Aberdeen Global-European Equity Income

Jeremy Whitley erörtert die Aussichten für die europäischen Aktienmärkte, unseren Investmentansatz und die Vorteile, die ein erfahrenes Team und hauseigenes Research dem Anleger bieten. Er geht von zahlreichen guten Investment-Möglichkeiten in Europa aus, wenn man die Stärken der einzelnen Unternehmen näher durchleuchtet. abrdn | 25.04.2012 14:24 Uhr
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Eckpunkte
  • Die Kernländer der Eurozone erscheinen robust. Die Exporte und die Erhöhung der Lagerbestände unterstützen das.
  • Wir sind positiv gestimmt für europäische Aktien.
  • Wir konzentrieren unseren Blick auf die Unternehmen und lassen uns von den wirtschaftlichen Ereignissen und dem Auf- und Ab der Märkte nicht beunruhigen.
  • Europa steckt voller hochkarätiger Unternehmen mit qualifiziertem Managementund gesunden Geschäftsmodellen.
  • Wir identifizieren diese Unternehmen ausnahmslos durch unser hauseigenes Research.

Europa hat jüngst einige Turbulenzen erlebt: wie sehen Sie die Aussichten für die europäische Wirtschaft im Ganzen?

Der Aufruhr an den Aktien- und Staatsanleihenmärkten hat die Investoren verstärkt auf Staatsverschuldung und Regierungshaushaltsdefizite blicken lassen. Die jüngste Intervention der Europäischen Zentralbank hat die Liquidität der Banken merklich erhöht. Das hat dazu beigetragen, einen Stillstand der Finanzierungstätigkeit zu verhindern und eine systematische Bankenkrise abzuwenden. Die Schritte haben zur Befreiung der Anleihenmärkte beigetragen und Vertrauen in die Aktienmärkte zurückkehren lassen. Belastend bleibt, dass die Bilanzen einiger Eurozone-Peripheriestaaten einen unhaltbar hohen Verschuldungsgrad aufweisen. Sparprogramme wurden aufgelegt, das Wachstum stockt, und weniger Nachfrage aus China übt Druck aus.

Angesichts der unsicheren konjunkturellen Lage, wie sehen Sie die Aussichten für den Aktienmarkt?

Aktienmarkt und Konjunktur gehen selten Hand in Hand. Es gibt zahlreiche Beispiele für Aktienanleger, die in boomenden Wirtschaften miserable Rendite erzielen und umgekehrt. Wir konzentrieren uns darauf, wie und wo jede Anlage Geld verdienen kann. In Europa haben sich bei abnehmender Risikoaversion dank der Intervention der Zentralbanken die Aktienmärkte erholt. Interessanterweise haben sich viele der schwächsten Unternehmen, deren Kurse ihre vermeintlich notleidende Situation spiegelte, erholt, als Anleger weniger risikoscheu wurden. Wir halten das für temporär, da sich die Aussichten vieler Unternehmen nicht wesentlich geändert haben. Kurzfristig lässt sich die Richtung der Aktienmärkte schwer vorhersagen. Allerdings dürfte die derzeit zwiespältige Situation andauern. Schwache Unternehmen in stagnierenden oder schrumpfenden Endmärkten mit wenig Konkurrenzdynamik und schwachen Geschäftsmodellen werden es weiter schwer haben. Erprobte Modelle in einem Umfeld langfristigen strukturellen Wachstums werden prosperieren.

Sehen Sie immer noch gute Investmentchancen in diesem Umfeld?

Ja – bei qualitativ hochwertigen Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen und echtem strukturellem Wachstum, viele davon in Europa notiert. Einige dieser Titel werden nach wie vor zu Kursen gehandelt, die unter dem historischen Durchschnitt liegen. Zudem sind die Unternehmensbilanzen generell gut aufgestellt mit solider Kapitalausstattung –anders als viele Staaten. Ebenfalls wichtig: nachhaltige Dividendenrenditen, die wahrscheinlich mit der Geschäftsentwicklung Schritt halten werden.

Könnten Sie uns etwas mehr zu einigen Titeln in Ihren europäischen Aktienportfolios sagen?

Da ist zum Beispiel Casino, der französische Lebensmittelhändler. Durch seine Tochterunternehmen GPA und Big C profitiert Casino vom steigenden Konsum in externen Märkten wie Brasilien und Thailand. Zu Hause hat Casino bei Fertigmahlzeiten Marktanteile dazugewonnen. Das Unternehmen verfügt über erhebliches Vermögen und wird zu Kursen gehandelt, die einer moderaten relativen und absoluten Bewertung entsprechen. Auch der schwedische Schlosshersteller Assa Abloy gefällt uns. Das Unternehmen erzielt erhebliche Gewinne aus Kundendienstaktivitäten. Der Konzern ist weltweit tätig und profitiert von Faktoren, die langfristiges Wachstum treiben, wie der Urbanisierung und dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit. Assa Abloy erzeugt hohe Cashflows. Wir erwarten, dass das Unternehmen überschüssige Liquidität zur Stärkung seiner Konkurrenzfähigkeit durch Akquisitionen und zur langfristigen Dividendensteigerung verwenden wird.

Können Sie Ihren Investmentprozess kurz beschreiben?

