Investitionen in Hedge-Fonds werden wegen den höheren Renditeerwartungen den Anlagen in schweizerische Staatsanleihen vorgezogen.
Das Jahr klingt ähnlich hektisch aus, wie es begonnen hat. Die scharfe Rezession und die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen haben zu einer massiven Umverteilung der Schulden und damit auch der Risiken von den Privaten auf die Staaten geführt. Griechenland ist ein erstes Opfer der massiv ausgeweiteten Staatsverschuldung geworden. Im Verlaufe des Jahres 2010 dürften weitere schlechte Nachrichten folgen, sowohl aus den Emerging Markets (z.B. Ukraine, Argentinien, Dubai), wie auch aus entwickelten Märkten und Regionen (z.B. US-Bundesstaaten). Wir würden davon ausgehende Marktkorrekturen nützen, um weitere Positionen in ausgesuchten Firmenanleihen und Aktien aufzubauen. Eine erneute Flucht in sichere, historisch tief rentierende Anlagen halten wir auch bei einer vorübergehenden Verschlechterung der Nachrichtenlage für falsch.
Bei sorgfältiger Auswahl bieten Unternehmensanleihen immer noch gute Anlagechancen. Nach unserem Dafürhalten werden in vielen Fällen die Ausfallrisiken zu hoch und allfällige Liquidationsdividenden zu tief eingeschätzt. Nach der enormen Verengung der Kreditspannen in den letzten Monaten erscheint uns allerdings das Chancen/Risiko-Verhältnis im Aktienbereich besser zu sein.
Die positive Haltung gegenüber Aktien gründet auf der Analyse der nachhaltigen Gewinnentwicklung. Als Folge der Finanzkrise sind die Unternehmensgewinne massiv eingebrochen; die aktuell ausgewiesenen Gewinne liegen weit unter den "Trendgewinnen".
Da die Unternehmungen Jahr 2009 die Kostenbasis massiv gesenkt haben, benötigen sie nur ein geringes Umsatzwachstum, um die Gewinne 2010 stark auszuweiten. Diesem Umstand wird unseres Erachtens noch zu wenig Rechnung getragen, weshalb wir in Aktien übergewichtet bleiben.
Innerhalb der Obligationenstrategie profitieren wir von den durchwegs sehr steilen Zinskurven, indem wir die Engagements in den kurzen und ganz langen Laufzeiten stark untergewichten und in den längeren Laufzeiten ein leichtes Übergewicht halten, aber dafür sorgen, dass die Portfolio-Duration dennoch mit jener der Benchmark-Duration gleich läuft.
Innerhalb der Aktienstrategie favorisieren wir weiterhin Small Caps und Substanztitel, sehen aber trotzdem ein gewisses Aufholpotenzial bei den großkapitalisierten Werten. Verbesserte Kurschancen sehen wir in Japan und Amerika. In den Emerging Markets halten wir immer noch ein leichtes Übergewicht. Generell bevorzugen wir die zyklischen Bereiche wie Energie, IT, Media zu Lasten der defensiveren Unternehmen aus dem Versorgungs- und Telekommunikationssektor.
Obwohl die Rollsituation immer noch ungünstig ist, bleiben wir in den Rohstoffen neutral investiert. Listed Private Equity wird leicht übergewichtet, kotierte ausländische Immobilien bleiben bei neutral, und schweizerische Immobilien sind leicht untergewichtet. Die Hedge-Funds-Quote stocken wir zu Lasten von schweizerischen Anleihen leicht auf.
Im Währungsbereich sind wir zurückhaltend gegenüber dem US-Dollar, dem Yen, dem Euro und der dänischen Krone, sehen aber Aufwertungspotenzial im AUD- und NZD-Dollar, in der norwegischen und schwedischen Krone sowie neu im Pfund.