Aberdeen Asia Pacific Equities

Aberdeen Asset Management stellt Ihnen im Folgenden ein Interview mit Hugh Young, Aktien-Vorstand, zum Thema Asien zur Verfügung. Erfahren Sie mehr zur aktuellen Lage an den asiatischen Märkten und zum Aberdeen Asia Pacific Equities hier: abrdn | 04.04.2011 15:47 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Eckpunkte

  • Kurzfristig könnte das Wachstum der asiatischen Wirtschaften verhaltener ausfallen
  • Die Wachstumsperspektiven der Region sind jedoch angesichts der demografischen Entwicklung und der positiven Fundamentaldaten nach wie vor solide
  • Disziplinierte, originäre Anlageenttscheidungen auf der Basis eigener Researcherkenntnisse mit Fokus auf Unternehmensqualität und -wert
  • Ein aktiv gemanagtes Portfolio, unabhängig von Zwängen unterliegt, das nie unter Druck ist, eine Aktie zu halten, nur weil sie im Index ist
  • Ein echter Teamansatz, der auf Manager in Singapur, Bangkok, Hongkong, Kuala Lumpur und Sydney baut

2010 war ein gutes Jahr für Aktien in Asien. Wie stellt sich Ihre Performance dar?

Für uns war es ein außergewöhnlich gutes Jahr; unser Flaggschiff-Fonds Asia Pacific stieg um 28%, und schlug damit die Benchmark MSCI Asia Pacific ex Japan Index um 10%. Darin zeigte sich unser beschränktes Engagement in China, das sich weniger gut entwickelte, wohingegen Hongkong, wo wir mehr Vertrauen in Unternehmensführung und Führungsqualität haben, eine ausgezeichnete Wertentwicklung aufwies. Zudem waren unsere Engagements in Indien und den kleineren Märkten in Südost-Asien relativ groß; diese Märkte haben fast alle eine bessere Performance erzielt – in Thailand und Malaysia stiegen die Kurse um 30 bis 50%.

Der Jahresauftakt 2011 gestaltete sich etwas holprig für die asiatischen Märkte. Woran lag das?

Es gibt einige Gründe: durch das billige Geld steigt die Inflation; der Ölpreis und die Unruhen im Nahen Osten machen die Investoren nervös. Gleichzeitig haben sich die Aussichten auf Erholung in den westlichen Ländern seit Ende letzten Jahres überraschend verbessert. Dies führte zu Gewinnmitnahmen, und einige Investoren haben ihr Geld abgezogen und in westliche Märkte investiert, welche sich nicht so gut entwickelt hatten.

Wie groß ist das Inflationsrisiko?

Nach der raschen Erholung im letzten Jahr steigen die Preise quer durch Asien. Firmen stellen neu ein, und vormals ungenutzte Kapazitäten sind jetzt ausgelastet. Steigende Lebensmittel- und Energiepreise, welche einen großen Teil der Haushaltsbudgets in Asien ausmachen, üben weiteren Druck aus. Die Geldpolitik wurde gestrafft, sowohl durch die Standardreaktion in Form von Zinsanhebungen als auch durch gezielte Maßnahmen gegen potenzielle Brandherde wie Immobilien. Zudem haben einige Länder eine Aufwertung ihrer Währung zugelassen. Offen bleibt die Frage, ob die Zentralbanken Schritt halten können, da die realen Zinssätze in vielen Ländern nach wie vor negativ sind.

Bedeutet das eine Verlangsamung des Wachstums?

In der zweiten Hälfte dieses Jahres sehen wir das Wachstum auf einem niedrigeren aber dafür stabileren Niveau. Neben der strikteren Geldpolitik bestehen auch externe Risiken in Form eines Weltwachstums, das hinter den Erwartungen zurück bleibt, und der negativen Auswirkungen der Verschuldungsprobleme in Europa. Nichtsdestotrotz gehen wir von einer besseren Performance in der Region als im Westen aus. Langfristig sehen wir die Aussichten für Asien nach wie vor sehr positiv. Wir erwarten eine weitere strukturelle Umorientierung hin zu mehr inländischem Konsum, gestützt durch riesige Bevölkerungen und steigenden Wohlstand.

