Was bedeutet der Ausstieg der Zentralbanken aus ihren Stimulierungsmaßnahmen für die Kreditmärkte?

Die globalen Kreditmärkte befinden sich im Spannungsfeld zwischen Renditen auf Rekordtief und Inflationsanstieg in einer kritischen Phase. Für die Notenbanken gleicht der Versuch, ihre lockere Geldpolitik zu beenden, ohne einen sprunghaften Anstieg der Volatilität zu riskieren, einem Drahtseilakt nach Meinung von Adrian Hull von Kames Capital. Aegon Asset Management | 28.09.2017 14:55 Uhr
Adrian Hull, Kames Capital / ©  Kames Capital
Adrian Hull, Kames Capital / © Kames Capital
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Nach einer langen Phase der „Hyperproaktivität“, in der die Zentralbanken mit ihrer Politik der quantitativen Lockerung und historisch niedriger Zinsen alles unternommen haben, um Deflation und geringes bzw. negatives Wachstum zu bekämpfen, müssen sie nun die Weichen neu stellen.

In diesem Zusammenhang warnt Adrian Hull, Co-Head Fixed Income bei Kames, dass sich jede Abweichung vom sanften Ausstieg aus der bisherigen Geldpolitik weltweit massiv auf die Festzinsmärkte auswirken könnte.

„In den letzten sechs Jahren haben die Zentralbanken die Geldpolitik hyperproaktiv unterstützt“, so Hull. „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Zentralbanken sich um eine Normalisierung ihrer Bilanzen kümmern. Das Tempo wird aber voraussichtlich gemächlich sein. Die Zinsmärkte erwarten in diesem Zusammenhang einen geordneten Ausstieg aus den Stimulierungsmaßnahmen, der sich über einen längeren Zeitraum erstrecken wird. Und genau dieser geordnete Rückzug spiegelt sich in den aktuellen Marktbewertungen wider. Eine Änderung dieser Haltung würde voraussichtlich kräftige Kursschwankungen an den Märkten auslösen und den Bewertungen nach oben verhelfen.“

In den aktuellen Bewertungen an den Festzinsmärkten spiegelt sich nach Ansicht von Hull die Überzeugung wider, dass den Währungshütern ein kontrollierter Ausstieg gelingen wird.

Wie er bemerkt sind die Renditen von US-Treasuries, als Indikator für das weltweite Zinsniveau, trotz steigender Inflation, aufgehellter PMI-Daten und besserem BIP-Wachstum auf den tiefsten Stand seit dem Ausverkauf nach der Wahl von Donald Trump im November letztes Jahr gesunken.

Gleichzeitig warnt er aber vor den großen Risiken im aktuellen Umfeld, nicht zuletzt aufgrund der hohen Bewertungen.

„Währungshüter sind Piloten, die wild auf ihre Bordinstrumente klopfen. Sie wissen, dass sie landen müssen, sind dabei aber vollkommen auf sich gestellt. Gleichzeitig dürfen sie nicht die Gegenwinde außer Acht lassen, die ihnen angesichts der Anlegerstimmung entgegenwehen“, erläutert er.

„Anleger fürchten nach wie vor, dass die Teuerungsrate nur wenig Spielraum lässt, und den Zentralbanken eventuell keine sichere Landung gelingt. Die aktuellen Bewertungen sind unverändert günstig. Jede Änderung in dieser Hinsicht dürfte jedoch für ein frostiges Klima am Anleihemarkt sorgen.“
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