Update zur Frontier Markets Strategie

Charlemagne Capital sieht nach wie vor großes Wachstumspotenzial in einer Vielzahl der Frontier Markets, auch wenn die jüngsten Marktturbulenzen Fundamentaldaten in den Hintergrund haben rücken lassen. Fiera Capital | 18.10.2011 21:18 Uhr
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Stefan Böttcher, Portfolio Advisor bei Charlemagne Capital, gibt Ihnen in ein Update zu unserer Frontier Markets Strategie.

Überzeugende Werte in den Frontier Markets

Wir sehen nach wie vor großes Wachstumspotenzial in einer Vielzahl der Frontier Markets, auch wenn die jüngsten Marktturbulenzen Fundamentaldaten in den Hintergrund haben rücken lassen.

Nach unserer Definition besteht das Anlageuniversum der Frontier Märkte aus über 100 Ländern unterschiedlicher Größe und wirtschaftlicher Entwicklungsstufen, wie z.B. Argentinien und Kolumbien in Südamerika, weite Teile Afrikas, dem Mittleren Osten, dem Baltikum und dem Balkan innerhalb Europas, sowie asiatische Märkte wie Pakistan, Vietnam und Sri Lanka. Aufgrund dieser Vielfältigkeit sind wir der Auffassung, dass mit einem benchmarkunabhängigen Ansatz und der Fokussierung auf Fundamentaldaten der bestmögliche Markteintritt erzielt werden kann.

Die jüngsten Kursschwankungen haben uns eine Art Zwickmühle beschert. Die einzig stabile Frontier-Region in diesem Jahr war der Mittlere Osten, in erster Linie aufgrund der deutlichen Verbundenheit zwischen den einzelnen Staaten innerhalb der Region untereinander. Den gestiegenen politischen Risiken geschuldet, haben wir unsere Engagements in dieser Region zu Jahresbeginn abgebaut und mussten in der Folge entscheiden, ob wir in diese Märkte erneut einsteigen oder stattdessen weiterhin an anderen Titeln unserer Überzeugung festhalten, die jedoch den weltweiten Turbulenzen stärker ausgesetzt waren. Wir haben uns für Letzteres entschieden und schmerzlich erfahren müssen, dass die Märkte den Fundamentaldaten nur wenig Aufmerksamkeit haben zukommen lassen.  KazMunaiGas zum Beispiel, eine in London gelistete und von der kasachischen Regierung kontrollierte Ölgesellschaft, ist ein Unternehmen mit enormen Barreserven und hoher Free-Cashflow-Generierung, jedoch spiegelt der Aktienkurs das defensive Profil des Unternehmens nicht wider.

Anlagemöglichkeiten in der Ukraine

Auf Länderebene gefällt uns die Ukraine, wo sich erste Erfolge des IWF-Programms abzeichnen und das Land von einem florierenden Landwirtschaftssektor profitiert, jedoch ist der Markt seit Jahresbeginn um 40% gefallen, in erster Linie aufgrund ungerechtfertigter Währungssorgen. Rumänien ist ein weiteres von uns favorisiertes Land, welches ebenfalls mit Hilfe des IWF allmählich aus der Rezession kommt und als eines der wenigen Länder überhaupt kürzlich von Fitch eine Heraufstufung seiner Kreditwürdigkeit erhielt. Die bloße Tatsache jedoch, dass das Land sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Griechenland befindet, hat dort eine Verkaufswelle entfacht. Andernorts in der Welt sind wir von der Mongolei überzeugt, die über große Reserven an Kohle und anderen natürlichen Ressourcen verfügt und vom schier unersättlichen Rohstoffhunger Chinas profitiert.

Vorsicht in Vietnam

Trotz des hohen Potenzials unterschiedlicher Frontier Markets bleiben wir skeptisch gegenüber einigen Ländern, wie z.B. Vietnam nach mehreren Währungsabwertungen und Pakistan, wo das politische Umfeld derzeit instabil erscheint.

Gemessen an den Bewertungen verbleiben jedoch etliche Anlagemöglichkeiten innerhalb der Frontier Markets. Dies bedeutet, dass sich durch das derzeitige wahllose Verkaufen trotz bestehender Anlagemöglichkeiten nun auch sehr defensive Optionen eröffnen. So zum Beispiel die algerische Ölgesellschaft Petroceltic, die allein im August rund 40% einbüßte und das ohne eine entsprechende Ölpreisschwäche oder negative Geschäftsentwicklung. Dies ist ein Spiegelbild der derzeitigen Märkte. Wir bewerten derartige Unternehmen auf erheblich höheren Niveaus und haben die jüngste Verkaufswelle zum Aufbau von Positionen genutzt. Im kurzfristigen Bereich behalten wir weiterhin relativ hohe Liquiditätspositionen und warten zunächst auf eine Rückkehr zu den Fundamentaldaten.

Bull

- Anlagemöglichkeiten inmitten der wahllosen Verkaufswelle
- langfristige Wachstumsstory ist nach wie vor intakt

Bear

- Märkte ignorieren derzeit positive Fundamentaldaten
- politische Risiken müssen einkalkuliert warden

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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