Swisscanto Invest: "Mikrokredite - soziale Rendite im Portfolio."

Simone Schärer, Senior Analystin Nachhaltigkeitsresearch Swisscanto Invest, über die Chancen und Aussichten des Mikrofinanz-Markts. Swisscanto Invest | 28.09.2016 09:44 Uhr
Simone Schärer, Senior Analystin Nachhaltigkeitsresearch, Swisscanto Invest / ©  Swisscanto
Simone Schärer, Senior Analystin Nachhaltigkeitsresearch, Swisscanto Invest / © Swisscanto
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Kreditinstitute sind ein elementarer Faktor einer jeden Volkswirtschaft. Denn ohne finanzielle Mittel funktioniert eine Wirtschaft kaum - nicht einmal eine so kleine wie zum Beispiel eine Gemeinde oder Familie. So ist der Kauf einer Schuluniform, von Medikamenten oder eines Fahrrads für Menschen mit keinem oder sehr geringem Einkommen fast unmöglich. Und ohne kleine Investitionen in die Zukunft ist es schwierig, der Armut zu entkommen.

Gemäß Schätzungen der Weltbank lebten 2015 immer noch weltweit über 700 Millionen Menschen mit weniger als USD 1,90 pro Tag (kaufkraftbereinigt) in extremer Armut. Gleichzeitig hatten zwei Milliarden Erwachsene kein Bankkonto - und damit praktisch keinen Zugang zum Finanzsystem. Klassische Kredite gibt es aber auch nicht, denn entweder fehlen die von den Geschäftsbanken geforderten Sicherheiten oder solch kleine Beträge werden gar nicht angeboten. “Und genau hier setzen die Mikrofinanzinstitutionen (MFI) an. Schon relativ kleine Kredite - in der Regel zwischen 50 USD und wenigen Tausend USD - ermöglichen es Menschen in Entwicklungsländern, sich eine Existenz aufzubauen. Daher eignen sich MFI aus Gründen der sozialen Rendite für die Portfolios unserer nachhaltigen Fonds“, sagt Simone Schärer, Senior Analystin Nachhaltigkeitsresearch Swisscanto Invest.

Mikrofinanz unterstützt bewusst Frauen

Weil im Bereich Mikrofinanz Vermögenssicherheiten fehlen, wird mit anderen Ansätzen zur Absicherung gearbeitet. Beispielsweise mit der genauen Kenntnis der Lebensumstände der Kreditnehmer, einer detaillierten Analyse des Projekts oder der Bildung von Genossenschaften. Der Kredit wird an eine Gemeinschaft vergeben, wo sich die Beteiligten gegenseitig bei der Projektarbeit und der Kreditrückzahlung unterstützen. “Ein starkes soziales Gefüge fördert die Rückzahlung, weil Säumige in der Gemeinschaft das ‚Gesicht verlieren‘ würden. Und bei vielen MFI machen Frauen einen hohen Anteil der Kundschaft aus. Oft erhalten Frauen bewusst bessere Konditionen - dank der wirtschaftlichen Kraft durch Mikrofinanz soll ihre Stellung in der Gesellschaft verbessert werden. Häufig haben sich Frauen auch schlicht als zuverlässigere Schuldner herausgestellt“, so Schärer.

Mit der größeren Verbreitung von Mikrokrediten kam es aber auch zu Kritik am Vorgehen von MFI: vom Umgang mit säumigen Kreditnehmern (Strafzinsen, öffentlichen 

Demütigungen oder Gewalt) bis zum Vorwurf des Wuchers. Dazu meint Schärer: “Mikrofinanz kann einen wertvollen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten; dazu müssen jedoch MFI Verantwortungs- und Kontrollfunktionen wahrnehmen. Wichtig ist, dass die Empfänger über die Konditionen informiert werden, in einer Sprache, die sie verstehen. Die geliehenen Mittel sollten investiert, nicht konsumiert und Kredite mit ergänzenden Produkten (Schulungen, Sparkonten, Mikroversicherungen) kombiniert werden. Eine Gruppe der Weltbank arbeitet an der Entwicklung gemeinsamer Standards.“

Soziale Rendite und ökonomisch gute Aussichten

Die größten Mikrofinanzmärkte der Welt sind Indien, Bangladesch, Vietnam und Mexiko. Experten schätzen, dass zurzeit weltweit allein vom Privatsektor USD 10 Milliarden in Mikrofinanz investiert sind und erwarten für den globalen Markt ein Wachstum von zehn bis 15 Prozent. Diverse große und internationale Finanzunternehmen arbeiten mit Mikrofinanzdienstleistern zusammen, indem sie ihnen Produktlösungen (zum Beispiel Darlehen oder Garantien), Beratung und technische Unterstützung anbieten. “In diese Unternehmen investieren auch die nachhaltigen Swisscanto-Fonds. Genannt sei die mexikanische Gentera, die bereits seit 1990 Mikrokredite anbietet, oder die Banco Santander und ihre lateinamerikanischen Tochtergesellschaften, die 2015 mehr als 200.000 Projekte von Kleinstunternehmen finanziert haben. Die Zahlen belegen, dass sich zur sozialen Rendite ökonomisch gute Aussichten von MFI gesellen und diese Verbindung macht die Investments aus unserer Sicht interessant“, so Schärer.
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