Grafik 1: Seit die Krise ihren Höhepunkt im Jahre 2009 erreichte, hat die Inflation in Asien stetig zugenommen

Glauben Sie, dass die Verschärfungen in China die Konjunktur in diesem Jahr merklich bremsen werden?

Wir erwarten eine Verlangsamung in China, da die Regierung das Augenmerk mehr auf Wachstumsqualität als auf quantitatives Wachstum legt und das Wachstum mehr durch Konsum als durch Investitionen vorantreiben will. Wir fragen uns durchaus, ob der Übergang angesichts der schwachen Kreditvergabepraxis, der Preissignale und der Unternehmensführung holprig ausfallen könnte.

Wie wirken sich die derzeitigen Wachstumsentwicklungen auf ihre Firmen aus?

Aus fundamentaler Sicht scheinen unsere Unternehmen robust zu sein. Die Bilanzen sind solide und das Umsatzwachstum hat sich stetig verbessert. Wir sind uns des steigenden Kostendrucks bewusst. Die Unternehmen müssen entscheiden, ob sie diesen Druck auffangen oder versuchen sollen, ihn weiterzugeben. Dennoch glauben wir, dass die meisten unserer Unternehmen in der Lage sind, die Preise durchzusetzen. Die Führungskräfte sind erfahren genug, um die Kosten im Griff zu behalten.

Hat sich die Ausrichtung Ihres Portfolios denn überhaupt geändert?

Nicht im mindesten. Wir ändern unsere Investitionen nicht aufgrund von Ereignissen, die sowieso unvorhersehbar sind. Die meisten unserer Handelsaktivitäten betreffen Aktien, die bereits im Portfolio gehalten werden. Wir nehmen Gewinne mit oder stocken Engagements in Schwächephasen auf, lassen uns von Bewertungen leiten. So haben wir zum Beispiel Ende letzten Jahres nach dem Kursanstieg bei Konsumaktien einige Gewinne mitgenommen. In der Regel fügen wir neue Aktien in unregelmäßigen Abständen hinzu. Unser jüngster Erwerb war das asiatische Geschäft vom Versicherungsunternehmen AIA, welches die US Muttergesellschaft verkaufen musste. Dies war seit zehn Jahren das erste Mal, dass wir wieder Aktien aus einer Neuemission erworben haben. Anders als üblich konnten wir eine umfangreiche Due Diligence durchführen, nachdem die Übernahme von AIA durch die britische Firma Prudential, welche von unseren Kollegen dort gehalten wird, jicht gelungen ist. AIA baut auf eine lange Tradition in Asien und hat angesichts der schnell wachsenden Mittelklasse hervorragende Aussichten.

Ihr Engagement in Singapur ist relativ hoch. Bevorzugen Sie damit Ihren Heimatmarkt?

Wenn ja, dann ist das absolut zu begrüßen! Die Singapur-Aktien in unserem Portfolio erfüllen durchweg unsere strengen Qualitätskriterien und bieten gutes Wachstumspotenzial. Investoren ist vielleicht nicht klar, dass die besten Unternehmen in Singapur eigentlich regionale Akteure sind. Zum Beispiel haben die Banken, die wir seit über einem Jahrzehnt halten (OCBC und UOB), in die Nachbarländer Malaysia und Indonesien expandiert. Telco SingTel erzielt mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in Australien, Indien und Indonesien. Der Kundenstamm von ST Engineering, einem im Bereich der Rüstung und Flugzeuginstandsetzung tätigen Konzern, ist global aufgestellt. Allen gemeinsam ist die konservative und aktionärsorientierte Unternehmensführung.

Grafik 2: AIA Gruppe

Wie sehen Sie die Ertragsentwicklung?

