Sein Zögern in Bezug auf die Notwendigkeit künftiger Konjunkturförderungsmaßnahmen sowie seine vorsichtige Einschätzung des Wachstumspotenzials ließen die Anleiherenditen unverändert auf Rekordtiefststand verharren, was wiederum an den Aktienmärkten Schwankungen auslöste. Wir beobachten derzeit, dass die Geldpolitik im großen Ganzen für Aktienmärkte neutral ausfällt.
Wir setzten ebenfalls unserer Übergewichtung der Schwellenmärkte ein Ende, nachdem wir unser Stop-Loss-Niveau erreicht hatten, und beschlossen eine neutrale Ausrichtung. Wir hatten einen Rückgang der Inflation und eine weitere geldpolitische Lockerung als Gegengewicht zur Wachstumsverlangsamung in den Vereinigten Staaten und der Rezession in der Eurozone erwartet. Dies war jedoch nicht der Fall. Die Wachstumsverlangsamung fiel stärker und nachhaltiger aus, als erwartet. Mit Blick auf den Rückgang der Inflation in zahlreichen Schwellenmärkten sehen wir die Lockerung der geldpolitischen Zügel nunmehr nicht als einen völlig positiven Faktor. In zahlreichen Ländern ist zwar eine weitere Lockerung der Geldpolitik durchaus wahrscheinlich, doch glauben wir nicht, dass dies die relativ negative wirtschaftliche Dynamik wettmachen wird.
Wir kauften Aktien aus den Industrieländern, sind jedoch insgesamt nach wie vor bei Aktien untergewichtet. Diese Entscheidung ist unverändert dem negativen Marktumfeld zuzuschreiben, das wiederum auf die in der Eurozone herrschenden haushaltspolitischen Schwierigkeiten sowie die im Bankensektor bestehenden Probleme zurückzuführen ist. Die Entwicklung der vergangenen Woche verlief relativ ruhig: die Renditen in Spanien und Italien bewegten sich innerhalb einer engen Bandbreite. Mit 6,5 % in Spanien und 6 % in Italien fallen die Renditen allerdings deutlich zu hoch aus, als dass wir hier von einer Komfortzone sprechen könnten. Aus unserer Sicht ist das Wirtschaftsumfeld auch für Aktien noch nicht positiv.
Der Notenbankchef berichtete vor dem Senat, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA im 1. Halbjahr verlangsamt hat. Gleichzeitig unterstrich er, dass der Abbau der Beschäftigungslosigkeit frustrierend langsam vonstatten geht. Abwärtsrisiken, die zu den bereits düsteren Prognosen hinzukommen, sehen wir in der Krise der Eurozone, bei der Haushaltssituation in den USA und nach wie bei vor der Kreditverknappung für einige Unternehmen und die privaten Haushalte. Desgleichen erklärte Bernanke, dass die FED bereit wäre, weitere geeignete Maßnahmen zu ergreifen, falls dies notwendig ist, um eine stärkere Erholung zu fördern und eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktbedingungen zu erreichen.
Wir sind der Meinung, dass die Ankündigung weiterer Konjunkturbelebungsmaßnahmen in Form eines QE3 für Aktien zwar positiv sein würden, doch haben sich dafür aus unserer Sicht die Daten noch nicht deutlich genug verschlechtert. Sicher ist jedoch, dass die US-amerikanischen Konsumenten gebremst konsumieren: Trotz sinkender Ölpreise verschlechterte sich der Vertrauensindex der Konsumenten weiter. Die Hauptschuld für diese Situation ist aus unserer Sicht der Verlangsamung an den Arbeitsmärkten zu geben, obwohl ebenfalls die zahlreichen Schlagzeilen über den "finanzpolitische Klippe" zum Jahresende eine Rolle gespielt haben dürften.
Im 3. Monat in Folge bildete sich die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze zurück. Dies bewirkt, dass das Konsumwachstum im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr bei geschätzt 1,5 % liegen wird, gegenüber 2,7 % im ersten Quartal. Andere kürzlich vorgelegte Daten fielen nicht ganz so negativ aus. Die Industrieproduktion konnte zulegen, die Stimmung unter den Hausbauern (Hombuilder Sentiment) hellte sich auf und die Inflation blieb stabil.
Wir behalten die Entwicklung weiter stark im Auge. Bernanke könnte die Jahreskonferenz der Fed in Jackson Hole Ende August nutzen, um eventuell einen Hinweis auf neue Maßnahmen zu geben, so wie er dies im letzten Jahr tat. Die Sitzung des Offenmarktausschusses zum Ende dieses Monats dürfte zu einem Non-Event werden. Doch könnte die Sitzung vom 12. und 13. September durchaus größere Bedeutung beizumessen sein, da auf dieser Sitzung die neuesten Wirtschaftsprognosen veröffentlicht werden und Bernanke eine Pressekonferenz angesetzt hat.
Die Wirtschaftsdaten der Eurozone signalisieren unverändert eine Wachstumsschwäche. Auf jährlicher Basis sank die Industrieproduktion, und der deutsche Konjunkturindex ZEW signalisiert keinen Aufschwung. Das BSP-Wachstum Chinas verlangsamte sich auf den niedrigsten Stand seit dem 2. Quartal 2009. Allerdings deuten die Umsatzentwicklung im Einzelhandel und die Wachstumsdynamik der Industrieproduktion auf eine Stabilisierung hin. Im Kielwasser der Leitzinskürzungen sowie der weniger strikteren Anforderungen für Zentralbankreserven verzeichnet die Vergabe von neuen Darlehen eine Beschleunigung. Diese Entwicklung bestätigt unsere Einschätzung, dass die chinesischen Behörden entschlossen sind, eine harte Landung der Wirtschaft zu vermeiden. Aus unserer Sicht sind weitere geldpolitische oder haushaltspolitische Maßnahmen durchaus möglich.
Joost van Leenders
Spezialist für Asset Allocation & Anlagestrategie
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