Ausblick von Natixis Global Asset Management für das Jahr 2013 (Teil 2/2)

Mit Jahresbeginn ziehen Finanzdienstleister und Investoren Bilanz für das vergangene Jahr und blicken gleichzeitig nach vorn. Eine der drängendsten Fragen im neuen Jahr: Haben wir die Staatsschuldenkrise wirklich hinter uns gelassen? Natixis Investment Managers | 28.01.2013 13:33 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Drei ausgewiesene Experten von Natixis Global Asset Management werfen einen Blick auf Chancen und Risiken für Investoren im neuen Jahr.


Yves Maillot
Yves Maillot

"Die Entwicklung der Aktienmärkte wird in diesem Jahr wesentlich positiver als im  vergangenen Jahr ausfallen – und dies obwohl das makroökonomische Umfeld bis aufs Weitere schwierig bleibt. Besonders europäische Aktien werden sich aus unserer Sicht positiv entwickeln. Die für Europa erwartete niedrige Wachstumsrate wird auch das Wachstum europäischer Einkünfte - von über zehn Prozent auf einen niedrigeren Wert - reduzieren. Dennoch haben wir niedrigste Bewertungen, weshalb wir mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf bis zwölf für dieses Jahr rechnen. Es verwundert deshalb nicht, dass Investoren speziell bei europäischen Aktien aktuell beherzt zugreifen.

Natürlich bleiben die hohen Belastungen für die Märkte, wie eingangs erwähnt auch in diesem Jahr bestehen. Problematisch sind aus unserer Sicht die niedrigen Wachstumszahlen in Europa und damit sind auch die Aussichten für die Industrieländer nicht besonders positiv: Wirft man einen Blick auf die Weltwirtschaft , dann müssen wir auch mit schwächeren Wachstumsaussichten in den USA rechnen und selbst die Schwellenländer können sich von diesem Trend nicht abkoppeln. In Europa wird die Steuerpolitik der Regierungen in diesem Jahr auch so manche Überraschung bereit halten.

Mit Blick auf Europa halten wir deshalb insbesondere gezielte Strukturreformen für notwendig. Wenn diese jedoch zu langsam auf den Weg gebracht werden, wird es zum Problem für die Finanzmärkte und kann der Eurozone eine weitere Stressperiode bescheren.

Die hohe Liquidität, die von den Zentralbanken bereitgestellt wird, beunruhigt uns. Diese Entwicklung geht einher mit niedrigen Bewertungen und einer niedrigen Volatilität. Viele unserer institutionellen Investoren sind relativ wenig in Aktien investiert bei – anders als in den USA – gleichzeitig niedriger Bewertung europäischer Aktien. Dieser Tatbestand ist nicht zufriedenstellend. Wir brauchen einen weiteren Katalysator. Hier kann vielleicht die europäische Finanzpolitik behilflich sein – in Form von Strukturreformen, besonders im Wettbewerbsumfeld. Was wir uns in diesem Jahr auf politischer Ebene wünschen, ist eine stärkere Entwicklung des Euro-Raums zu einer engeren Fiskalunion."


Chris Wallis
Chris Wallis

"Aus unserer Sicht wird 2013 ein gutes Aktienjahr. Ähnlich beurteilen wir auch die folgenden Jahre. Wir halten es allerdings für problematisch, dass viele Anleger zu sehr die künftige wirtschaftliche Entwicklung mit der aktuellen Marktlage gleichsetzen. Wir empfehlen Investoren stattdessen, mit einer gewissen Nüchternheit die Aktien und ihre jeweilige Anlageklasse hinsichtlich ihrer Unter- oder Überbewertung zu überprüfen. Man sollte sich nicht zu sehr von negativen Schlagzeilen beeinflussen lassen und diese auf die eigene Aktienanlage übertragen.

