Magna MENA Fund: "Weiterhin positiver Ausblick für Saudi-Arabien"

Im aktuellen Kommentar zum Magna MENA Fund verrät das Fondsmanagement- Team, warum Saudi-Arabien weiterhin das am stärksten gewichtete Land im Fondsportfolio bleibt und welche Unternehmen dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Fiera Capital | 21.03.2018 13:14 Uhr
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Fondsupdate-Magna Mena Fund (Februar 2018):

"Im Februar generierte der Fonds eine Bruttorendite von 3,6% im Vergleich zu knappen 0,3% beim S&P Pan Arab Index. Für das Jahr bisher, stieg der Wert des Fonds um 6,9% im Vergleich zu 1,3% beim Index. 

Insgesamt zeichnet sich das Bild auf den Märkten in Nahost weiterhin als ziemlich verhalten ab, es kommt aber zu einer beträchtlichen Streuung, was die Renditen für einzelne Länder bzw. Unternehmen angeht. Wie wir bereits früher verlautbarten, ist die Region momentan aufgrund der wahrgenommenen geopolitischen Risiken, die sich im Anschluss an die Anti-Korruptionsmaßnahmen in Saudi-Arabien und einigen seiner außenpolitischen Fehleinschätzungen intensivierten, sehr günstig. Es gibt zwar keinen einzelnen Katalysator, der diese wahrgenommenen Risiken schmälern wird, aber im Laufe der Zeit stellt sich sehr wohl heraus, dass auf alle Fälle die schlimmsten Befürchtungen zu einem Krieg in der Region unbegründet waren, und dass eine gewisse “Normalität“ auch an anderen wahrgenommenen Krisenherden Einzug hält. Nachdem der „Fehler“ der Festnahme des libanesischen Premierministers bei einem Aufenthalt in Saudi-Arabien korrigiert wurde, die Blockade von Katar weiterhin in der Schwebe hängt und nicht eskaliert, und es außerordentliche Versuche für eine Deeskalation der Situation im Jemen gibt, bewegt sich alles in Richtung eines normalisierteren geopolitischen Zustandes in der Region, wohin in der Folge daraus dann auch wieder ausländische Portfolio-Anleger zurückkehren werden. Es tauchen jetzt auch konkrete Belege für eine Normalisierung der Lage auf, etwa die Tatsache, dass das BIP in Katar zum ersten Mal seit Beginn der Blockade wieder steigt. 

Das Land mit der stärksten Gewichtung im Fonds bleibt weiterhin Saudi-Arabien mit 55%. Angesichts des anhaltenden Tempos der Wirtschaftsreformen und des vor sich gehenden Kulturwandels, ist es nur wahrscheinlich, dass sich unser Engagement dort in der näheren Zukunft noch intensivieren wird. Die erste Phase der äußerst öffentlichkeitswirksamen Antikorruptionskampagne scheint abgeschlossen zu sein. Das Ritz Carlton hat den normalen Hotelbetrieb wieder aufgenommen, und es gibt Schätzungen, dass etwa 100 Mrd. US-Dollar wieder in die Staatskasse zurückgeflossen sind. Die großen Sozialreformen zeigen erste ökonomische Auswirkungen auf die Unternehmen, hauptsächlich positiver Natur, allerdings auch mit gewissen Negativeinflüssen in manchen Sektoren. Die Saudisierung der arbeitenden Bevölkerung wird sich zum Beispiel langfristig sehr positiv auf die Miteinbeziehung von Saudis, von sowohl Männern als auch Frauen, in den Arbeitsmarkt auswirken, führt aber auch zu beachtlichem Kostendruck, vor allem bei kleineren Unternehmen, z.B. kleinen unabhängigen Elektro- oder Weißwareneinzelhändlern. Das wiederum ermöglicht es den größeren Akteuren am Markt, ihren Marktanteil weiter zu konsolidieren und mehr und mehr Größenvorteile zu nutzen, was mehr Umsatz bei gleichen Margen bringt. Der Elektro- und Weißwarenhersteller eXtra, eine Beteiligung, die 5% des Fonds ausmacht, ist einer der größten Nutznießer dieses Trends und war auch einer der größten Positivbeiträge zur Performance im Februar. 

