Gegenwärtig verursacht der Transportsektor rund 25 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Da liegt es auf der Hand, dass Elektromobilität ein Lösungsweg ist, um künftig die nötige Vermeidung von CO2-Emissionen umzusetzen. “Während die meisten Regierungen in punkto Elektromobilität noch keine konkreten Ziele verfolgen, geht China voran. Die ‘Verkehrswende’ weg vom Verbrennungsmotor soll in Chinas Städten die Luftqualität verbessern, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig das riesige Wertschöpfungspotenzial des Elektroautomobils ins eigene Land bringen“, so Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto Asset Management International S.A. in Frankfurt.
Weiter meint Güntner: “Hatte es China beim Verbrennungsmotor nicht geschafft, global eine führende Rolle zu spielen, will sich das Land die neue Chance bei Elektrofahrzeugen nicht entgehen lassen. Die Regierung plant, dass in China bis 2030 bereits 40 Prozent der Autos ohne Verbrennungsmotor unterwegs sein sollen. Damit sind diese Pläne deutlich konkreter als die Vorhaben zahlreicher westlicher Staaten. In China wurden 2016 bereits 500.000 Elektrofahrzeuge verkauft, in Deutschland waren es nur 25.000. Hier liegt der entscheidende Vorteil für die Chinesen: Das Volumen an Elektrofahrzeugen übersteigt bald die ‘kritische Masse’. Schneller als in anderen Ländern werden Hersteller Absatzzahlen erreichen, die ihre Investitionen profitabel machen. Gemäß Schätzungen von Bloomberg New Energy Finance wird China in absehbarer Zeit der größte Markt für Elektrofahrzeuge sein.“
Investoren müssen chinesische Produzenten beachten
Chinas Politik wird die Weichen so stellen, dass die Nachfrage bei Elektrofahrzeugen den chinesischen Produzenten zugutekommt. Außerdem wird das gesamte Umfeld für Elektromobilität verbessert. In Ballungsräumen darf die nächste Elektrotankstelle im Jahr 2020 nirgendwo weiter als einen Kilometer entfernt sein. Entscheidend wird auch die diskutierte Maßnahme sein, dass an Tagen mit besonders schlechter Luftqualität nur noch Elektrofahrzeuge in Städten fahren dürfen.
“Noch ist es kaum möglich, die Erfolgsaussichten der chinesischen Automobilproduzenten abzuschätzen. Gelingt es ihnen, bei den Elektrofahrzeugen zur High-Tech-Supermacht zu werden? Immerhin ist es chinesischen Start-ups von Elektrofahrzeugen bereits gelungen, Manager von BMW, Mercedes, Tesla und Google abzuwerben. Ein Vorteil dieser Start-ups ist es, dass kein Ballast aus der Vergangenheit mitgeschleppt werden muss. So ist die Auslastung bestehender Werke für Verbrennungsmotoren genauso wenig ein Thema wie der Schutz von Arbeitsplätzen einer obsoleten Industrie. Das Beispiel von Tesla hat gezeigt, wie schnell die Entwicklung von Quereinsteigern verlaufen kann“, so Güntner.
Abschließend sagt der Nachhaltigkeitsexperte: “Investoren sind gut beraten, bei der Elektromobilität nicht nur die neuen Modelle von westlichen Unternehmen wie Tesla und BMW zu verfolgen, sondern nach den Innovationen bei chinesischen Produzenten Ausschau zu halten. Das politisch-regulatorische Umfeld sowie die Marktgröße von China sprechen für chinesische Automobilfirmen oder vielleicht in Zukunft auch Start-ups Die Frage wird sein, ob Design und Qualität der chinesischen Produzenten stimmen. Fest steht, dass sich die westlichen Automobilkonzerne auf neue Wettbewerber einstellen müssen und das Rennen nicht alleine zwischen BMW, Daimler, Toyota und Tesla entschieden wird.“
Nachhaltige Swisscanto-Fondsbeispiele:
Fondsname – nachhaltige Aktienfonds |
ISIN |
WKN |
Swisscanto (LU) Equity Fund Green Invest Emerging Markets AT |
A0NDYC |
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Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest AT |
A0MSPX |
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Swisscanto (LU) Equity Fund Global Climate Invest AT |
A0MKFU |
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Swisscanto (LU) Portfolio Fund Green Invest Equity AA |
216770 |