Wie in den vergangenen Jahren erwarten wir auch für dieses Jahr volatile Märkte. Aus unserer Sicht findet ein Ringen zwischen deflationären Wirtschaftstendenzen und konjunkturbelebenden Maßnahmen statt. Die Konjunktur wird aber schließlich gestärkt aus diesen unterschiedlichen Entwicklungen hervorgehen. Eine umsichtige Geld- und Steuerpolitik im Rahmen einer Reform der Unternehmenssteuern dürfte die Märkte wieder allmählich stabilisieren. Der Konjunkturzyklus wird dies auf natürliche Weise regeln,  möglicherweise durch ein beschleunigtes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte, so dass wir uns auf höhere Renditen im kommenden Jahr freuen dürfen.

Was die Unternehmensgewinne in diesem Jahr anbelangt, so rechnen wir Ende 2013 mit einer Trendwende. Zum Jahresende gehen wir von deutlich positiveren Aktienerträgen aus. Diese sollten nicht ganz so hoch wie im letzten Jahr ausfallen, aber insgesamt den Anlegern immer noch sehr attraktive Renditen bescheren. Und mit Sicherheit sind diese wesentlich höher als die Erträge am Rentenmarkt."


James Grabovac, Senior Portfolio Manager - McDonnell Investment Management

"Angesichts der deutlich stabileren Märkte sehen wir Municipal Bonds in diesem Jahr als durchaus attraktives Investment. Aus unserer Sicht werden anhaltend stabile Zinssätze die weiteren Entwicklungen auf diesem Teilmarkt bestimmen. Niedrige Zinsen werden zwar einen weiteren Anstieg der Preise begrenzen, ein Aufflammen von Inflation und die damit einhergehenden sinkenden Preise werden jedoch nicht erwartet.

Angesichts der erwarteten Erholung der Konjunktur halten wir deshalb Corporate Bonds erneut für attraktiv und rechnen uns hier gute Ertragschancen aus. In der Regel dauert es 18 bis 24 Monate, bis eine schwächere Konjunkturphase zum Rückgang von Steuerbilanzen von Staats- und lokalen Emittenten führt. Aktuell befinden wir uns in einer wirtschaftlichen Erholungsphase, die bereits ins vierte Jahr geht. Die Emittenten von Bonds konnten also die Zeit nutzen, um steuerliche Ungleichgewichte zu korrigieren und ihre Budgets entsprechend zu justieren.

Unerwartete Verbesserungen bei Corporate Bonds könnten uns jedoch vor eine neue Herausforderung stellen. Die steigende Nachfrage nach Bonds hat die Preise in die Höhe getrieben. Dies galt leider auch für jene Anleihen, deren interner Wert einen solchen Kursanstieg nicht verdient hätte.

Zu diesem Schluss kommen wir aufgrund der enorm hohen Nachfrage nach Municipal Bonds in den letzten zwölf bis dreizehn Monaten. Es ist unserer Meinung nach deswegen sehr wichtig, künftig zwischen stärkeren und schwächeren Bonds zu unterscheiden. Investoren sollten hier auf die richtige Auswahl der Schuldverschreibungen achten, um maximale Erträge erzielen zu können. Gleichzeitig vermindern sie damit das Risiko von Zahlungsausfällen.

Bei Corporate Bonds rechnen wir mit einer anhaltend starken Nachfrage seitens der Investoren und halten das derzeitige Angebot für ausreichend. Schließlich benötigen Staaten sowie städtische Kommunen viel Kapital, um ihre Infrastruktur modernisieren zu können. Zuversichtlich sind wir vor allem bei qualitativ hochwertigen Obligationen. Sie sind die Basis für den inneren Wert im Portfolio."


Die PDF-Version des Marktkommentars finden Sie unter folgendem Link: Ausblick von Natixis Global Asset Management fuer das Jahr 2013 (Teil 2/2)

Teil 1 der Marktausblick-Serie von Natixis Global Asset Management finden Sie hier!

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