Swisscanto über Brexit: "nicht in die Panik verkaufen"

Die historische Brexit-Entscheidung hat die Kapitalmärkte kalt erwischt. Warum Investoren jetzt aber keinesfalls in Panik verfallen sollten, erklärt Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A.. Swisscanto Invest | 27.06.2016 08:12 Uhr
Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A. / ©  Swisscanto
Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A. / © Swisscanto
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Nachdem kurz vor dem Referendum der Verbleib Großbritanniens in der EU wahrscheinlicher als der Brexit erschien, war die Erschütterung der Finanzmärkte über die knappe Austrittsentscheidung extrem heftig. „Aus unserer Sicht sind hektische Verkäufe im derzeitigen Umfeld dennoch nicht angebracht, denn erfahrungsgemäß ist es wenig opportun, direkt nach einem nachhaltig großen Ereignis wie dem Brexit in die Marktturbulenzen hinein Verkäufe vorzunehmen. Zum Abbau von risikobehafteten Anlagen bietet sich vielmehr an, eine technische Gegenreaktion abzuwarten“, so Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International SA.

Swisscanto Invest, der Asset Manager der Zürcher Kantonalbank, erwartet in den kommenden Wochen, dass sich Aktien, Emerging-Markets-Anlagen, Rohstoffe und alle Anlagen mit schlechterer Bonität, zu denen auch die Staatspapiere der Peripheriestaaten zählen, eher negativ entwickeln werden. Wesentlich besser sollten umgekehrt die klassischen Fluchtwährungen und liquide, erstklassige Märkte abschneiden - allen voran der US Treasury-Markt, wo die Renditen ebenso wie diejenigen von Schweizer Staatsanleihen (Eidgenossen) und deutschen Bundesanleihen weiter nachgeben werden. Innerhalb des Aktiensegments sollte sich der breite, defensive US-Markt wesentlich besser halten können als beispielsweise die Emerging Markets.

Anleihen: Umschichtung von Europa in die USA

Um Marktverwerfungen zu verhindern, werden die großen Notenbanken in den nächsten Tagen ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen. Die amerikanische Notenbank Fed wird mit Zinserhöhungen zuwarten und die EZB wird dafür sorgen, dass sich die Spreads der Peripherieländer nicht stark ausweiten. Vor diesem Hintergrund belässt Swisscanto Invest die neutrale EUR-Anleihenquote aufrecht. Die Schweizer Nationalbank wird am Devisenmarkt intervenieren, um den Aufwertungsdruck beim CHF abzufedern. Weitere Renditerückgänge bei den Eidgenossen sind die Folge.

“Obschon marktbedingt leicht gestiegen, bleibt die CHF-Anleihenquote in unserem Hause untergewichtet. Wesentlich mehr Potenzial sehen wir hingegen im USD-Segment, das wir deutlich übergewichten. Der Grund ist zum einen die erneut verschobene US-Zinserhöhung; zum anderen die positive Renditedifferenz bei gleichzeitig leicht steigendem USD. Das 

Erstarken vom USD und ein Ausweiten der Credit Spreads weltweit veranlassen uns hingegen, das Emerging Markets-Bondsegment auf neutral zurückzunehmen. Auf ein deutliches Untergewicht reduzieren wir die GBP-Position: Das GBP dürfte nachhaltig schwach bleiben und die schon vor dem Brexit-Referendum zu beobachtende Kapitalflucht aus britischen Anlagen durch Ausländer dürfte Aufwind erhalten - zumal, wie bereits die Rating-Agentur S&P angekündigt hat, das Rating britischer Staatspapiere herabgesetzt wird“, so Sobotta.

Aktien: Aufstockung US-Aktienquote

Bezüglich der Aktienmärkte erläutert Sobotta: “Analog der Anleihen stocken wir die Aktienquote des liquiden US-Aktienmarkts von neutral auf übergewichtet auf. Der Aufbau erfolgt zu Lasten von EUR-Aktien. Zwar dürfte die EZB geldpolitisch aktiv werden und einer Spread-Ausweitung innerhalb der Peripherie entgegentreten, demgegenüber stehen aber die politischen Unsicherheiten und die erstarkenden Zentrifugalkräfte innerhalb der EU, die mit dem Brexit spürbar zunehmen dürften. Das Gleiche gilt für UK, welches nach dem knappen Referendumsausgang auch innenpolitisch gespalten zurückbleibt. Nachhaltig lastet auf der GBP-Aktienposition zudem der spürbar getrübte Wirtschaftsausblick für UK, der durch die GBP-Abwertung nicht wettgemacht werden kann. Unverändert bleibt die Untergewichtung bei Emerging Markets-Aktien sowie die Übergewichtung der unter Bewertungsaspekten preisgünstigen japanischen Dividendentiteln. Diese sollten von den sich abzeichnenden monetären Stimuli profitieren.“

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