ESG-Faktoren tragen maßgeblich zur Verbesserung des Sparverhaltens bei

Die zunehmende Bedeutung von Investments, die ökologische und soziale Aspekte ebenso berücksichtigen wie Fragen der Corporate Governance (ESG), könnte entscheidend dazu beitragen, dass generationenübergreifend eine immer größere Zahl von Privatanlegern mehr in ihre Altersvorsorge investiert oder überhaupt damit beginnt. Dafür sprechen zumindest die Ergebnisse des aktuellen ESG-Berichts von Natixis Global Asset Management für das Jahr 2017. Natixis Investment Managers | 16.06.2017 13:10 Uhr
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- Anleger äußern zunehmend den Wunsch, dass sich ihre persönlichen Wertvorstellungen auch in ihren Investments widerspiegeln. Einige Anleger möchten verstärkt an Altersvorsorge-Progammen teilnehmen, sofern diese einen Zugang zu ESG bieten. (1)
- Laut einer steigenden Anzahl von privaten Anlegern sollten ESG-Faktoren mehr berücksichtigt werden, um die Altersvorsorge zu stärken. (2)
- Dabei gibt es deutliche Meinungsunterschiede zwischen „Millennials“, Vertretern der „Generation X“ und „Baby Boomern“.
- Professionellen Investoren zufolge wird die Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Hinblick auf die Alpha-Generierung sowie das Risikomanagement zunehmend gängige Praxis werden. (3)
- Aussagekräftigere Kennzahlen sowie ein besseres Reporting zur finanziellen und nicht-finanziellen Performance werden diese Integrationstendenz noch beschleunigen. (4) Im Zuge dieses Berichts wurden 7.100 Privatanleger aus 22 Ländern und vier Investorengruppen (Entscheidungsträger bei institutionellen Investoren, Finanzberater, Privatanleger und Teilnehmer an beitragsorientierten US-Vorsorgeplänen) befragt.

Dave Goodsell, Executive Director des Durable Portfolio Construction Research Center bei Natixis Global Asset Management, erklärt: „Privatanleger geben uns unmissverständlich zu verstehen, dass sich ihre persönlichen Wertvorstellungen auch in ihren Investments widerspiegeln sollten.“ So spielt die ökologische, soziale und ethische Historie der Unternehmen, die in den Investmentportfolios der Anleger vertreten sind, für diese eindeutig eine wichtige Rolle, sagt Dave Goodsell. „Darüber hinaus könnten Strategien, die ESG-Kriterien berücksichtigen vor allem jüngere Anleger verstärkt für betriebliche Altersvorsorge-Programme gewinnen. Mit 84% geben mehr als acht von zehn befragten ‚Millennials‘ aus den USA an, dass sie mehr für ihre Altersvorsorge tun würden, wenn ihnen eine ESG-konforme Anlageoption angeboten würde. Unserer Meinung nach besteht seitens der Investoren also ein konkreter Wunsch, mit ihrem Geld Gutes zu tun.“

Weltweit halten es drei Viertel der Anleger für wichtig, in Unternehmen zu investieren, die ihren persönlichen Wertvorstellungen Rechnung tragen. Diese Meinung zieht sich – unabhängig vom Geschlecht, vom Alter oder vom Wohlstand – durch die gesamte Gruppe der Befragten.

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass es eine große Mehrheit für bedeutsam hält, in Unternehmen zu investieren, die eine solide Umweltbilanz aufweisen (70%) und als sozial verantwortungsbewusst eingestuft werden (71%). Außerdem sind die meisten Befragten der Meinung, dass man Investitionen tätigen sollte, die zu einer Verbesserung im Gesundheits- oder Bildungswesen beitragen (71%). 78% der Umfrageteilnehmer geben ferner an, dass man sich in ethisch geführten Firmen engagieren sollte.

Allerdings beurteilen Männer und Frauen die ESG-Faktoren sowie deren Rolle auf Portfolioebene leicht unterschiedlich. So beschäftigt sich im Vergleich zu den Männern (72%) ein etwas größerer Prozentsatz der Frauen (76%) mit den ESG-Faktoren. Insgesamt weichen die Meinungen der beiden Geschlechtergruppen bei allen Kriterien zwischen 3% und 5% voneinander ab.

Angesichts der aktuellen Beispiele (Volkswagen, Mylan und Theranos), die seit 2015 die Schlagzeilen bestimmen, legen die Befragten größeren Wert darauf, in ethisch geführte Unternehmen zu investieren. Von den Frauen halten 81% diesen Aspekt für wichtig, 31% davon sogar für sehr wichtig.

Auf Länderebene zeigt sich der konkrete Wunsch der US-Anleger, bei ihren Investitionen ESG-Faktoren zu berücksichtigen. Dabei gibt es jedoch eine Differenz von 17% zwischen Anlegern, die von Beratern betreut werden (76%), und jenen, die eigenständig investieren (59%).

