Allein die Ernährung eines erwachsenen Mitteleuropäers verlangt täglich rund 2.000 bis 3.000 Liter Wasser, denn zur Produktion einer Kalorie wird etwa ein Liter Wasser benötigt.
"Gemäß UN-Schätzungen wächst die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf rund neun Milliarden Menschen. Das zieht einen enormen Anstieg der Lebensmittelproduktion nach sich. Dazu kommen zunehmender Wohlstand in den Schwellenländern und steigende Industrieproduktionen. All diese Wachstumsebenen erfordern einen nachhaltigen und effizienten Einsatz für das nicht unbegrenzt verfügbare ´blaue Gold´. Bei Wasserinvestments gehören daher Unternehmen im Bereich Wassereffizienz zu den Werten mit sehr guten wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven", so Gerhard Wagner, Manager des Swisscanto Wasserfonds.
Oberflächenbewässerung ist ineffizient
In wasserarmen Gegenden ist die Verwendung von Wasser mit Hilfe von künstlichen Bewässerungssystemen seit Jahrhunderten im Einsatz. Die Fläche des künstlich bewässerten Landes macht heute knapp 30 Prozent des weltweiten Erntelandes aus. Sie liefert einen wesentlichen Beitrag zur globalen Lebensmittelversorgung. Etwa 60 Prozent des Getreides in den Entwicklungsländern werden auf künstlich bewässerten Flächen produziert. Rund 30 Prozent des Wassers für die Bewässerung liefern Stauseen. Der Großteil des Wassers stammt jedoch aus Grundwasserreservoiren.
Diese Quelle ist zunehmend in Gefahr. In Indien zum Beispiel wird das Grundwasser viel schneller verbraucht, als es sich neu bilden kann. Über 20 Millionen kleine elektrische Pumpen sind für die Bewässerung der indischen Landwirtschaft in Betrieb. Mit der Folge, dass die Grundwasserspiegel immer weiter absinken. Wenn sich das Problem nicht noch mehr verschärfen soll, muss es gelingen, das Wasser möglichst verlustfrei zu den Wurzeln der Feldfrüchte zu transportieren. Die traditionellen Oberflächenbewässerungsmethoden, sei es das Fluten von Feldern oder die Berieselung, haben einen großen Nachteil: sie sind ineffizient. Mehr als die Hälfte des Wassers verdunstet oder versickert, bevor es die Wurzeln der Pflanzen erreicht.
Tröpchenbewässerungssysteme bestechen durch Effizienz
Abhilfe können moderne und damit wassereffiziente Tröpfchenbewässerungssysteme schaffen. Dabei wird das Wasser durch ober- oder unterirdisch verlegte Schlauch-beziehungsweise Rohrleitungen direkt dem Wurzelbereich der Pflanze zugeführt. Es werden kontinuierlich geringe Wassermengen - aus so genannten Tropfern exakt dem Bedarf der Pflanze entsprechend - abgegeben. "Durch die zielgerichtete Befeuchtung der Pflanze beziehungsweise des Wurzelraumes kann kein Wasser im übrigen Boden versickern oder verdunsten. Zusätzlich kann dem Wasser Dünger beigemischt werden. Die zielgerechte Bewässerung und Düngung lässt sich zudem automatisieren. Dies wiederum führt zu geringerem Arbeitsbedarf und zur genaueren Kontrolle bei der Bewässerung. Ein großer Vorteil des Verfahrens sind die sehr geringen Energiekosten", so Wagner.
Wasserfonds für eine sinnvolle Diversifikation
Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte von Swisscanto, sieht im Thema Wasser ein Investment für die Zukunft: "Ob Trinkwasserversorgung, Abwasserreinigung oder als unersetzlicher Produktionsfaktor in Landwirtschaft und Industrie - es werden Weiterentwicklungen und enorme Investitionen in den kommenden Jahrzehnten erfolgen, um auch nur einigermaßen mit dem bereits erwähnten globalen Bevölkerungszuwachs Schritt halten zu können. Für Anleger bedeutet das: sie können von den zu erwartenden hohen Wachstumsraten im Wassersektor profitieren. Für eine sinnvolle Diversifikation ist besonders eine Fondslösung geeignet. Da die Anlage in den Wassersektor überwiegend über Aktienfonds möglich ist, müssen die entsprechende Risikotoleranz und der langfristige Anlagehorizont vorhanden sein. Ich empfehle Anlegern zudem, in diesen immer wichtiger werdenden Sektor via Sparplan mit Monatsbeiträgen zu investieren."