Kames Capital: Debatte über Negativzinsen in den USA

Die Auktion von Dreimonats-US-Schatzbriefen im Wert von USD 21 Milliarden USD hat kürzlich eine neue Rekordmarke gesetzt. Die Papiere wurden von Investoren mit einer Rendite von null Prozent gekauft. Obwohl dies schon in anderen entwickelten Ländern vorgekommen ist – in den USA ist das historisch gesehen eine Premiere. Aegon Asset Management | 21.10.2015 09:30 Uhr
©  Matej Kastelic - Fotolia.com
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Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Renditen dieses neue Level erreicht haben. Erstens ist das Angebot an Treasury Bills aufgrund der selbst auferlegten Schulden-Obergrenze zum Versiegen gekommen. Dies ist ein politisches Thema, welches wahrscheinlich sehr bald wieder aufkommen wird. Gemäß derzeitigem Konsens soll die Schuldengrenze angehoben werden, worauf die Emission von Treasury Bills weitergehen kann. Damit soll ein gewisses Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage wieder herstellt werden. Zweitens haben die jüngst schwach ausgefallenen Daten in den USA, beispielsweise die enttäuschende Zahl zu den Beschäftigen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors am vorletzten Freitag, zur Erwartung geführt, dass die US-Notenbank dieses Jahr die Zinsen nicht anheben wird. Einige pessimistische Kommentatoren spekulieren, dass die US-Notenbank möglicherweise sogar den Ausweg in weiter sinkenden Zinsen suchen wird und sich von einer Nullzinspolitik (ZIRP) zu einer Negativzins-Politik (NIRP) bewegt. Narayana Kocher, Präsident der Minneapolis Notenbank und eine bekannte Taube, erklärte: „In der Tat wäre ich offen für die Möglichkeit, die Fed Funds Target Fund Range noch weiter zu reduzieren." Eine solche Politik wurde bereits sowohl von der schwedischen Reichsbank als auch der Europäischen Zentralbank umgesetzt, indem Sie die Zinsen von Kronen und Euro auf unter null setzten.

Im Allgemeinen wäre die hauptsächliche Auswirkung der NIRP, dass Bargeld im Vergleich zu Bundesanleihen attraktiver wird, denn Münzen und Banknoten werfen keinen Ertrag ab, was mehr ist als ein Negativzins. Verbraucher, Unternehmen und Institutionen würden es vorziehen, Bargeld zu halten als ihre Vermögen zu verleihen oder anzulegen. Darüber hinaus könnte es den Schuldenabbau fördern, weil Schuldner motiviert sind Einlagen mit Negativzinsen für die Rückzahlung von Schulden zu verwenden. Dies gilt zum Beispiel für Banken mit Guthaben bei der Zentralbank.

Natürlich wäre dies schädlich für Wirtschaftsausgaben und Wachstum und steht im Widerspruch zu den Zielen der Zentralbanken. Deshalb hat eine zunehmende Anzahl von Berichterstattern, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zentralbanken, argumentiert, dass Bargeld abgeschafft werden sollte, mindestens in seiner physischen Form. Dies würde den Zentralbanken mehr Kontrolle über die Geldpolitik und die Auswirkungen davon geben. Andy Haldane, Chefökonom bei der Bank of England, hat diese Ansicht kürzlich geäußert.

Eine weitere mögliche Auswirkung betrifft Geldmarkt-Fonds, welche in kurzfristige Wechsel und Wertpapiere investieren. Eine ihrer Bedingungen ist der Anspruch, einen positiven Nettovermögenswert beizubehalten. Wenn NIRP die Zinsen auf allen kurzfristigen Papieren hinunterzieht, wird nicht nur die Zahl der Fonds verringert, in die investiert werden kann, sondern die Nachfrage der Investoren für solche Fonds würde ebenfalls sinken. Die Folge davon wären Abflüsse. Da Geldmarktfonds eine traditionelle Quelle der Unternehmensfinanzierung sind, würde dies die Möglichkeit der Unternehmen zur Kapitalbeschaffung behindern.

Während wir derzeit nicht erwarten, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter senkt, sagt die Tatsache, dass darüber diskutiert wird, viel über unsere wachstumsschwache, überschuldete Welt aus. Wir werden weiterhin die Sprache der US-Notenbank genau beobachten und uns in zukünftigen Artikeln zu diesem Thema äußern.

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