UBS Studie: Industrienationen profitieren – Schwellenländer kommen unter Druck

Wirtschaftliche Flexibilität ist Voraussetzung für den Erfolg im Jahr 2016 und in der Zukunft, so das Fazit eines neuen White Paper von UBS, das an der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) vorgestellt wurde. UBS | 19.01.2016 15:41 Uhr
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UBS präsentierte heute im Rahmen der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums 2016 in Davos das White Paper «Extreme automation and connectivity: The global, regional, and investment implications of the Fourth Industrial Revolution» («Extreme Automatisierung und Konnektivität: Die globalen, regionalen und investitionsbezogenen Auswirkungen der vierten industriellen Revolution»). UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber leitete basierend auf den Erkenntnissen des White Paper eine Podiumsdiskussion in Davos über die Auswirkungen der vierten industriellen Revolution. Das Paper wurde von Experten aus den Bereichen Ökonomie, Anlagestrategie und Schwellenländer aus dem Chief Investment Office von UBS und der UBS Investment Bank verfasst. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die mit der vierten industriellen Revolution verbundene extreme Automatisierung und Konnektivität (Verbindungsdichte) den weiteren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung und die Vermögensverteilung einschneidend verändern könnten. Für die globalen Volkswirtschaften und die relative Wettbewerbsfähigkeit von Industrie- und Schwellenländern sowie für Anleger könnte dies weitreichende Folgen haben.

Dazu UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber: «Die vierte industrielle Revolution und die damit einhergehenden Veränderungen sind ein richtiges und wichtiges Diskussionsthema für das Weltwirtschaftsforum. Jede bisherige industrielle Revolution wurde von zwei Kräften angetrieben, nämlich von Automatisierung und Konnektivität, allerdings noch nie in dieser Intensität. Diese beiden Kräfte werden sich auf die einzelnen Länder, Unternehmen und Menschen ganz unterschiedlich auswirken. Diejenigen, die sich wirtschaftlich darauf einstellen können, werden für diese dynamische Zukunft besser gerüstet sein.»

Sergio Ermotti, Group Chief Executive Officer, erklärte: «Wir bei UBS sind der Ansicht, dass man Wandel nicht bekämpfen, sondern aktiv angehen sollte. Unser Technologielabor in London, das wir Anfang 2015 lanciert haben, beschäftigt sich bereits mit diversen innovativen Entwicklungen. Dazu gehört auch Blockchain, das dezentrale Buchungssystem für die digitale Währung Bitcoin, das mehr Transparenz und erhöhtes Vertrauen schaffen und gleichzeitig die Transaktionskosten senken könnte.»

Die vier zentralen Themen des White Paper von UBS sind:

Extreme Automatisierung und Konnektivität sind die prägenden Merkmale der vierten industriellen Revolution. Schon bei jeder früheren industriellen Revolution ging es um Automatisierung und Konnektivität. Dank der heutigen technologischen Fortschritte lassen sich beide auf ein noch nie da gewesenes Niveau steigern. Ein einzigartiges und differenzierendes Merkmal der vierten industriellen Revolution wird die Anwendung der künstlichen Intelligenz (AI) sein. Das grösste Potenzial von AI könnte in der Verarbeitung grosser Datenmengen («Big Data») liegen, möglicherweise auch in der Verarbeitung von Sprache und Bildern und im Treffen komplexer Entscheidungen.

Eine grössere Konnektivität bietet zahlreiche potenzielle Vorteile, birgt aber auch grössere Risiken in Bezug auf elektronische Kriegsführung und Geopolitik. Konnektivität erhöht die Risiken durch Cyber-Bedrohungen, und da Netzwerke immer stärker miteinander verknüpft sind, nimmt das Ausmass dieser Gefahren immer weiter zu. Extreme Konnektivität kann auch geopolitische Spannungen anheizen, denn sie verbessert die Fähigkeit verschiedener Gruppen, sich zu organisieren und zu protestieren.

Weltweite wirtschaftliche Folgen. Arbeitsplätze, die nur eine geringe Qualifikation erfordern, werden immer stärker automatisiert. Dieser Trend wird sich auch auf Stellen mit mittlerer Qualifikation ausweiten. Dadurch ergeben sich eine zunehmende Polarisierung der erwerbsfähigen Bevölkerung und eine wachsende Einkommensungleichheit. Diejenigen mit dem höchsten Einkommen, der besten Qualifikation und dem grössten Wohlstand werden von dieser Polarisierung überproportional profitieren und dürften qualifikationsmässig die beste Ausgangslage vorfinden. Die Wettbewerbsvorteile der USA könnten die effektiven monetären Bedingungen in den Ländern, deren Währungen an den US-Dollar gekoppelt sind, verschärfen.

Industrienationen profitieren stärker als Schwellenländer. Industrienationen dürften in dieser Phase die relativen Gewinner sein. Schwellenländer hingegen stehen vor grösseren Herausforderungen, weil das Überangebot an gering qualifizierten Arbeitnehmern kein Vorteil mehr ist, sondern sich eher belastend auswirkt.

Die Volkswirtschaften mit den flexibelsten Arbeitsmärkten und Bildungs-, Infrastruktur- sowie Rechtssystemen dürften relativ am meisten profitieren. Denn sie sind gut aufgestellt, um ihre Erwerbsbevölkerung und ihre Geschäftsmodelle an eine hoch automatisierte und vernetzte Welt anzupassen.

Viele Schwellenländer haben sich darauf verlassen, dass sie ihr Wirtschaftswachstum fördern können, indem sie Jobs mit geringen und mittleren Qualifikationsanforderungen importieren. Sie verfügen jedoch nicht über die erforderlichen Infrastruktur-, Bildungs- oder regulatorischen Systeme, um sich rasch an eine Welt anzupassen, in der mehr hochqualifizierte Arbeitnehmer und Investitionen in Hightech-Fertigung oder wissensbasierte Unternehmen gefragt sind.

Folgen für Investitionen. Gemäss aktuellen Einschätzungen der relativen Wettbewerbsfähigkeit könnte es Schwellenländern im Vergleich zu Industrienationen schwerer fallen, von den Vorteilen der vierten industriellen Revolution zu profitieren. Die extreme Automatisierung und Konnektivität dürften über alle Regionen hinweg die traditionellen Branchen noch stärker verändern. Neue Unternehmen, darunter auch diejenigen, die sich auf «Big Data» und Blockchain-Anwendungen konzentrieren, sind Beispiele für mögliche Nutzniesser dieser Veränderungen.

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