Die jüngsten Beschlüsse der Europäischen Zentralbank EZB sowie der amerikanischen FED sind ein wesentlicher Grund dafür, weshalb wir in Bezug auf die Entwicklung der Aktienmärkte recht positiv gestimmt sind. Dabei sind bei der Politik der EZB unter ihrem Vorsitzenden Mario Draghi bei näherem Hinschauen Widersprüche festzustellen. Einerseits wird durch deutliche Aussagen Härte markiert, um die finanzpolitisch "tugendhaften" Länder wie Deutschland oder die Niederlande bei Laune zu halten. Andererseits sind die beschlossenen Maßnahmen eher ein Zeichen für die Aufweichung bisheriger Grundsätze.
Ein Beispiel dafür sind die nun laxeren Bestimmungen zur Hinterlegung von Krediten, die es auch maroden europäischen Banken ermöglichen, an genügend Liquidität zu kommen. Die FED wiederum hat diese expansive Geldpolitik durch das Vorhaben gestützt, die Zinsen auf jeden Fall bis Mitte 2014 nicht zu erhöhen. Auch wenn dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise gesunken ist, bleibt das grundsätzliche Problem der mangelnden Zahlungsfähigkeit von Ländern der europäischen Peripherie und einzelner Banken bestehen.
Etwas Entspannung bei italienischen und spanischen Staatsanleihen
Trotz der höheren Risikobereitschaft der Anleger, die jeweils ein Signal für eine mögliche Konsolidierung ist, sind wir gegenüber Aktien leicht positiv gestimmt. Vor allem dank der sehr expansiven Geldpolitik der Zentralbanken dürften die Märkte tendenziell weiter ansteigen. Innerhalb der Aktienstrategie werden Europa, die USA und die Emerging Markets über-, Asien und Japan untergewichtet. Angesichts des anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds sind wir gegenüber Small Caps nach wie vor zurückhaltend.
Die Stützungsmaßnahmen sind auch ein Grund dafür, dass wir unsere Skepsis gegenüber italienischen und spanischen Staatsanleihen etwas abgelegt haben. Das High-Yield-Segment erachten wir als attraktiv, denn viele Firmen dürften eine milde Rezession ohne große Ausfälle überstehen.
Währungen
Bei den Währungen halten wir am kleinen Übergewicht im USD gegenüber dem CHF fest. Die US-Währung ist unterbewertet, hat einen kleinen Zinsvorteil und gilt als sicherer Hafen, solange die Schweizerische Nationalbank die Kursuntergrenze von CHF 1,20 gegenüber dem Euro verteidigt. Unverändert bleibt unsere positive Meinung zu den skandinavischen Währungen NOK, SEK und DKK.