Besorgnis über die Eurozone sorgt wieder für Marktschwankungen

Spaniens zunehmende Probleme stehen im Vordergrund, die Probleme Griechenlands knapp dahinter. BNP Paribas Asset Management | 28.07.2012 17:21 Uhr
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Die steigenden Renditen spanischer Staatsanleihen und die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland einmal mehr die Vorgaben für die Konsolidierung seines Staatshaushalts verfehlen wird, führten zu herben Kursverlusten an den Aktienmärkten. Bundesanleihen verloren einen Teil ihrer Attraktivität als sichere Anlage, nachdem die Rating-Agentur Moody’s mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Deutschlands, der Niederlande und Luxemburgs gedroht hatte. Angesichts des Wiederaufflackerns der Schuldenkrise im Euroraum suchten die Anleger Zuflucht in amerikanischen Staatsanleihen, deren Renditen einen Tiefststand erreichten.

Wir haben Aktien untergewichtet, was in erster Linie auf unsere Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklung in der Eurozone zurückzuführen ist. Die Unternehmensgewinne übertrafen bis jetzt die Erwartungen. Dies war allerdings nicht allzu schwer, da diese zu Beginn des Jahres deutlich heruntergeschraubt worden waren. Unternehmen kämpfen, um den Erwartungen zu entsprechen, was relativ ungewöhnlich ist. Hinzu kommt, dass die Analysten ihre Prognosen weiter nach unten korrigierten. Aufgrund der derzeitigen Risikoscheu rechnen wir nicht mit Kursanstiegen bei Schwellenländeraktien.

Spanische Staatsanleihen wurden durch eine Reihe negativer Faktoren belastet:

  • Auf der Anleihenauktion waren die Zinssätze hoch und die Nachfrage schleppend.
  • Vor 2014 wird nicht mit einem Wirtschaftswachstum in Spanien gerechnet. Diese Prognose überschattete Pläne für weitere Sparmaßnahmen.
  • Mehrere Regionen forderten die Hilfe der Regierung an, da sie keine Möglichkeit mehr hatten, sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren.
  • Offizielle Kommentare betonten die Haftung der Regierung für Schulden aus der Rekapitalisierung spanischer Banken.
  • Das Interesse ausländischer Anleger an Staatsanleihen ging um ein Drittel zurück. Ein Großteil des Überhangs wird von spanischen Finanzinstituten aufgenommen.*

Für die weitere Entwicklung sind verschiedene Szenarien möglich:

  • Spanien könnte es trotz der hohen Zinssätze ohne fremde Hilfe schaffen, allerdings nur für eine begrenzte Zeit.
  • Spanien könnte den EFSF bitten, Staatsanleihen zu kaufen. Dessen Ressourcen sind jedoch begrenzt. Gleichzeitig könnte dies eine Spekulation gegen spanische Staatsanleihen zur Folge haben.
  •  Der EFSF könnte eine Bank-Lizenz erhalten, um seine verfügbaren Mittel durch Hebelwirkung aufzustocken.
  • Die EZB könnte einschreiten und wieder Staatsanleihen kaufen.
  • Eine vollständige Rettung würde einen Großteil der Gelder der Rettungsfonds beanspruchen und könnte zur Spekulation gegen italienische Staatsanleihen führen, da in diesem Falle klar wäre, dass Italien für eine Rettung zu groß ist.

Derzeit rechnen wir nicht mit einschneidenden Maßnahmen.

In Griechenland sucht die Regierung nach weiteren Sparmaßnahmen, die eine Einhaltung der Vorgaben des Rettungsplans ermöglichen. Unserer Ansicht nach, wird man einen Weg finden, um Griechenland in der Eurozone zu halten, allein schon aufgrund der heiklen Situation in Spanien. Dennoch hat das Risiko eines Austritts zugenommen.

Die Wirtschaft in Großbritannien schrumpfte im zweiten Quartal deutlich und blieb damit in einer Rezession. Starke Regenfälle und ein zusätzlicher Feiertag für das Thronjubiläum der Queen verschärften den stärksten Wachstumsrückgang seit drei Jahren. Die Geldpolitik wird aller Wahrscheinlichkeit nach extrem locker bleiben.

In der letzten Zeit nahmen amerikanische Aktienmärkte die schlechten Wirtschaftsdaten relativ gelassen auf, da Aussicht auf eine Konjunkturstützung in Form einer weiteren Runde quantitativer Lockerung (QE3) besteht. Bis jetzt sehen wir noch keine konkreten Anzeichen für QE3. Das BIP-Wachstum müsste im zweiten Quartal bei ca. 1,5 % liegen, das Stellenwachstum stagniert bei ca. 80 000. Die Arbeitslosigkeit geht nicht zurück. Gleichzeitig scheint das Deflationsrisiko abzunehmen. Bankkredite verzeichneten ein gesundes Wachstum und der Häusermarkt erholt sich. Hinzu kommt, dass das Finanzsystem in den USA nicht so stark unter Druck steht.

Die Fed könnte auf QE3 zurückgreifen, um die negativen Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise und des Auslaufens der zeitlich begrenzten Steuervergünstigungen in den USA zum Jahresende abzufangen. Wir rechnen jedoch damit, dass die auslaufenden Steuervergünstigungen durch neue, zeitlich begrenzte Maßnahmen ersetzt werden. Unsicherheit könnte die Fed zum Handeln anregen. Unter Berücksichtigung aller dieser Faktoren schließen wir QE3 zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nicht aus.

Joost van Leenders
Spezialist für Asset Allocation & Anlagestrategie



* Auf der Grundlage von Datenmaterial, das von der unabhängigen britischen Research-Gesellschaft Capital Economics zusammengestellt wurde.


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