Die Suche nach starken Meinungen

Es ist Halbzeit an der Börse 2014 und der Spielstand lautet 1:0 für die Optimisten. In den letzten Monaten ist so Einiges passiert, doch bis Mitte Mai sind die Aktienmärkte unmotiviert hin- und hergedümpelt. Danach haben die Marktteilnehmer wieder Mut gefasst und einige Indices auf Rekord-Höchststände gebracht. Swisscanto Invest | 04.07.2014 10:20 Uhr
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Danach haben die Marktteilnehmer wieder Mut gefasst und einige Indices auf Rekord-Höchststände gebracht. Zur Zeit sind viele unschlüssig, wie es weitergeht und auch die Suche nach starken Meinungen geht weiter. 

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Was ist alles geschehen in den ersten Halbzeit: 

  • Im Januar kamen Ängste um die hoch gelobten Schwellenländer hoch. Argentinien musste seine schon seit Jahren schwächelnde Währung abwerten, andere EM-Länder reagierten mit teils extremen Leitzinserhöhungen, um ihre eigenen Währungen vor Verfall zu schützen
  • Dann kamen Konjunktursorgen in China auf, und offiziell haben wir den ersten Zahlungsausfall für eine öffentlich notierte Unternehmensanleihe im chinesischen Bondmarkt gesehen
  • Danach folgten politische Unruhen in der Türkei, in Thailand,  Venezuela und der Krim, gefolgt von Auseinandersetzungen in der Ukraine
  • Es folgten unglückliche Statements der neuen Fed-Chefin Janet Yellen
  • Die Quartalszahlen waren sowohl von US-Firmen (bedingt durch harten Winter) wie auch von europäischen Firmen (Währungsturbulenzen in EM, erstärkter Euro) nicht berauschend
  • Wahlen in Indien, Ukraine und in Europa
  • Der Goldpreis feiert sein Comeback
  • Der Öl-Preis steigt ebenfalls aufgrund der erneuten Krise in Irak 


Zusammengenommen sind das alles Nachrichten, respektive Unsicherheiten, welche Potential für Kurs-Korrekturen auslösen können. Aber nichts dergleichen ist passiert, und so geht es immer weiter und weiter nach oben, ähnlich wie im Lied von Queen: "Don’t stop me now ‘Cause I’m having a good time"

Grund für den hohen Risiko-Appetit sind sicherlich die offenen Geldschleusen der Zentralbanken. Letztes Beispiel gefällig: TLTRO (das sind zielgerichtete, langfristige Refinanzierungsgeschäfte) der EZB. Die Idee der EZB ist sicherlich ehrlich gemeint, denn man will die Banken ermuntern, die Kreditvergabe in (v.a. im peripheren Europa) anzukurbeln. Ob dies gelingen wird ist höchst umstritten, denn bis dato  ist auf der Lending-Seite in Europa nichts passiert (Grafik 2). 

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Während der Halbzeitpause fragt man sich ja immer, was alles in der ersten Hälfte passiert ist und vor allem, was noch auf uns zukommen kann. Persönlich bin ich erstaunt, wie die vielen negativen Nachrichten über die letzten 6 Monaten ‚ignoriert’ wurden und im Moment scheint es, dass die guten Zeiten weitergehen werden. Nichts kann den Markt nachhaltig erschüttern. 

Selbstverständlich kann es immer wieder Rückschläge geben, aber ich bin der Meinung, dass der Aufwärtstrend für Aktien nach wie vor intakt ist, und die Asset Price Inflation wird weiter gehen, da: 

  • Die Zinsen (v.a. in Europa) bis auf Weiteres tief bleiben
  • bei nicht schockartigem Anstieg der Zinsen bleiben Aktien nach wie vor attraktiv
  • Tiefe Inflation
  • Attraktive Dividendenrenditen
  • Risikoprämie liegt nach wie vor über dem langjährigen Durchschnitt
  • Bewertungen sind sicherlich nicht mehr günstig, aber im Vergleich zu anderen Asset-Klassen vertretbar
  • Mangel an Alternativen 


Zur Zeit sind viele unschlüssig, wie es weitergeht und die Suche nach starken Meinungen geht weiter. An Gewinnmitnahmen ist bekanntlich noch niemand verarmt, aber ich bin nach wie vor der Meinung,  dass die Risk-on Party weiter gehen wird.  Also, geniessen Sie die zweite Halbzeit,  denn es muss ja nicht so weit kommen wie im Lied von  Queen: "I’m a rocket ship on my way to Mars, On a collision course, I am a satellite I’m out of control, Like an atom bomb about to Oh oh oh oh oh explode"

Jan Peterhans, Leiter Aktien und Senior Portfolio Manager, Swisscanto 

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