenzmärkte hohe (allerdings abnehmende) Geburtenraten und ein höheres Bevölkerungswachstum von bis zu 3 % pro Jahr auf. Der Anteil der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter und die Lebenserwartung steigen, die Urbanisierungsquote ist mit durchschnittlich 48 % niedrig, und die Länder sind ethnisch und sprachlich stärker zersplittert. Das Potenzial zur Nutzung dieses «demografischen Geschenks» hängt von der Fähigkeit der jeweiligen Volkswirtschaften ab, die schnell wachsende Bevölkerung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
  • Grenzmärkte haben das Potenzial zu bedeutenden Produktivitätssteigerungen: Die Einstufung der Grenzmärkte hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit, der menschlichen Entwicklung und der Arbeitsmarktflexibilität weist hohes Entwicklungspotenzial auf. Der grösste Anreiz um in Grenzmärkte zu investieren, ist am immensen Entwicklungspotenzial in den Bereichen Governance, Produktivität, Urbanisierung, Technologienutzung, Durchdringung mit Finanzdienstleistungen, Bildung und Gesundheitswesen teilzunehmen – bei gleichzeitiger Ausnutzung der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten infolge der Annäherung an Normen der Industrie- und Schwellenländer.
  • Grenzmärkte weisen selektive Verbesserungen bei der Governance auf: Trotz günstiger demografischer Strukturen, potenzieller Vorteile der Urbanisierung und einer Annäherung der Produktivität an Industrieländer kommt der Qualität der öffentlichen Institutionen in den betreffenden Märkten weiterhin eine Schlüsselrolle zu. Ein Merkmal der Grenzmärkte ist der unterschiedlich schnelle Fortschritt bezüglich der Qualität administrativer und unternehmerischer Governance, wobei kleinere Länder führend sind während die Länder mit grösserer, heterogener Bevölkerungsstruktur nur schwer mithalten können.
  • Grenzmärkte werden vom freien Handel profitieren: Grenzmärkte sind für den Freihandel offener als manche Schwellenländer und daher für den Ausbau ihres Marktanteils an den globalen Exporten gut aufgestellt. Grenzmärkte profitieren von einem Überangebot an vergleichsweise billigen Arbeitskräften und davon, dass Schwellenländer auf der Wertschöpfungskette aufsteigen und sich von der arbeitsintensiven Produktion wegbewegen. Für Grenzmärkte bedeutet dies, dass sie ihre Abhängigkeit von Rohstoffexporten reduzieren und sich auf Waren und Dienstleistungen mit höherer Wertschöpfung konzentrieren können.
  • Grenzmärkte haben Potenzial an den Kapitalmärkten: Grenzmärkte stellen bei Anleihen und Aktien global die am stärksten unterrepräsentierte Anlageklasse dar. Sie repräsentieren zwar 16 % der Weltbevölkerung und generieren 5 % der weltweiten Wirtschaftsaktivität, auf sie entfallen aber nur ganze 0,5 % der Aktien weltweit.
  • Grenzmärkte bieten attraktive Bewertungen: Grenzmärkte bieten zahlreiche äusserst profitable Unternehmen, die für ihre Aktionäre Mehrwert geschaffen haben. Bei höheren Eigenkapitalkosten werden Papiere aus Grenzmärkten derzeit mit einem erheblichen Abschlag gegenüber Aktien aus Industrieländern gehandelt und haben konsistent überdurchschnittliche Renditen geboten.

Die Ländergruppe der Credit Suisse Frontier Markets
In seinem Bericht stellt das CSRI eine eigene Gruppe von 30 Ländern (Credit Suisse Frontier Markets, CS FM) aus vier Kontinenten vor, die aus seiner Sicht die wesentlichen Merkmale der Grenzmärkte am besten repräsentieren: überdurchschnittliches Wachstum und demografisches Profil, Verbesserung der Governance, Konvergenz der Produktivität und günstige Bewertungen. Die CS FM generieren derzeit eine Wirtschaftsleistung von USD 3,7 Billionen – dies entspricht einem Anteil von 15 % am BIP der Schwellenländer in Höhe von USD 24,4 Billionen.

Darüber hinaus beleuchtet der Bericht eine Fokusgruppe innerhalb der Grenzmärkte, die CS FM10. Diese Gruppe umfasst die zehn grössten Länder, die anhand ihres jeweiligen einfachen Rankings hinsichtlich des aktuellen nominellen BIP, der Bevölkerungszahl und der Aktienmarktkapitalisierung ausgewählt wurden. Diese Gruppe von Entwicklungsländern umfasst Argentinien, Bangladesch, Ägypten, Iran, Kenia, Marokko, Nigeria, Pakistan, Rumänien und Vietnam. Sie sind hinsichtlich ihres durchschnittlichen BIP und Bevölkerungswachstums, ihrer Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung, ihrer Geburtenraten, der Urbanisierungsdynamik und -zunahme in hohem Masse repräsentativ für die gesamte, grössere Gruppe.

Der vom Credit Suisse Research Institute herausgegebene Bericht über «The Next Frontier» steht unter www.credit-suisse.com/researchinstitute zum Download zur Verfügung.

Über das Credit Suisse Research Institute
Das Credit Suisse Research Institute ist der hauseigene Thinktank der Credit Suisse. Das Institut wurde nach der Finanzkrise 2008 eingerichtet, um langfristige wirtschaftliche Entwicklungen zu untersuchen, die nicht nur im Bereich Finanzdienstleistungen, sondern auch darüber hinaus weltweite Auswirkungen haben könnten. Weitere Informationen finden Sie hier: www.credit-suisse.com/researchinstitute.

Über die Verfasser des Berichts
Alexander Redman ist Leiter Global Emerging Market Equity Strategy und Emerging EMEA Equity Strategy im Team des Credit Suisse European Research. Zur Credit Suiss kam er im September 2000 von Donaldson, Lufkin & Jenrette,  – dort war er wesentlich an der Entwicklung des Produkts International Equity Strategy beteiligt. Zuvor war er bei Robert Fleming Securities in London und Jardine Fleming Securities in Hongkong als Global Emerging Markets Quantitative Analyst im Aktienstrategieteam tätig.

Arun Sai ist Vice President im Bereich Global Emerging Market Equity Strategy. Arun Sai stiess im Januar 2011 zur Credit Suisse und hatte zuvor bei CRISIL India ein Analysten-Team für strategisches und quantitatives Research geleitet. Er verfügt über einen MBA mit Spezialisierung in Finance und einen Abschluss in Informatik und Ingenieurwissenschaften. 

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