Positiv. Die Gewinne im vierten Quartal 2010 waren anständig. Die Unternehmen reinvestieren das Geld in Produktionsanlagen und Kapazitäten; die meisten stellen zudem neu ein. Dennoch lässt sich niemand zu Unvorsichtigkeiten hinreißen; im Gegenteil, uns beeindruckt, wie sich die Unternehmensführungen gegen Abenteuer entscheiden und an ihren Kernkompetenzen festhalten. Quer durch Asien konzentriert man sich auf sehr, sehr solide Bilanzen, nicht nur im Unternehmensbereich sondern auch bei den Regierungen und Konsumenten. Daher sehen wir eine Fortsetzung des Ertragswachstums bei etwa 10% in diesem Jahr.

Wie sieht Ihre Investmentphilosophie aus?

Unsere Investmentphilosophie basiert auf der Überzeugung, dass Aktienkurse auf lange Sicht die zugrunde liegenden Fundamentaldaten der Unternehmen spiegeln. Deshalb stecken wir erhebliche Ressourcen in tiefergehende Recherchen, Unternehmensbesuche und Treffen mit Führungsteams, um eine Grundlage für die Bewertung sowohl der Qualität als auch des Wertes eines Unternehmens zu schaffen. In diesem Sinne ist unsere Researchmethode die beste Risikosteuerung, denn sie bewahrt uns davor, in mangelhafte Qualität und/oder überteuerte Unternehmen zu investieren, die sich am Ende als wertvernichtend erweisen.

Das Unternehmensresearch spielt also eine wichtige Rolle in Ihrem Investmentprozess?

Absolut. Eigene Recherchen an sich sind heute natürlich kein Alleinstellungsmerkmal mehr, dennoch glauben wir, uns durch die Breite und Tiefe unserer Researchbemühungen und die Art, wie wir die Erkenntnisse nutzen, gegenüber anderen hervorzuheben. Unser Research ist weitgehend unabhängig; auf Dritte verlassen wir uns nicht. Zudem investieren wir erst in ein Unternehmen, nachdem wir die Führung besucht haben. Das Research ist zudem insofern kumulativ als wir einen Großteil unserer Zeit in die Überwachung unserer bestehenden Engagements investieren; wieder und wieder besuchen wir die Unternehmen persönlich.

Wie viele Unternehmen besuchen Sie?

2010 haben unsere Teams insgesamt mehr als 1.500 Unternehmensbesuche durchgeführt. Unsere Investmenttätigkeit in Asien reicht viele Jahre zurück. In der Zeit haben wir umfassende Kenntnisse über das Investmentuniversum erlangt. Von den 679 Aktien, die den Kern des MSCI-Universums ausmachen, haben wir mehr also 97% der emittierenden Unternehmen besucht – sowie Hunderte andere Firmen außerhalb des Index.

Tabelle 1: Ertragsprognosen Asien

Impliziert das nicht einen regen Umschlag bei den Aktien im Portfolio?

Nein, der Umschlag ist sogar sehr niedrig, in den letzten fünf Jahren betrug er weniger als 20%. Uns überrascht immer noch, wie mancher Investor den Begriff “aktive” Verwaltung mit hohem Umschlag gleichsetzt. Unser Verständnis dieses Begriffs könnte nicht weiter davon entfernt sein. Für uns bedeutet “aktiv”, dass wir von jeder einzelnen Aktie wirklich überzeugt sind. Und wenn wir schon einmal investieren, dann bleiben wir über lange Zeit investiert. Kurzfristige Performance spiegelt vorwiegend die Kursausschläge auf den Märkten wider, wohingegen sich über längere Zeiträume Performance des Geschäfts an sich zeigt.

Beziehen Sie die im Index enthaltenen Titel in ihre Aktienauswahl mit ein?

Nein, ein weiteres Merkmal aktiver Verwaltung ist die Auswahl von Aktien unabhängig von den Titeln in einer Benchmark. Wir lassen uns nie dazu drängen, Aktien zu kaufen, die uns nicht gefallen. Natürlich behalten wir die Benchmark immer im Blick; das dient aber hauptsächlich dem Zwecke des Performancevergleichs und nie des Portfolioaufbaus.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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