Erstens verzeichnete UBS einen Gewinn nach Steuern von CHF 1.926 Millionen aus dem Verkauf ihrer 20,7%-Beteiligung an Julius Bär, verbucht im Corporate Center. Dieses Paket wurde als zur Veräusserung verfügbare Finanzanlage in den Büchern von UBS geführt. Daher ist der Gewinn aus der Veräusserung dieses Aktienanteils im Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen enthalten, auch wenn der Anteil heute nicht mehr zu diesen gehört. Mit der Ausklammerung des diesbezüglichen Effekts will UBS eine bessere Vergleichbarkeit ihrer Performance gewährleisten.
Der zweite Sonderfaktor ist die Belastung von CHF 229 Millionen nach Steuern in Zusammenhang mit der Schliessung von Dillon Read Capital Management, die von Global Asset Management getragen wird. Ohne diese beiden Faktoren resultiert ein den Aktionären zurechenbarer Reingewinn im Finanzdienstleistungsgeschäft von CHF 3.455 Millionen (aus fortzuführenden Geschäftsbereichen). Dies entspricht einer Steigerung von 14% gegenüber dem zweiten Quartal 2006 respektive einem Plus von 9% gegenüber der Rekordperformance des ersten Quartals 2007.
Erträge im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft erreichten Höchststand
Clive Standish, Chief Financial Officer: "Die Erträge im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft erreichten mit CHF 8.099 Millionen erneut einen Höchststand. Dies bedeutet eine Zunahme von 26% gegenüber dem zweiten Quartal 2006, gestützt auf Mehreinnahmen in praktisch sämtlichen Ertragskategorien. Besonders erfreulich ist, dass dies einem Anteil von 52% unseres Gesamtertrags entspricht."
Das Investment Banking verzeichnete massiv höhere Einnahmen in den Bereichen M&A und Corporate Finance sowie im Anleihen- und Aktienemissionsgeschäft. Ein Massstab, der die starke Stellung von UBS verdeutlicht, ist der globale Marktanteil. Dieser stieg gemäss Dealogic von 4,9% vor einem Jahr auf 5,8% im ersten Halbjahr 2007. Die Expansionsgeschwindigkeit übertrifft die 21,3%ige Wachstumsrate des Gesamtmarkts, und UBS verbesserte sich vom achten auf den vierten Rang. In sämtlichen Regionen und Produktsparten wurden Marktanteile hinzugewonnen. Die verwalteten Vermögen wuchsen auf rund CHF 3.300 Milliarden, und als Folge davon erhöhten sich die vermögensabhängigen Erträge im Wealth Management genauso wie im Asset Management.
Schwankungen im zweiten Quartal
Vor dem Hintergrund uneinheitlicher Marktentwicklungen erlebte das Handelsgeschäft im zweiten Quartal ausgeprägte Schwankungen in beide Richtungen. Insgesamt lag der Nettoerfolg aus Handelstätigkeit bei CHF 3.106 Millionen, das sind 9% weniger als im zweiten Quartal 2006. Im Bereich Equities erhöhten sich die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal dank der günstigen Marktbedingungen, die zu hohen Erträgen in Europa und den Emerging Markets führten.
Die Performance im Bereich Fixed Income war hingegen nicht zufriedenstellend. Anhaltende Schwierigkeiten im US-Hypothekenmarkt führten zu tieferen Erträgen im Rates-Business und weiteren Verlusten auf einigen der vormaligen DRCM-Portfolios, welche im zweiten Quartal 2007 negative Erträge von rund CHF 230 Millionen auswiesen. Teilweise ausgeglichen wurden diese Entwicklungen durch robuste Ergebnisse im Credit Fixed Income, die gestützt auf globale Kredit- und Eigenhandelsstrategien zunahmen.
Erhöhung der IT- und Outsourcingkosten
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich zweiten Quartal 2007 gegenüber dem Vorjahresquartal um 21% auf CHF 9.695 Millionen. Davon lässt sich ungefähr ein Viertel auf die Schliessung von DRCM zurückführen. In den anderen Geschäftsbereichen nahmen die abgegrenzten leistungsabhängigen Vergütungen infolge höherer Erträge zu. Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge des gestiegenen Mitarbeiterbestands ebenfalls, teilweise als Folge der getätigten Akquisitionen, darunter Piper Jaffray und Mc Donald Investments. Der Sachaufwand nahm gegenüber dem zweiten Quartal 2006 zu, wobei die höheren Administrationskosten teilweise auf die Integration der zugekauften Banco Pactual zurückzuführen sind.
Die Expansion von UBS und die damit verbundene Zunahme des Personalbestands verursachte einen Anstieg der Reise- und Repräsentationsspesen sowie des Mietaufwands. Infolge des höheren Geschäftsvolumens erhöhten sich auch die IT- und Outsourcingkosten. Per 30. Juni 2007 waren im Finanzdienstleistungsgeschäft 81.557 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, das sind 920 mehr als per 31. März 2007. Diese Zunahme verteilt sich auf fast alle Unternehmensgruppen.
"Arbeiten an Wachstumsinitiativen"
CEO Marcel Rohner: "Wir arbeiten an der Implementierung zahlreicher Wachstumsinitiativen, die unterschiedlich weit fortgeschritten sind. Dazu zählen unter anderem die Expansion im europäischen sowie im US-amerikanischen Wealth Management sowie der Ausbau des Fixed-Income-Geschäfts. Die Strategie, die diesen Initiativen als Grundlage dient, bleibt unverändert. Bei deren Umsetzung müssen wir ein Gleichgewicht schaffen zwischen Ertragschancen einerseits sowie operativer und wirtschaftlicher Effizienz andererseits. Während die Ausrichtung und Eckpfeiler unserer Strategie die gleichen bleiben, wird die taktische Realisierung weiterhin den veränderlichen Marktsituationen angepasst werden."
Zur Schliessung von Dillon Read Capital Management
Im Mai gab UBS bekannt, dass ihre auf alternative Anlagen spezialisierte Einheit DRCM sich nicht gemäss den Erwartungen entwickelt hatte und deshalb der Entscheid zu deren Auflösung fiel. Dieser Prozess ist inzwischen praktisch abgeschlossen. Externe Investoren erhielten von UBS CHF 1,5 Milliarden zurückbezahlt, mit positiver Rendite auf dem ursprünglichen Anlagebetrag. Die DRCMPortfolios sowie die früher von DRCM verwalteten Eigenhandelspositionen von UBS gingen an die Investment Bank, wo sie integriert innerhalb des Bereichs Fixed Income geführt werden.
Die Schliessung von DRCM belastete den Gewinn mit CHF 384 Millionen vor Steuern (CHF 229 Millionen nach Steuern). Darin enthalten sind vorzeitig verbuchte Kosten für aktienbasierte Vergütungen, auf die ehemalige DRCM-Mitarbeiter einen Anspruch hatten, sowie in einem geringeren Umfang auch Aufwendungen im Zusammenhang mit gemieteten DRCM-Büroräumlichkeiten. Von den insgesamt 230 DRCM-Mitarbeitern wechselten 122 von Global Asset Management zur Investment Bank.
Weitere Informationen, wie eine Auflistung des verwalteten Vermögens von UBS sowie einen wirtschaftlichen Ausblick entnehmen Sie bitte dem PDF - zum Download im Info-Center.