Ebenfalls vor dem Hintergrund der Sozialreformen entwickelt sich auch Al Rahji Takaful weiterhin stark, da jüngste Veränderungen beim KfZ-Versicherungsgesetz zu mehr Policen insgesamt führen, und das spezielle Thema, dass Frauen fahren dürfen, wird dem Unternehmen wegen seines großen Marktanteils bei KfZ-Versicherungen zugutekommen und auch weil KfZ-Versicherungen einen Großteil des Versicherungsgeschäftes ausmachen.  

Der Lebensmitteleinzelhändler Othaim Markets, der eher den Niedrigpreissektor des Marktes bedient, konnte vom Druck auf die Einkommen profitieren, der in der Frühphase des Reformprozesses entstanden ist. Weniger Subventionen, Lohnkürzungen und geringere Spesenentschädigungen im öffentlichen Dienst sowie höhere Preise wegen der Saudisierung und der Einführung der Mehrwertsteuer führten dazu, dass die Verbraucher sich jetzt hin zu günstigeren Konsumgütern umorientieren. Wenn sich die Vorteile der Reform erst einmal einstellen werden, dürfte dieses Phänomen dann allerdings nicht mehr zum Tragen kommen, und wir prüfen derzeit, wie lange wir die Beteiligung weiter im Portfolio halten möchten. 

Anderswo bleiben wir weiterhin sehr positiv und haben entsprechend die Fondsbeteiligung an der Al Rajhi Bank, der größten Retail-Bank in Saudi-Arabien, aufgestockt. Unser Portfolio-Management- und Analystenteam verbringt im Moment zwar beachtlich viel Zeit in der Region, aber wir haben außerdem den Vorteil uns bei globalen Frontier Markets auszukennen und können daher den saudischen Reformprozess in einen größeren globalen und historischen Zusammenhang stellen. Das versetzt uns in die Lage, einen Schritt zurück zu gehen und weniger auf den innenpolitischen und regionalen Lärm zu achten, sondern uns auf die Auswirkungen der Reformen, auf die Fundamentaldaten von Unternehmen,  zu konzentrieren. Unsere Schlussfolgerungen waren diesbezüglich in letzter Zeit oft positiver als die von Unternehmensleitern und daher dem breiteren Markt und versetzten uns in die Lage, das Portfolio optimal auf das gegenwärtige Umfeld einzustellen. Das hat sich im Falle der Al Rajhi Bank erwiesen, wo wir nach häufigen Gesprächen mit der Geschäftsführung in den letzten sechs Monaten uns mehr und mehr in Richtung einiger der eher optimistischeren operativen Kennwertprognosen wie z.B. Kreditwachstum hinbewegt haben. Selbst innerhalb der letzten vier Monate änderte sich die Prognose der Geschäftsführung von einem Ausblick auf ein unverändertes Kreditvolumen für 2018 zu einem Plus von 5-7%.

Wie man aus dem oben Gesagten schließen kann, ist unser Ausblick für Saudi-Arabien weiterhin sehr positiv. Ein weiterer unmittelbar bevorstehender wichtiger Katalysator ist die Ankündigung seitens FTSE Russel, die im Laufe dieses Monats erwartet wird, dass das Land möglicherweise in den Emerging Markets Index aufgenommen wird. Gekoppelt mit dem potentiellen IPO im Umfang von 100 Mrd. US-Dollar von Saudi Aramco im späteren Jahresverlauf und dem gegenwärtigen niedrigen Marktengagement seitens ausländischer Investoren (weniger als 5% Aktienbesitz im Vergleich zu einem Schnitt von 50% in Emerging Markets), sind wir der Meinung, dass die Aussichten für die Markt-Performance 2018 sehr gut sind."

Fondsmanagement, Magna MENA Fund

Tipp: Webinar mit Fondsmanager Stefan Böttcher am 22.03.2018

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