"Die durch das Nachwirken der Panama-Papiere entstandene politische Instabilität in Pakistan schreckt Aktieninvestoren weiterhin ab. Was den Markt am meisten zu belasten scheint, ist das Risiko einer Abwertung der Währung um bis zu 20%. Da 2018 allerdings Wahlen anstehen, ist die amtierende Regierungspartei wenig geneigt, an dieser politischen Maßnahme festzuhalten, da sie fürchtet, damit Inflation zu importieren, was die Wähler ganz bestimmt abtrünnig machen würde. Vor diesem Hintergrund an Befürchtungen für den Aktienmarkt legte Pakistan gerade Schulden in harter Währung und mit einmalig niedrigen Spreads im Umfang von 2,5 Mrd. US-Dollar auf. Wir meinen, dass die Abwertung bereits in den Markt eingepreist ist, der nach wie vor der günstigste in unserem Anlageuniversum ist. Allerdings werden die Investoren erst dann zurückkehren, wenn die Abwertung geschehen ist bzw. nicht mehr als nötig angesehen wird. Wir haben daher unser Engagement in Pakistan weiter gestutzt und halten dort jetzt eine Position von 4%, da wir anderenorts Möglichkeiten mit unmittelbareren Katalysatoren sehen. Wir können uns aber durchaus vorstellen, dass irgendwann im Laufe von 2018 unser Engagement in Pakistan um einiges höher ausfallen könnte.
Bei der anderen wichtigen Region, die momentan von politischer Instabilität geprägt ist, handelt es sich um den Nahen Osten. Ein Großteil der dort wahrgenommenen Spannungen rührt daher, was sich 2018 als die beste Investmentgelegenheit entpuppen könnte: die Reform- und Anti-Korruptionsinitiative in Saudi-Arabien. Was wir momentan in Saudi-Arabien verfolgen können, ist möglicherweise der Beginn einer mehrjährigen Reformstory mit dem ausgewiesenen Ziel, die Wirtschaft weg von der Abhängigkeit vom Öl zu diversifizieren. Die öffentlichen Absichtsbekundungen der Regierung sind ganz klar auf dieses Ziel ausgerichtet, aber wie wir häufig in vielen anderen Ländern beobachten konnten, muss hinter solchen Ambitionen auch die Bevölkerung stehen, die zumindest kurzfristig, die negativen wirtschaftlichen Konsequenzen einer derartigen Reformanstrengung aushalten muss.
Es muss aber durchaus festgestellt werden, dass in den letzten zwei Jahren nicht alles ganz glatt lief, vor allem was die Außenpolitik angeht. Es gibt Anzeichen, dass der andauernde Krieg im Jemen zu einem festgefahrenen Konflikt mutiert bzw. in einer Pattsituation endet. Die Blockade von Katar scheint keine konkreten Ergebnisse zu zeigen, und in Bezug auf den Libanon, der ohne einen offensichtlichen Gewinn daraus zu ziehen, destabilisiert wurde, scheint es keine klare Strategie zu geben.
Aufbauend auf den drei Reformsäulen, auf die wir uns konzentrieren – Politik, Wirtschaft und Aktienmarkt – hat Saudi-Arabien ganz klar das Potential, auf viele Jahre hin eine Gelegenheit für Investoren zu werden. Die Frage, mit der wir uns derzeit herumschlagen, ist das richtige Timing. Lohnkürzungen und Abschaffung von Subventionen wirken sich anfänglich äußerst negativ auf die verfügbaren Einkommen aus, was genau die Unternehmen außerhalb des Ölsektors betrifft, die die größten Nutznießer des langfristigen Wachstums einer Nicht-Öl-Volkswirtschaft sein werden. Beim gegenwärtigen Reformkurs kommt der Wendepunkt für die Ertragssituation dieser Unternehmen immer näher, und wir arbeiten ständig an der Feinabstimmung unserer Prognosen und Risikofaktoren, um den optimalen Zeitpunkt für ein stärkeres Engagement festzulegen. Die Instabilität in Saudi-Arabien führte zu einem allgemein höheren Risikoaufschlag für Nahost-Märkte, was sich negativ auf die Positionen des Fonds in den VAE und in Kuwait auswirkte. Wir sind der Auffassung, dass die Fundamentaldaten der Unternehmen, in die wir investieren, weiterhin sehr stark bleiben, und wir sehen jetzt einige der günstigsten Bewertungen seit einigen Jahren in der Region.
Die Beteiligungen des Fonds in Vietnam schneiden vor einem zunehmend positiven wirtschaftlichen Hintergrund weiterhin sehr gut ab. Der Aktienmarkt erlebt eine Phase der raschen Expansion, und die IPO-Pipeline ist wahrscheinlich so stark und gut gefüllt, wie wir es so noch nie erlebt haben. Der begrenzte Zugang für ausländische Investoren zu diesen Gelegenheiten stellt weiterhin eine gute Renditequelle für den Fonds dar. Vietnam macht jetzt 16% des Fonds-Portfolios aus und mit dem jüngsten Börsengang bald noch mehr.
Der November war von Top-down-makroökonomischer und politischer Instabilität geprägt, die weiterhin mehr wiegt als die fundamentale Bewertung des Fonds-Portfolios, das mit einem für die nächsten 12 Monate erwarteten KGV von 11,1 gehandelt wird, und das bei einem erwarteten Ertragszuwachs im mittleren zweistelligen Bereich. Die sich bietenden Chancen und die Pipeline an neuen investierbaren Ideen sind wahrscheinlich so breit und anhaltend, wie kaum zuvor in der Geschichte des Fonds. Wenn wir uns anschauen, in welche Märkte man in den letzten Jahren nicht investieren konnte, kann man feststellen, dass inzwischen Argentinien, Pakistan, Ägypten und Nigeria wieder in unserem möglichen Anlageuniversum zu finden sind. Dazu kommt, dass auf lange Sicht immer mehr für Saudi-Arabien spricht, und selbst Simbabwe könnte in ein paar Monaten wieder investierbar sein. Außerdem, wird die Einführung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente II die Bandbreite von Sell-Side-Research weiter einschränken, was ideale Bedingungen für unsere Bottom-up-Analysen und Finanzmodelle zum Aufspüren neuer Gelegenheiten bietet."