Der Ölpreis und das Inflationsproblem

Der Welt droht ein Problem mit der Gesamtinflation, sofern der Preis pro Barrel Rohöl nicht weiter unter 50 US-Dollar verharrt, meint David Roberts, Head of Fixed Income bei Kames Capital. Aegon Asset Management | 14.04.2016 08:00 Uhr
David Roberts, Head of Fixed Income, Kames Capital  / ©  Kames Capital
David Roberts, Head of Fixed Income, Kames Capital / © Kames Capital
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Roberts, der bei Kames Capital ein Anlagevermögen in Höhe von mehr als 32 Mrd. britischen Pfund überwacht, ist der Ansicht, dass die aktuelle Geldpolitik einzelner Notenbanken, insbesondere in den USA und der Eurozone, für das Anheizen der Inflation auf problematische Niveaus verantwortlich ist - zu einem Zeitpunkt, zu dem die Staatsanleihen von Kernländern «völlig irrational» bewertet seien.
 Wenn wir den Zinsmärkten Glauben schenken, ist die Lage katastrophal
„Wenn wir den Zinsmärkten Glauben schenken, ist die Lage katastrophal“, so Roberts. „Tatsächlich ist die Situation der Weltwirtschaft jedoch nicht so prekär, wie sie gegenwärtig dargestellt wird. Mir persönlich wäre es zwar recht, wenn US-Notenbank-Chefin Janet Yellen die Zinsen weiter anheben und den Greenback ein wenig aufwerten würde. Aber wie bereits im Jahr 2014 werden wir meines Erachtens auch dieses Mal wieder enttäuscht. Damals hatte die Fed bereits die Möglichkeit, die Zinsen anzuheben, entschied sich jedoch dagegen. Den Notenbanken fehlt der Mut zu diesem Schritt.“ 

Sobald ein Barrel Rohöl mehr als 50 US-Dollar kostet, steht uns möglicherweise ein Problem mit der Headline-Inflation ins Haus

Roberts weist daraufhin, dass das Bruttoinlandsprodukt in den USA im vierten Quartal 2015 um 1,4% gestiegen ist und damit über der Schätzung von 1% liegt, während die Kerninflation 2,3% erreichte bei einer Headline-Inflation von 1,0%. Mittelfristig glaubt er, dass ein Ausbleiben weiterer Fed-Zinsanhebungen und eine weitere quantitative Lockerung durch die EZB zwar «suboptimal» wären. Derartige Maßnahmen würden sich jedoch noch einige Zeit vorteilhaft auf Risikoanlagen auswirken – wenn auch zu einem recht hohen Preis. „Sobald ein Barrel Rohöl mehr als 50 US-Dollar kostet, steht uns möglicherweise ein Problem mit der Headline-Inflation ins Haus. Natürlich haben die G7-Märkte diese Tatsache seit fast einem Jahrzehnt ignoriert, weshalb viele Anleger völlig irrational bewertete Staatsanleihen aus Kernländern der EU gekauft haben. Ich bin froh, dass ich nicht zu ihnen zähle“, teilt der Manager mit. 

Mir sagen die G7-Anleihemärkte auf ihren aktuellen Bewertungsniveaus überhaupt nicht zu (...)

Der Kames Strategic Bond Fund mit einem verwalteten Vermögen von 605 Millionen britischen Pfund, den Roberts als Co-Manager betreut, hielt im Februar an seinen im Verhältnis zu vergleichbaren Fonds «moderaten» Durationspositionen mit kurzen Laufzeiten fest. Roberts stellt jedoch klar, dass er Durationspositionen möglicherweise «drastisch» reduzieren würde, sollten die Renditen von Staatsanleihen einiger G7-Staaten weiter ins negative Terrain rutschen. „Mir sagen die G7-Anleihemärkte auf ihren aktuellen Bewertungsniveaus überhaupt nicht zu, vor allem die Märkte für Staatspapiere in Großbritannien und den EU-Kernländern“, betont Roberts. „Allerdings haben mich meine Erfahrungen der letzten zwei Jahre gelehrt, dass ich mich den Aktionen von EZB-Präsident Mario Draghi und der Verrücktheit negativer Zinsen zumeist nicht ohne Verluste entziehen kann.“

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