Der Natixis-Bericht illustriert außerdem, dass in der Finanzdienstleistungsbranche ein immer größeres Augenmerk auf die Berücksichtigung von ESG-Faktoren gerichtet wird, obwohl diese Vorgehensweise den Finanzberatern möglicherweise noch nicht so vertraut ist wie traditionelle Anlagestrategien. So greifen derzeit bereits 40% der Finanzberater weltweit auf ESG-Faktoren zurück, um auf diese Weise Governance- und soziale Risiken zu begrenzen. Darüber hinaus erwarten die befragten Institutionen, dass die ESG-Kriterien in Zukunft sogar eine noch größere Rolle spielen werden. So gehen sechs von zehn Befragten davon aus, dass die Berücksichtigung von ESG-Faktoren in den nächsten fünf Jahren in ihren jeweiligen Organisationen gängige Praxis werden wird.

Was das Portfoliomanagement betrifft, so bieten die ESG-Faktoren nach Einschätzung von 55% der Umfrageteilnehmer Alpha-Chancen, während 57% die Auffassung vertreten, dass ESG dazu beitragen kann, das Risikoniveau insgesamt zu verringern.

Jörg Knaf, Executive Managing Director – DACH Countries bei Natixis Global AM, ergänzt: „Investments, die ökologische und soziale Kriterien ebenso berücksichtigen wie Aspekte der Corporate Governance (ESG), sind in den letzten Jahren immer facettenreicher geworden. So geht dieser Ansatz inzwischen weit über den eindimensionalen, negativen Filterprozess des sozial verantwortungsbewussten Investierens (SRI) hinaus. Vielmehr dient dieses Verfahren mittlerweile dazu, das Portfoliorisiko proaktiv zu steuern und neue Anlagechancen zu idenfizieren“.

Trotzdem steht die Anlegergemeinde auch weiterhin vor großen Herausforderungen, wenn es um die erfolgreiche Integration von ESG-Kennzahlen geht. Das Reporting zur finanziellen sowie zur nicht-finanziellen Performance wird von Institutionen dabei als größte Hürde angesehen, während Finanzberater vor allem den Mangel an geeigneten historischen Daten als Problem anführen.

Die wachsende Zahl von Ratingagenturen für Fonds sowie Researchhäusern, die Instrumente zur Überwachung und Bewertung von ESG-Faktoren anbieten, hilft jedoch, das Problem im Zusammenhang mit dem Performance-Reporting in den Griff zu bekommen.

Obwohl sich die Diskussion über die ESG-Faktoren auch auf den schlichten Ausschluss von Anlagechancen konzentrieren könnte, richten Institutionen ihr Augenmerk aber auf den Faktor Nachhaltigkeit als Investmentthema. Auf die Frage, welche Sektoren des Private Equity-Marktes im Jahr 2017 vermutlich die besten Anlagechancen bieten werden, nannten 34% das Segment Infrastruktur, direkt hinter Technologie, Medien und Telekommunikation. Nach Einschätzung von über drei Vierteln der Befragten werden institutionelle Investoren bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten zukünftig eine größere Rolle spielen.

„Wir müssen uns endgültig von dem Gedanken verabschieden, dass es bei den ESG-Kriterien nur darum geht, einzelne Unternehmen mittels negativer Filterprozesse auszuschließen. Vielmehr bieten die ESG-Faktoren sogar beträchtliche Anlagechancen. Deshalb werden Privatanleger ebenso wie institutionelle Investoren zustimmen, dass demografische Entwicklungen, Boom-Branchen und Initiativen für nachhaltiges Wachstum nicht nur attraktive Investmentopportunitäten eröffnen, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht hochinteressant sind. Wenn man Anleger durch die Berücksichtigung von ESG-Elementen dazu bringen kann, mehr zu sparen, und dies der Katalysator für die Bewältigung der Sparkrise ist – dann müssen wir darüber nachdenken, wie wir ESG-Faktoren nachhaltig integrieren können“, sagt Knaf.

Lesen Sie hier den kompletten ESG-Bericht:



(1) Natixis Global Asset Management, globale Umfrage unter Privatanlegern aus dem Mai 2016. An dieser Umfrage nahmen weltweit 7.100 Personen teil.

(2) Natixis Global Asset Management, Umfrage unter Teilnehmern an beitragsorientierten Vorsorgeplänen aus dem November 2016. Diese Umfrage wurde unter 951 Teilnehmern an US-Vorsorgeplänen durchgeführt.

(3) Natixis Global Asset Management, globale Umfrage unter institutionellen Investoren aus dem März 2017. An dieser Umfrage nahmen weltweit 500 Personen teil.

(4) Natixis Global Asset Management, globale Umfrage unter Finanzberatern aus dem September 2016. An dieser Umfrage nahmen weltweit 2.550 Personen teil.

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