Aberdeen Kommentar: China und der "Single-Tag"

Der chinesische „Single-Tag“, der alljährlich am 11. November stattfindet, ist ein Mammuttag für die Konsumausgaben in China und das Symbol für eine verbrauchergestützte Wirtschaft. Patty Cao, Research Analyst Fixed Income bei Aberdeen Asset Management, analysiert in ihrem Kommentar, was uns der Single-Tag über das moderne China erzählt: abrdn | 11.11.2016 11:11 Uhr
Patty Cao, Research Analyst Fixed Income, Aberdeen Asset Management / ©  Aberdeen Asset Management
Patty Cao, Research Analyst Fixed Income, Aberdeen Asset Management / © Aberdeen Asset Management
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„Ursprünglich war der Single-Tag dazu gedacht, jungen chinesischen Singles eine Möglichkeit zu geben, ihr Junggesell(inn)endasein zu feiern. Als kleinen Protest gegen den Druck der chinesischen Gesellschaft, sich eine bessere Hälfte zu suchen, gönnten sich die Singles etwas Besonderes. Ausgehend von diesen Wurzeln ist der Tag inzwischen zum umsatzstärksten Online-Shopping-Tag weltweit herangewachsen. Im letzten Jahr hatte der chinesische Online-Marktplatz Alibaba zum Ende des Single-Tags 14.3 Milliarden USD eingenommen. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht dieser Umsatz einer Steigerung um 60% und ist mehr als zehnmal höher als die Einnahmen vom Cyber-Montag 2015.

Die Regierung Chinas versucht, ihre Wirtschaft dahingehen zu entwickeln, dass sie weniger abhängig von Investitionen und Fertigung ist und mehr von Konsumausgaben und Dienstleistungen angetrieben wird. Nicht alles ist glatt gelaufen. Die Konjunktur hat an Fahrt verloren. Im Jahre 2015 wuchs das BIP um 6,9% nach 7,3% im Jahr zuvor. Für dieses Jahr rechnet man mit rund 6,5%. Grund dafür ist der Rückgang der von der Regierung geförderten Investitionstätigkeit.

Allerdings gilt der Single-Tag als ultimatives Symbol für den derzeitigen Wandel in der chinesischen Wirtschaft. Inzwischen macht der Dienstleistungssektor mehr als 50% der Wirtschaftsleistung aus, und der Konsum ist laut Weltbank für 71% des BIP-Wachstums Chinas in den ersten neun Monaten dieses Jahres verantwortlich.

Insgesamt mag die Wirtschaft Chinas zwar an Fahrt verloren haben, allerding bleibt das Wachstum der Einzelhandelsumsätze mit mehr als 10% seit Anfang 2015 robust. Im letzten Jahr wickelte Alibaba 120.000 Einkäufe in jeder Minute ab und nahm alleine in den ersten 90 Minuten des Handelstages 5 Milliarden USD ein. Das ist schwindelerregend. Die Mittelschicht stellt derzeit nur 11% der Gesamtbevölkerung des Landes dar, soll aber laut McKinsey Studie bis 2022 auf 75% der urbanen Bevölkerung wachsen. Sie ist jetzt schon größer als die Bevölkerung Brasiliens.

Dieses Volk möchte Geld ausgeben und seine Ausgaben zeigen. So liegt ein Grund für den Erfolg des Single-Tags auch darin, dass chinesische Verbraucher gern mit ihren Errungenschaften in den sozialen Medien prahlen. Protzen ist zum Statussymbol geworden, das andere ermutigt es ebenfalls zu tun.

Die Neujustierung ist noch nicht abgeschlossen. Es braucht Zeit. Um den Übergang nachhaltig zu fördern, muss der chinesische Staat die Reformen fortführen und Unternehmer und unabhängige Institutionen gedeihen lassen.“

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