Unser Investmentprozess ist Bottom-Up und basiert auf dem langfristigen Halten von qualitativ hochwertigen Aktien. Qualitativ hochwertige Unternehmen identifizieren wir durch eigene Recherchen, zu denen auch Unternehmensbesuche und gründliche Analysen gehören. Qualität messen wir durch Analyse der Führungsmannschaft, Kerngeschäfte, Bilanz und Unternehmensführung. Die Bewertung einer Aktie erfolgt in Relation zu den wichtigsten Finanzkennzahlen, dem Markt, den Wettbewerbern und den geschäftlichen Aussichten. Vor jeder Anlage ist eine gründliche Due Diligence obligatorisch. Wir investieren nie, ohne vorher das Management kennengelernt zu haben. Beim European Equity Income Fund berücksichtigen wir ein Dividendenoverlay beim Portfolioaufbau, damit die künftige Dividendenrendite insgesamt höher als der Index ist.

Ihr Investmentansatz ist team-basiert. Können Sie uns etwas über das Team erzählen?

Unser Team Aktien Europa sitzt in London und Edinburgh. Die 18 Mitglieder verfügen im Schnitt über neun Jahre Branchenerfahrung und sind für die Unternehmensanalyse zuständig. Wir verfügen über weitreichende Investmenterfahrung, die sich auch über unterschiedliche Marktzyklen erstreckt. Zudem haben wir genug Ressourcen, um Aktien in ganz Europa analysieren zu können.

Warum ist der Teamansatz so wichtig?

Dadurch können wir die Betreuung der Aktien immer wieder anders auf die Teammitglieder aufteilen und so sicherstellen, dass ein Unternehmen nicht ständig vom gleichen Teammitglied analysiert besucht wird. Entscheidungen werden gemeinsam gefällt – von “Star”-Managern halten wir gar nichts. Die Aktienanalyse durch unterschiedliche Teammitglieder erhöht unsere Objektivität, und wir müssen uns weniger auf die Meinung Einzelner verlassen.

Was passiert, nachdem ein Unternehmen im Portfolio aufgenommen worden ist?

Der Kauf einer Aktie stellt nicht das Ende des Prozesses dar. Mindestens zweimal im Jahr besuchen wir die Unternehmen im Portfolio, wir analysieren die veröffentlichten Zwischenergebnisse, und wir erörtern wöchentlich alle größere Kursbewegungen und Nachrichten. Die Aktien werden 3-5 Jahre, oft noch länger gehalten.

Wie sieht Ihr Investmentuniversum aus?

Unser Universum umfasst theoretisch alle börsennotierten Titel in Europa und Großbritannien, da wir keine Einschränkungen bei Marktkapitalisierung oder sonstige starre Kriterien vorschreiben.

Welche Rolle spielt die Benchmark beim Portfolioaufbau?

Wir kennen die Benchmark- nutzen diese aber nicht als Basis für den Portfolioaufbau. Wir sehen ein Risiko darin, ein qualitativ minderwertiges Unternehmen zu erwerben oder zu viel für ein gutes Unternehmen zu zahlen, und wir glauben nicht, dass eine Benchmark Hinweise auf die Aussichten oder den fundamentalen Wert eines Unternehmens liefert. Es gibt Unternehmen außerhalb der Benchmark, welche qualitativ hochwertig sind, gute Aussichten bieten, und zu attraktiven Kursen zu haben sind. Bei unseren Anlageentscheidungen verlassen wir uns lieber auf eigene Recherchen nach unserem Bottom-Up-Auswahlprozess.

Bei der Analyse möglicher Chancen betrachten Sie auch Top-Down-Faktoren?

Unser Prozess ist Bottom-Up – wir identifizieren qualitativ hochwertige und gut geführte Unternehmen. Angesichts der jüngsten Schuldenkrise in Europa und der strukturellen Defizite der Industrieländer ist es wichtig zu wissen, was gerade wo passiert und welche Sparmaßnahmen umgesetzt werden, um Auswirkungen auf unsere Unternehmensinvestments einschätzen zu können.

Wie oft wird das Portfolio umgeschichtet?

Wir investieren langfristig und verfolgen eine traditionelle Strategie von “Kaufen und Halten” mit gezielten Gewinnsicherungen bei Kursstärke und Aufstockungen bei Kursschwäche. Im Schnitt erfährt das europäische Aktienportfolio eine Umschichtung von 10 - 20% pro Jahr.

Wo sehen Sie Ihre Hauptvorteile verglichen mit der Konkurrenz?

Uns unterscheidet vor allem unser konsequenter Investmentprozess, den wir unbeirrt in jedem Marktumfeld anwenden. Da wir aktive Stockpicker sind, ist eine gute Aktienauswahl der wichtigste Treiber von Performance neben der Verringerung/Aufstockung bei Kursschwächen im Rahmen einer grundsätzlichen Kaufen-und-Halten-Strategie. Unser Wettbewerbsvorteil liegt in der Qualität unserer Analyse, darin, dass wir branchenübergreifend alle Aktien durch unterschiedliche Teammitglieder analysieren lassen, und dass wir keinen Unterschied zwischen Analysten und Portfoliomanagern machen, da alle Teammitglieder Unternehmensanalysen durchführen, sowie in unserer Teamkultur.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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